The best for us

ZWEIUNDDREIßIG

Es ist merkwürdig...

Wie die Stille, die sich eben noch so falsch und schwer angefühlt hat, jetzt so leicht und angenehm sein kann.

Ich lasse unser Gespräch Revue passieren, bis mir die eine Bemerkung wieder einfällt:
"Ich habe also einen geilen Hintern, ja?"

Jake muss unwillkürlich grinsen:
"Echt jetzt? Von unserem unfassbar tiefgründigen Gespräch ist DAS nur hängen geblieben?"

"Ja... Hast Du definitiv.",
wirft er nach einer kurzen Pause jedoch ein und beobachtet grinsend meine Reaktion.

Ich schüttele lachend den Kopf.

Das Radio, das Jake nach unserem Gespräch wieder angestellt hatte, spielt leise Musik vor sich hin. Es ist perfekt.

"Sag mal Jake...",
frage ich plötzlich verwundert.

"Hm?"

"Wo genau müssen wir eigentlich runter? Ich habe echt keinen Plan wo wir sind. Und noch habe ich auf keinem Schild unseren Ort gesehen.",
erkläre ich beunruhigt.

Jake blickt sich suchend um und holt sein Handy heraus:
"Sekunde. Ich check mal wo wir sind."

"Mhm.."

"Okaaaaay"

"Und?"

"Ja... Also ich habe hier keinen Empfang..."

Schockiert blicke ich vom Lenkrad auf:
"Was heißt das?"

"Das heißt... Wir haben uns wahrscheinlich verfahren..."

Ich stöhne verzweifelt:
"Na super. Und jetzt?"

"Jetzt fahren wir so lange, bis wir wieder Internet haben."

"Das ist nicht Dein ernst?!"

"Hast Du eine bessere Idee?"

Ich schüttele den Kopf. In dem ganzen Hin und Her vorhin, habe ich total vergessen die Navi-App anzuschmeißen.

Irgendwie muss ich lachen. Das ist so absurd. Erst vertragen wir uns und nun fahren wir seit 2 Stunden in der Gegend rum und wissen nicht einmal wo wir sind.

"Naja... Gut. Dan habe ich schon mal ein gutes Gesprächsthema...",
sage ich selbstsicher.

"Oh, oh... Ich ahne nichts Gutes..."

"Hey!",
sage ich beleidigt.

"Sag schon!"

"Okay, Herr Besson, was macht man denn so als junger CEO von Besson Motors?"

Jake lacht:
"Echt jetzt? Das ist langweilig."

"Finde ich nicht. Ich will mehr über dich wissen. Gefühlt kenne ich dich immer noch nicht. Wie sind deine Eltern so?"

"Ugh!",
kommt es abfällig von ihm.

"Komm schon. Über irgendwas wirst du doch wohl mit mir reden können?"

"Okay, Okay... Meine Familiensituation ist nicht so einfach... Ich bin mehr oder weniger alleine groß geworden. Meinen Eltern war die Company schon immer wichtiger als ich. Hab die meiste Zeit alleine verbracht und viel Mist gebaut."

"Oh. Tut mir Leid, Jake. Das wusste ich nicht.",
antworte ich schockiert.

Ich könnte mich Ohrfeigen. Direkt ins Fettnäpfchen getreten. War ja klar.

"Alles gut. Woher solltest Du's auch wissen? Jedenfalls hatte ich mit 13 Jahren genau 56 Nannys gehabt."

"SECHSUNDFÜNZIG?!"