38.

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Elaine

Ich saß auf dem Boden und lehnte mich gegen die Wand während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Was hatte ich falsch gemacht? War es ein Fehler gewesen Peter anzusprechen? Was war nur mit ihm los?

Es waren schon 2 Tage vergangen, aber der Schmerz war genauso stark wie davor. Die letzten beiden Tage hatte ich nur damit verbracht, mit Tony und Pepper (sie hatten mir beide angeboten, sie beim Vornamen zu nennen) zu essen und dann direkt wieder in mein Zimmer zum heulen und traurige Filme schauen zu gehen. Dennoch ging mir dieses Lunch nicht aus dem Kopf;

Peter hatte während des gesamten Essens meinen Blick gemieden, so war das noch nie zwischen uns gewesen. Vielleicht war er nur verwirrt wegen des Kusses gewesen. Das hätte vielleicht entschuldigt warum er mich auf dem Dach gelassen hatte, aber niemals dass er einfach weggegangen war, als ich mit ihm reden wollte. Ich war immer für ihn da gewesen wenn es ihm schlecht ging, ich hätte mein Leben für seines gegeben! Das konnte er mir doch nicht antun...

Ich war so damit vertieft, meinen Frust in das Kopfkissen, welches ich mir vor das Gesicht hielt, so schreien, dass ich nicht bemerkte, wie eine Person mein Zimmer betrat.

"Hey", sagte eine weibliche Stimme und ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter.

Ich drehte mich mit verheultem Gesicht um und sah in das Gesicht einer schönen Frau mit roten Haaren.

"Tony meinte... er meinte du bräuchtest vielleicht jemanden zum reden?"

Ich sah sie nur verdutz an. Was wollte sie von mir?

"Oh ähm wie unhöflich von mir. Ich bin Natasha alias Black Widow. Du kannst mich auch Nat nennen wenn du möchtest", sagte sie mit weicher Stimme.

"Also was ist passiert Süße? Tony hat gesagt du wärst die letzten beiden Tage ziemlich aufgelöst gewesen. Und da Tony es nicht über sich bringt seinen Arsch selbst hinaufzuschleppen...", bei der Anmerkung zu Tony verdrehte sie die Augen und ich musste irgendwie grinsen, "... soll ich dich fragen was passiert ist"

"Du bist also seine Spionin", meinte ich.

"Um Himmels Willen nein. Ich werde ihm natürlich irgendeine Geschichte auftischen die ihn zu Frieden stellt. Ich werde ihm nichts sagen, das schwöre ich"

"Du kennst mich doch noch nicht einmal"

"Das ist wahr, aber ich erkenne wenn Menschen Probleme haben. Meine Kindheit war naja sagen wir es mal so... nicht die beste und ich hätte gerne jemanden zum reden gebraucht"

Ich hatte das Gefühl dass ich ihr vertrauen konnte. Ich weiß nicht warum (ich meine ich kannte diese Frau gerade einmal 2 Minuten lang) aber ich glaubte dass dieses Gespräch hier unter uns bleiben würde. Unter 'Mädchen'. Also nickte ich.

Doch es kam nicht die Reaktion von ihr, die ich erwartet hatte. Anstatt anfangen zu reden, zog sie nur blitzschnell ein Messer aus ihrer Kleidung und warf es mit erschreckender Zielgenauigkeit in die obere Ecke meines Zimmers. An der Stelle stroben kurz goldene Funken auf und es ertönte ein Zischen, doch dann war es verschwunden. Ich sah komplett geschockt zu Natasha hinüber, doch sie verdrehte die Augen.

"Reine Vorsichtsmaßnahme. Ich wusste dass der Idiot dort eine gut versteckte Kamera installiert hatte. Aber keine Sorge, ich bin mir ziemlich sicher das dass die einzige war. Also schieß los", erklärte sie. Ich mochte die Art wie sie über Tony redete irgendwie. Ganz offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Diese Frau gefiel mir, sie war so ähnlich wie ich.

Ich wollte anfangen ihr alles zu erzählen, doch kaum dachte ich an Peter, verspürte ich wieder dieses Ziehen in meinem Herz und ich musste die Tränen mit sehr viel Mühe und Willenskraft zurückhalten. Nat schien das zu merken, denn sie meinte:

"Okay gut. Wie wärs wenn wir einfach das gute alte Ja oder Nein Spiel spielen? Ich stelle eine Frage und du antwortest ganz einfach mit einem Nicken für Ja oder eben einem Kopfschütteln für Nein? Und wenn du etwas ergänzen möchtest, tust du es einfach. Wenn dir irgendwas zu nahe geht, mach einfach nichts. Einverstanden?"

Ich nickte.

"Hmm... also... würdest du dein Problem als schlimm einstufen?"

Ohne zu zögern nickte ich. Natürlich war es schlimm! Ich hatte einen Kuss mit meinem besten Freund und danach war er aus irgendeinem Grund plötzlich von einem Tag auf den anderen eiskalt zu mir. Und ich hatte nicht die geringste Ahnung warum!

"Ist es die Trauer um deine Eltern?"

Nein. Diese Trauer hatte ich längst in eine Kiste gestopft und in der staubigen Dachkammer meiner Seele verstaut. Ich konnte mich nicht richtig mit ihr auseinandersetzten. Ich fühlte mich noch nicht bereit dazu.

"Schule?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Geht es um einen Jungen?"

Ja verdammt. Ich nickte zögerlich.

Ich wusste gar nicht wie mir geschah, da hatte ich Nat auch schon alles erzählt.

"Aha. Peter also", sagte sie verschmitzt. Doch ihr Gesichtsausdruck änderte sich direkt als sie sagte: "Ich hätte echt nicht gedacht, dass er so ein Arschloch sein kann"

Mist. Ich hatte ja völlig vergessen, dass sie sich kannten.

"Süße, mein Rat ist: Ignorier ihn auch. Geh ihm auch aus dem Weg. Was er kann, kannst du schon lange, also zeig ihm was er da vermasselt hast. Aber bleib konsequent! Sonst bringt die ganze Sache nichts"

Ich beschloss auf Nat zu hören. Was Peter konnte, konnte ich auch. Wenn er nichts mit mir zu tun haben wollte, dann sollte es eben so sein, aber ich würde ihm ganz sicher nicht wie ein Schoßhündchen hinterherrennen

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In Love with Peter Parker ( Spiderman Fanfiction)✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt