EINUNDDREIßIG

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"A true relationship is two unperfect people refusing to give up on each other."
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„Ich fahre!",

erklärt Jake nachdem er meine Tür entriegelt und aufgerissen hatte.

„Auf gar keinen Fall!",
antworte ich, während ich die Arme vor der Brust verschränke und Stur nach vorne blicke.

„Kitty! Können wir nicht einfach nur zurückfa...",
setzt er an, doch ich unterbreche ihn.

„Ich werde ganz sicher nicht mein Leben in deine Hände legen!"

„Hast Du aber schon!",
sagt er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

Ich sehe ihn fragend an, die Augenbrauen wütend zusammengezogen.

„Ich bin auf dem Weg hierher auch gefahren. Und soweit ich mich erinnern kann, hast Du wie ein Baby geschlafen...",
erklärt er mit einem schelmischen Grinsen.

Ich wende meinen Blick wieder wütend ab:
„Du fährst trotzdem nicht!"

Jacob seufzt und schließt meine Tür wieder. Kurz darauf lässt er sich in den Beifahrersitz fallen.
Da der Schlüssel nun endlich im Auto ist, kann ich den Motor starten.

Das Radio ist aus. Nur das laute surren des Motors ist zu hören. Ich lege den Gang ein und fahre los. 

Die Stille fordert meine anderen Sinne mehr. Ich nehme die Umgebung viel deutlicher wahr. Die leichten Hügel und der frische Duft, der in der Luft liegt. 
Ich spüre das Lederlenkrad unter meinen Händen und die kleinen Unebenheiten, über die der Wagen fährt.

Es dauert nicht einmal 10 Minuten, bis ich seinen Blick auf mir spüre. 

"Ist was? Hab ich was im Gesicht?",
frage ich wütend ohne den Blick von der Straße zu nehmen.

Ich nehme wahr, wie Jake den Kopf schüttelt und lacht. Ich muss meine volle Konzentration aufbringen, damit ich nicht auch grinse. Das ist so ansteckend!

"Du bist süß, wenn Du wütend bist!",
sagt er lachend.

Ich schnappe nach Luft. BITTE WAS? Das hat er nicht allen ernstes gerade gesagt, oder? Will er mich jetzt bestechen? Versucht er sich jetzt wieder einzuschleimen?!

Ich weiß überhaupt nicht was ich tun soll! Das macht mich einfach nur NOCH wütender, aber das kann ich ja nicht zeigen. Das will er ja und den Gefallen werde ich ihm nicht tun. Was für eine bescheuerte Aussage!

"Mach doch ein Foto! Hält länger!",
zitiere ich so ziemlich jeden Teenie-Film.

Im gleichen Atemzug mache ich das Radio an und drehe es laut. Zu laut, als dass man noch reden könnte.

Ich konzentriere mich wieder auf die Straße. Zumindest so lange, bis sich Jake wieder bewegt und rumkramt.

Ich schaue flüchtig zu ihm und sehe wie er sein Handy auf mich hält. Er macht jetzt nicht allen ernstes ein Foto, oder?

Wutentbrannt reiße ich die Augen auf:
"Was zum... Sag mal, geht's noch?!"

Jake krümmt sich vor Lachen. Mit einem schnellen Blick in den Rückspiegel stelle ich sicher, dass niemand hinter uns ist. Die Straße ist komplett frei und ich lege elegant eine Vollbremsung hin.

Jake lacht immer noch und ich versuche ihm das Handy aus der Hand zu reißen.

"LÖSCH ES!",
kreische ich als ich das Handy nicht aus seiner Hand reißen kann.

"Nein!",
sagt Jake - noch immer prustend vor Lachen.

"Wenn Du willst, dass wir weiterfahren, löschst Du es!"

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