13. Kapitel

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May
Auf dem Dach?

Maggie
Ja, kommst du vorbei?

May
Klar komm ich vorbei!


Nur wenig später klettert May aus dem Zimmerfenster zu ihrer Freindin aufs Flachdach der Garage.
Maggie sitzt auf einer Wolldecke, den Laptop auf dem Schoß. Greys Anatomy läuft. Wie immer wenn es ihr schlecht geht und sie nicht mehr weiß wie sie mit sich selber umgehen soll.

May
"Die lesbischen Dankeskekse?", grinsend lasse ich mich neben Maggie fallen und nehme ihr mit vorwurfsvollem Blick die Flasche Gin aus der Hand. "Es sind immer die lesbischen Dankeskekse...", sie seufzt und hält mir ein kleines Döschen entgegen, "Joint auf Moms Kosten?"

"Hm meinst du wenn Tiere sich essen ist das auch...", Maggie dreht den Kopf nachdenklich zu mir. "Dann sind das auch was?", lachend schiebe ich mir ein Stück Schokolade in den Mund. "Ob das dann wohl auch Kannibilismus ist. Kanibale. Hm... Kanibi... Ne... Doch schon. Kannibale, Kannibilismus. Stimmt schon, meinst du es ist auch Kannibilismus?", kichernd setzt sie sich nun auf und trinkt erneut einen Schluck Gin. Na super, die ist heute Abend tot. Erneut bietet sie mir die Flasche an, die ich nach diesem Ausnahmejoint aber eindeutig ablehnen muss. "Hm weiß nicht... Kannibale ist bestimmt irgendwas was auf den Menschen bezogen ist... Also müsste es beim Tier wohl anders heißen... Oder?", seufzend strecke ich mich, zucke aber erschrocken zusammen, als ich im Augenwinkel die schlanke Person an Mags Zimmerfenster stehen sehe.
"Wenn ich jetzt die Olle esse, ist das dann auch Kanibilismus? Bin ich dann ein Kanibale weil ich es getan habe als ich mit ihr geschlafen habe?", Maggie schließt grinsend die Augen und bemerkt nicht wie ich langsam aber sicher immer nervöser werde.
"Also erstens hast du mich ja nicht aufgegessen; zweitens verbitte ich es mir mich Olle zu nennen, ich habe einen Namen und zuletzt... Es heißt Kannib'A' lismus, kommt ja auch von Kannib'A'le. Und ja es heißt auch bei den Tieren Kannibalismus warum sollte es da anders heißen? Kannibalismus beschreibt ja nur die Handlung eines Lebewesens wie es seine Artgenossen oder Teile davon verspeist und hat den Fokus somit nicht auf eine einzige Gattung", Dani streicht sich grinsend eine Haarsträhne hinters Ohr, "Lässt du uns bitte alleine, May? Ich würd gerne mit Maggie sprechen und du solltest sowieso nach Hause, ihr zwei seid total high."

Maggie
Wenig später, wir haben May zuhause abgesetzt sitze ich alleine mit Dani in ihrem Auto. Mein Rucksack den sie kurzerhand mit Kleidung vollgestopft hat steht zwischen meinen Beinen.
"Dani?", nervös wippe ich mit dem Bein auf und ab. "Du bist bekifft", antwortet sie kühl und parkt ihr Auto auf dem Kiesparkplatz vor ihrem Haus, "Aussteigen und mitkommen!"
Genervt folge ich der Lehrerin in den Garten, lasse meinen Blick wie immer über ihren Rücken gleiten. Schmale Schultern, schlanker Rumpf, traumhafte Hüften, ein süßer Po und lange Beine um die sich ihre beige Stoffhose bei jedem Schritt legt.
Lächelnd bleibe ich stehen und beobachte wie sie im Gartenhaus verschwindet, denke an unsere gemeinsame Nacht, wie wunderschön sie ist und wie verdammt gerne ich sie wohl haben könnte, wäre sie nicht so alternativ, nicht mit Mom befreundet und keine nervige Lehrerin.
"Scheiße Danielle!", rufe ich entsetzt aus, während ich einen Schritt zur Seite mache, als sie das eisige Wasser des Gartenschlauches auf mein Gesicht richtet," Was soll der Mist?"
"Du bist bekifft und ich will mit dir reden", brummt sie während sie mich weiter mit dem kalten Wasser durchnässt. Erst, als ich bibbernd und wie ein begossener Pudel vor ihr stehe, schält sie das wasser ab und hült mir die Schlüssel entgegen. Geh duschen, zieh dich um, koch dir einen Kaffee. Von mir aus plündere den Kühlschrank, solange wir danach vernünftig miteinander sprechen können. Ich warte hier."

Seufzend tue ich wie mir befohlen und mache mich mit meinem Rucksack auf den Weg nach oben. Wie stellt sie sich das bitte vor? Es sind ja nicht nur die Sachen nass, die ich an habe sondern auch die in meinem Rucksack...
Nachdenklich lasse ich den Eücksack im Bad auf den Boden fallen, meine durchnässte Kleidung dazu, ehe ich eine heiße Dusche nehme.
Dann müssen wohl Danis Sachen herhalten beschließe ich, als ich nach einer ausgibigen dusche in ein Hamdtuch gewickelt in ihrem Zimmer verschwinde.
Grinsend wühle ich darin herum ehe ich etwas finde, was tatsächlich meinem Geschmack entspricht. Eine schwarze, ausgewaschene Jeans mit einem Loch am Knie und ein altes, weißes Kiss Bandshirt.
Barfuß schlender ich zum Fenster um zu checken ob Dani wohl wirklich noch im Garten auf mich wartet und finde sie auf dem Stamm im Hühnerstall sitzend wieder. Die Sonne setzt sie in perfektes Licht und das Huhn, das es sich auf ihrem Schoß bequem gemacht hat streckt sich genüsslich sonnend den Flügel und das Bein in die Sonne.
Vielleicht, aber auch nur vielleicht war ein Leben mit Danielle doch garnicht so übel...
Was war denn auch falsch daran, seine geliebte Frau in solch einem wundervollen Moment beobachten zu können? Wie sie ein Hühn streichelt und sich von der Sommersonne wärmen lässt.

Was war denn auch falsch daran, seine geliebte Frau in solch einem wundervollen Moment beobachten zu können? Wie sie ein Hühn streichelt und sich von der Sommersonne wärmen lässt

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Wir wünschen frohe Ostern!

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