Vene, vidi, vici

6. Kapitel

Die Fahrt verläuft stiller als es den beiden Frauen eigentlich recht ist und dennoch... Keiner sagt ein Wort zum Anderen.

"Okay. Ich werde deine 17 Stunden jetzt mal ein wenig ausnutzen", grinsend drückt Dani der Jüngeren einen Eimer mit Schaufel und Besen in die eine und einen Rechen in die andere Hand, "Mit dem Rechen die Hühnerwiese sauber machen; mit Schaufel und Besen den Hühnerstall selbst und wenn du fertig bist bringe ich dir neues Einstreu und Stroh."
Lächelnd greift die Lehrerin selbst nach vier Äpfeln und öffnet das Tor an dem den beiden sofort die vier Damen entgegen kommen:"Die Hühner kennst du ja schon von deinem Schlüsseldienstahl... Den will ich bei Gelegenheit übrigens zurück."
Verdammt, wo hatte sie den Schlüssel hingeräumt?
Die Blonde setzt sich lächelnd auf einen Baumstumpf und füttert die Hühner mit den mitgebrachten Äpfeln während Maggie die Entscheidung trifft lieber gleich loszulegen.
"Joaaa das schmeckt, stimmts? Jaaa ihr seit meine süßen Mädels!", Daniele greift nach einer der Hennen, platziert sie sich auf dem Schoß und krault sanft durchs Gefieder des Tieres, das seinen Kopf mit geschlossenen Augen an ihre Schulter legt, "Meine süße Maus, hmm? Joaaa du bist meine brave Maus."
Die Ältere für verrückterklärend mistet Maggie den Hühnerstall aus und blickt nur kurz auf ihr Handy als es eine Nachricht von Julian ankündigt.
Maccallan war längst ins Haus gegangen und somit war es ja nicht schlimm kurz auf das Handy zu linsen bevor sie sich um die Wiese kümmern würde.

Julian
Steht heute Nachmittag noch?

Maggs:
Erst gegen 17 Uhr, leiste Sozialstunden ab😜

Julian:
Ohje, erzähl mir später alles, ich hol dich um fünf an der selben Stelle wie vergangene Nacht ab

"Willst du auch was?", lächelnd hält Daniele zwei PET Wasserflaschen hoch.
"Gott ich dachte schon du fragst nie", breit grinsend greift die Jüngere nach der Flasche und trinkt sie durstig aus. "Du hättest fragen können ob du was bekommst."
"Ich bin hier um Sozialstunden abzuleisten, ich hab nicht das Recht nach etwas zu trinken zu fragen", erklärt Maggie und greift wieder nach dem Rechen. "Ich hätte dich doch sowieso nicht angezeigt nur ganz ohne Strafe wollt ich dich auch nicht davonkommen lassen... Aber was mich wirklich interessiert ist, warum du bei mir eingebrochen bist... Nicht die Lüge über die Wette sondern die wahre Geschichte", Dani setzt sich im Schneidersitz vor den Zaun und streckt eine Hand durch die Maschen um die Hühner die sofort auf sie zustürmen unter den Flügeln zu kraulen.
"Hör zu... Es ist kompliziert, okay? Vielleicht erkläre ich es dir irgendwann aber nicht jetzt... Nicht, solange du mit Mom befreundet bist und mich nur als ihr verkorkstes, nerviges Anhängsel siehst...", Maggs lächelt schwach und recht weiter den Hühnermist auf der Wiese zusammen.
Erst die warme Hand die sich auf ihre Schulter legt und leicht zudrückt lässt sie in ihrer Bewegung innehalten:"Sag bitte nie wieder, dass ich, deine Mom oder irgendjemand anderes dich nur als verkorkstes, nerviges Anhängsel sieht... Ich seh dich nicht so, Magdalena! Deine Mom auch nicht, glaub mir. Manchmal mag es ihr etwas schwer fallen mit einem so aufbrausenden Kind umzugehen aber sie liebt dich mehr als alles Andere auf dieser Welt!"
"Hat sie dir das gesagt?", Maggies Hände verkrampfen sich um den Stiel des Rechens und ihre Augen beginnen verdächtig zu glänzen.
"Sie muss mir das garnicht sagen... Ich seh es in ihren Augen wenn sie davon erzählt, wie gut du Baseball spielst und, dass du wie dein Vater Jura studieren willst. Magdalena, egal was in der Vergangenheit vorgefallen ist... Sie liebt dich und will nur das Beste für dich", lächelnd nimmt Dani die Hand von der Schulter der Schülerin. "Und warum redest du ihr dann ein, dass sie mich von Dad fernhalten soll? Überhaupt, seit du hier bist ist alles anders zwischen Mom und mir!", Maggie stößt sauer den Rechen in Richtung der Anderen und funkelt sie wütend an. Ihre Brust hebt und senkt sich schnell und ihr Hände ballen sich zu Fäusten, "Du hast alles kaputt gemacht!" Einzelne Tränen beginnen über das Gesicht der jungen Frau zu laufen und sie versucht der Älteren einen rechten Haken zu verpassen.
Diese hält geschickt beide Handgelenke des Mädchens fest und sieht sie eng an sich. "Magdalena! Maggie!", Dani schiebt das Mädchen wieder auf kurze Distanz um sie direkt ansehen zu können, "Maggie hör mir zu! Hör mir zu! Ich hab damit nichts zu tun! Deine Mom hat angst dich zu verlieren! Sie will dich von ihm fernhalten um dich nicht zu verlieren! Ich weiß, dass das nicht gut ist, aber Mary hat angst! Sie hat dich schon so oft fast verloren, nochmal übersteht sie das nicht. Hör mir zu, Maggie! Sieh mich an! Magdalena! Sieh. Mich. An. Gut so... Sieh mich an und schenk mir das Lächeln, das du deiner Mom nach jedem gewonnen Spiel schenkst."
Maggie schnieft und schüttelt hastig den Kopf. "Bitte Maggie. Schenk mir ein Lächeln in das ich mich auf der Stelle verlieben könnte."
Maggs Augen sind glasig und leicht rot, sie schnieft und schenkt der Frau ihr gegenüber ein schiefes, verweintes Grinsen. "Na das üben wir nochmal", kichernd zieht Daniele die Tochter ihrer Freundin wieder in ihre Arme, "Aber viel besser als mich weinend schlagen zu wollen."
"Sorry", schniefend rümpft die Baseballspielerin die Nase, "Warum interessierst du dich so für mich? Warum geh ich dir nicht am Arsch vorbei so wie dem Rest von Moms Freunden?"
"Magdalena..."
"Kannst du mich bitte ein für alle Mal Maggie nennen?", sie vergräbt ihr Gesicht in der Halsbeuge der Älteren die leicht nickt.
"Maggie das ist etwas worüber du mit deiner Mom sprechen solltest... Es steht mir nicht zu solch ein Gespräch mit dir zu führen. Und du solltest mit ihr darüber sprechen, dass es dir nicht passt, dass sie dir den Kontakt zu Jack verbieten will. Ja ich mag schuld daran sein, dass deine Mom jetzt viel selbst macht aber daran bin ich nicht schuld. Ich würde niemals ein Mädchen von ihrem Superhelden trennen, glaub mir das", sanft shreichelt sie über den Rücken des Mädchens, "Und bitte dränge Mary nicht dazu über meine... Und eure Vergangenheit zu sprechen wenn sie nicht dazu bereit ist."