3. Kapitel

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In Trainingsshorts und Tanktop sitzt Maggie auf der Tribüne und wartet auf den Mann, der mit IHR verwandt ist.
Es mag beinahe ungesund sein sie so sehr zu verabscheuen, aber wie kann man das denn bei einem solchen Grinsen verübeln?

"Hey Mags", der große, blonde Mann in Jogginghose und Tshirt lässt sich lächelnd neben sie fallen und platziert seine Tasche vor seinen Beinen, "Bereit mit einem Mitchell zu trainieren?"
Lächelnd ignoriert er die Tatsache, dass Maggies Tanktop eben das was an ihrer Brust zu sein hatte nicht zeigt. Sie sagte ja bereits: ein anderes Mal.
"Und wie ich bereit bin!", grinsend greift sie nach den Beinschonern und schnallt sie an ihre Beine während Julian seine Vans gegen Stollenschuhe tauscht.
"Ich wusste garnicht, dass das Danvers neben der Danver High liegt", kurz blickt er zu der Higschool am anderen Ende des Feldes, "Meine Schwester unterrichtet dort. Vielleicht hast du sie schonmal gesehen."
Klar. Ist ja auch nicht zu übersehen diese irre Hippietante:"Ich denke nicht, hier laufen jeden Tag so viele Menschen rum, die meisten fallen garnicht auf."
"Sie würde dir auffallen, vertrau mir", er grinst und greift nach einem Ball.

"Tief!", ruft Mag dem Pitcher zu, dem sie kein einziges der Danvers Catcher Signale verraten will.
Der letzte Ball für heute kommt tief auf Maggie zu und sie blockt ihn geschickt mit dem Handschuh ab, den sie zum Boden führt und hält den Ball in der Fanghand fest ehe sie den Ball mit der anderen Hand nimmt und locker zurück werfen will.
"Julian!", der laute Ruf seines Namen von der sanften Stimme, die sich in Maggies Kopf gebrannt hat wirft sie so aus der Fassung, dass sie den Ball zu früh loslässt und der schwache Wurf nicht bei ihrem Trainingspartner ankommt er aber stattdessen direkt vor ihr selbst zum liegen kommt. Mist. Blamage. Was kann sie schon...
"Hey Dani, ich dachte wir treffen uns in der Stadt?", er grinst seine Schwester an, nimmt seine Cap vom Kopf und setzt sie dann mit dem Schrim nach hinten wieder auf.
"Ich hab dein Auto vor dem Platz gesehen, ich dachte ich sehe mal mit wem du so trainierst", sie lächelt und ihre Augen beginnen förmlich zu strahlen. Diese kalte Farbe strahlt so unendlich viel Wärme aus, dass der Schülerin beinahe übel wird.
"Mit Maggie, sie geht hier aufs College und ist Teamcaptain", er lächelt seiner Schwester zu und sein Lächeln macht es unmöglich die gemeinsamen Gene nicht zu sehen.
"Maggie? Im Baseballteam? Die Mädchen spielen Softball", verwirrt richtet sich der Blick der HighSchool Lehrerin auf den Catcher der inzwischen zurück auf der Tribüne sitzt und sich der Ausrüstung entledigt, "Sie ist hübsch."
"Und ich bin schwul. Das ist eher deine Liga", grinsend zwinkert er seiner Schwester zu ehe er zu seiner Trainingspartnerin joggt, "Wir sehen uns."
Erst als die ältere der beiden Maccallan verschwunden ist dreht Maggie sich zu dem jüngeren der beiden:"Das ist deine Schwester?"
"Ja. Warum? Gefällt sie dir?", grinsend wackelt er mit beiden Brauen.
"Ich steh nicht so auf Hippies", genervt rollt Maggie mit den Augen, zieht ihr Shirt über den Kopf und legt eine flache, muskulöse Brust und ein gut definiertes Sixpack frei.
"Sie ist ein bisschen alternativ aber sie ist der liebevollste Mensch den du je kennenlernen wirst. Sie ist das, was dir keiner der anderen, dauernd gestressten Menschen geben kann", er lächelt und wechselt seine Schuhe, "Ich weiß du sagtest du erklärst es mir irgendwann, aber ich bin wirklich neugierig. Warum darfst du bei den Jungs spielen? Ich meine äußerlich bist du ja eindeutig ein Mädchen aber du hast keine Brüste also... Ich will dich nicht angreifen oder so, aber..."
Schmunzelnd unterbricht das Mädchen ihn:"Ich hab verkorkste Chromosome. Sie sind genau so verkorkst wie ich es bin. Ich bin ein Mädchen; oder doch ein Junge. Aussehen tu ich wie beides."
"Also siehst du aus wir ein Mädchen aber hast keine Brüste? Hast du dann...", peinlich berührt sieht er weg und läuft rot an.
Ein Junge der rot anläuft?
Lachend nickt Maggie:"Das muss dir nicht peinlich sein sowas zu fragen, glaub mir, ich bin seltsame Blicke und lachende Menschen gewöhnt. Ich bin eben der Freak von nebenan."
"Gott nein! Mags! Du bist kein Freak! Red dir das nicht ein!", entsetzt sieht er die Jüngere an, "Denkst du das wirklich von dir? Maggie... Denk das nie wieder von dir!" So schnell kann sie garnicht gucken, da liegt sie schon in den starken Armen Maccallans der sie fest an sich drückt:"Bitte denk das nicht von dir, Maggie. Du bist ein wundervolles Mädchen, eine hervorragende Baseballspielerin und ich denke, dass du auch eine sehr gute Freundin bist. Ich wäre jedenfalls sehr, sehr gerne mit dir befreundet!"
Eine Träne nach der Anderen bannt sich den Weg aus ihren Augen über ihre Wangen und findet ihren Weg in Julians Pullover.

"Und wir sehen uns wirklich Morgen?", nervös tappst Maggie von einem Fuß auf den Anderen als sie vor Julians Auto zum stehen kommen. "Klar, ich freu mich schon, soll ich Baseballsachen mitnehmen oder bleiben wir bei dir?", er lächelt sanft und streicht ihr eine der schwitzigen Haarsträhnem hinters Ohr. Wäre er nicht schwul, dann müsste sie ihm jetzt wohl erneut darauf hinweisen, dass sie homosexuell ist, aber so schenkt sie ihm einfach nur ein dankbares Lächeln und drückt ihm einen Kuss auf die Wange:"Morgen ist mein Baseballfreier Tag, Donnerstags geh ich Abends nur joggen, du kannst natürlich mitkommen wenn du willst..."
Unsicher löst sie sich von ihrem neu gewonnenen Freund und sieht die junge Lehrerin Abseits an deren Auto lehnen.
"Dann nimm ich Sportsachen mit und wir joggen zusammen, ich freu mich", er lächelt, "Und ich soll dich wirklich nicht heim fahren?"
Schnell schüttelt Mag den Kopf und beobachtet dann, woe beide Autos das Gelände verlassen.

"War das Julian Maccallan?", die aufgebrachte Stimme ihrer besten Freundin lässt sie herum fahren. "Himmel May! Erschreck mich nicht so", May verdreht die Augen, "Ja, das war Julian, ich hab ihm gestern geschrieben... Eigentlich wollte ich nur herausfinden wann seine Schwester nicht zuhause ist und er wollte sich dann zum trainieren treffen... Sie hat uns dann auf dem Platz erwischt..."
"Du nutzt ihn um Dinge über sie zu erfahren?", entgeistert blickt May ihre Freundin an. "Anfangs. Aber nur um herauszufinden wann wir bei ihr einsteigen können! Naja und jetzt mag ich ihn eigentlich ziemlich gern... Er weiß, dass ich ein Freak bin und... Er hat mir verboten mich einen Freak zu nennen...", Mag lächelt leicht. "Das hab ich schon vor Jahren und es hat dich nicht interessiert", beleidigt stürzt May die Lippen.
"Du kennst mich aber schon seit du klein bist und für dich war ich immer normal. Für Julian war ich auch normal, obwohl er sowas noch nie gesehen hat... Irgendwie macht das einen Unterschied... Nimms mir nicht übel, deine Meinung ist mir auch wichtig, glaub mir!"
"Du musst dich nicht rechtfertigen, Maggs. Ich weiß auf was du hinaus willst und es ist in Ordnung. Ich würde niemals über dich urteilen, auch nicht in einer solchen Lage. Dafür sind Freunde da. Und wenn wir auf Grund unseres folgenden Einbruches untergehen... If we go down... Then we go down together!", grinsend knufft May ihrer Freundin in die Seite, wie sie es so oft tut.

Vene, vidi, viciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt