ZWANZIG

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A person who always disturbs you is a person who loves you.
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Kates POV

Seit meinem Gespräch mit Bella ist eine Woche vergangen. Heute ist Mittwoch und gestern dürfte das besondere Essen gewesen sein... Ich habe gesehen, dass sie mir geschrieben hat. Bella will sich unbedingt mit mir treffen, aber...

Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit ihr zu antworten... Ich sitze seit 3 Uhr im Büro. Meistens verlasse ich es hundemüde gegen 21 oder 22 Uhr. Ich weiß nicht wie ich für Bella Zeit schaffen soll. Es gibt einfach zu viel zu tun und ich kann es nicht riskieren, diesen Job zu verlieren...

Ich wage einen kurzen Blick auf die Uhr: Es ist 14 Uhr. Ich habe noch immer keinen Happen gegessen und bin am verhungern. Auf einmal höre ich wie der Fahrstuhl im Flur aufgeht. Mein Schreibtisch steht direkt um die Ecke.

Mist, ich habe mich schon wieder ablenken lassen. Gähnend wende ich mich wieder der Arbeit zu, als plötzlich jemand einige Tüten auf die Anrichte knallt. Naja... Es raschelt eher, als das es knallt.

Erschrocken blicke ich auf.

"Du siehst echt beschissen aus! Iss gefälligst mal was!",
sagt Bella ernst,
"Sogar Wochenendarbeit... Du hast dringend eine Pause nötig..."

Ich springe auf und falle ihr in die Arme. Dafür, dass wir so nah beieinander wohnen, haben wir uns jetzt wirklich lange nicht mehr gesehen. Ich bin vielleicht etwas sentimental, aber ich freue mich wirklich, dass sie hier ist.

"Sind da Brezeln drin?",
frage ich neugierig.

"Die Weltbesten!",
antwortet sie,
"Hau rein."

"Danke!",
sage ich mit vollem Mund,
"Aber ich kann wirklich nicht lange. Du siehst den riesigen Stapel, oder?"

"Jaja... Trotzdem musst du mal etwas essen... 15 Minuten, dann verschwinde ich wieder."

"Danke. Ehrlich!",
sage ich aufrichtig,
"Soo... Und jetzt erzähle! Wie lief es mit Tanner?"

Bella beginnt sofort breit zu grinsen:
"Ich bin jetzt offiziell seine Freundin!"

Wir kreischen vor Freude, als wäre gerade ein Zalando-Paket gekommen.

"Mega! Ich freue mich so für dich. Tanner ist wirklich lieb."

"Ja...",
sagt sie verträumt.

"Hast du dich jetzt endlich mal bei Jake gemeldet?",
fragt sie.

Ich verdrehe mampfend die Augen:
"Nein!"

"Kate... Du verschanzt dich in Arbeit. Das ist nicht der richtige Weg. Denk mal ein bisschen an Selfcare."

"Du weißt doch das ich..."

"Jaja... Du kannst den Job nicht verlieren. Dann suche dir einen Neuen."

"Das probiere ich ja. Zur Zeit gibt es keine Angebote in der Nähe. Und ich möchte nicht wegziehen."

"Das möchte ich auch nicht.",
sagt Bella traurig und blickt nach unten,
"Aber versprich mir, dass du eine Lösung findest. Das ist echt furchtbar, dich so zu sehen. Und dieses Wochenende musst du außerhalb des Büros verbringen!"

"Ich verspreche es!",
sage ich leise,
"Aber jetzt muss ich erst einmal diesen Berg abarbeiten."

"Ist ja gut, du Business-Woman.",
Bella lacht und drückt mich,
"Man sieht sich."

Ich schenke ihr ein breites, müdes Grinsen zum Abschied.

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Es ist inzwischen Freitag. Heute habe ich beschlossen, pünktlich um 17 Uhr Feierabend zu machen. Jetzt gerade ist es 13 Uhr. Noch 4 Stunden.

Ja, ich bin hobbymäßig auch Mathegenie.

Ich bin so in die Arbeit versunken, als ich überhaupt nicht mitbekomme, wie sich wieder einmal jemand an meinen Schreibtisch heranschleicht. Deshalb zucke ich auch ordentlich zusammen, als plötzlich jemand sanft auf die Anrichte klopft.

Erschrocken blicke ich auf.

"Jake? Was tust du hier?"

"Dich daran erinnern, dass du um 17 Uhr Feierabend machen wolltest.",
grinst er mich mit seinem wunderschönen Lächeln an.

Ich erhasche einen schnellen Blick auf die Uhr: 17:36. Upsi!

Ich lächle Jake entschuldigend an.

"Moment! Woher weißt du, dass ich um 17 Uhr...",
beginne ich verwirrt, als es mir einleuchtet,
"Bella..."

"Du hast eine besorgte beste Freundin... Oder einfach nur ziemlich aufdringliche Freunde..."

Ich lache:
"In Ordnung. Ich packe zusammen."

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Als ich in Jakes Auto einsteige, bemerke ich sofort den leckeren Duft- und ich rede ausnahmsweise mal nicht von seinem Parfüm.

"Was ist das?",
frage ich und schnuppere wie ein Kaninchen in der Luft herum.

"Das? Oh... Das ist meine heimliche Eintrittskarte in deine Wohnung. Ich dachte mir, du verträgst vielleicht eine Portion Asia-Box..."

"Du. Bist. Der. Beste."

Jakes wunderbares Lachen erscheint wieder:
"Allerdings!"

Ich verdrehe die Augen, als er mich arrogant ansieht.

Ich lasse Jake also allen ernstes in meine Wohnung und beginne, den Couchtisch zu decken. Beziehungsweise versuche ich es, da Jake mir alles aus der Hand nimmt und mich mehrmals dazu auffordert einfach nur die Füße hochzulegen.

Diese Asia-Box ist einfach die Beste, die ich je gegessen habe.

"Schmeckts?",
fragt Jake.

"Und wie!",
antworte ich schmatzend.

"Sehr gut. Und wieso genau hast du mich jetzt die letzten 2 Wochen ignoriert?"

Schockiert über diesen krassen Themenwechsel, verschlucke ich mich erst ein mal.

"Ich... Hatte viel zu tun. Also auf Arbeit."

Jake beugt sich ganz nahe an mich heran, sodass ich seinen Atem an meinem Ohr spüre und flüstert dann grinsend:
"Du lügst, Kitty..."

"VERDAMMT!",
fluche ich laut und versuche meine Gänsehaut zu verstecken,
"Wieso tust du das andauernd?"

Jake kriegt sich fast nicht mehr ein vor lachen. Es ist so ansteckend, dass ich kurz darauf mit einstimme.

Jake nickt zufrieden:
"Du lässt dich langsam fallen, Kitty. Find ich gut."

Ich werde merklich rot und beginne zu gähnen.

"Hast du noch Lust auf einen Film?",
fragt er mich und blickt mich mit großen Augen an.

"Klar!"
Nein. Aber ich will irgendwie nicht, dass er schon geht.

Also schaltet er den Fernseher ein und macht irgendeinen Blockbuster an. Dann holt er die Decke von dem kleinen Sessel und deckt mich damit zu.

Wie gesagt, ich bekomme davon fast gar nichts mehr mit, da ich so müde bin. Ich bin praktisch denk- und bewegungsunfähig - ganz klar, oder? Ich kann mich nicht wehren.

Jake setzt sich und legt einen Arm um mich. Ich rutsche näher an ihn ran und lege meinen Kopf auf seine Brust.

Das Letzte was ich mitbekomme, ist ein sanfter Kuss auf meinen Kopf. Dann schlafe ich in seinen Armen ein.

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#Goals?!
Danke fürs Lesen.

xoxo

~ K.H.

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