"Ihrer Akte kann ich entnehmen, dass Sie bereits in ihrer frühen Kindheit an Leukämie erkrankt waren, Miss Finnigan", Doktor Karlssons gebrochenes Englisch drängt sich immer wieder zurück in Maggies Gedanken als sie in ihrem Krankenbett liegt und an die Decke starrt.
Ihre braunen Locken liegen übers Kissen verteilt, sie hält die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
Und doch war es eigentlich garnicht die Krankheit die dem jungen Mädchen Angst bereitete, sondern eher die Tatsache, dass es schwer werden würde ihrer Mutter zu verklickern, dass sie spontan entschieden hatte zu ihrem Vater nach Finnland zu ziehen und ihren Abschluss extern zu machen. Aber das würde ihr Vater übernehmen.
Nur eins steht fest. Sie würde ihrer Mutter nicht erzählen, dass sie in Finnland von einem schwedischen Arzt mit maximalinversiver Chemotherapie behandelt wird weil sie an aktuer Leukämie erkrankt ist.
Sie würde weder May die Wahrheit sagen, noch Dani oder ihrer Mutter.Die Tür öffnet sich nach einem leichten Klopfen und ein großer Mann mit schwarzen Haaren und grünen Augen betritt das Zimmer. Ihr Vater. Sein blauer Anzug schmeichelt seinem tranierten Körper und manchmal war es Maggie die sich fragte, warum er nicht wieder geheiratet hatte. Keine Frau mehr gefunden hat.
"Wie gehts dir mein Schatz? Wie war die Chemo?", lächelnd lässt er sich auf den Bettrand sinken und streicht seiner Tochter eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ob sie die wohl verlieren würde? Damals wurden sie dünner und brüchiger aber sie hat kein einziges Haar verloren... Wie würde es diesmal sein? Würde sie sich wieder die Seele aus dem Leib kotzen müssen oder nicht?
"Hey Daddy", Maggie lächelt schwach und greift nach seiner Hand, "Es geht, ich bin müde aber es geht... Ich..."
Maggie hält inne und schließt die Augen.
"Ich hab mit deiner Mom telefoniert... Sie... Sie ist nicht begeistert aber sie wird dich nicht davon abhalten bei mir zu leben... Du bist also erstmal sicher", Jack lächelt und drückt die Hand seiner Tochter sanft. Maggie beginnt den Kopf leicht nickend zu bewegen ehe sie seufzend die Augen wieder öffnet.
"Du fragst dich ob es das Richtige ist sie anzulügen, hm?", er strafft die Schultern, "Weißt du... Sie ist deine Mutter aber die Lage ist ernst und da kannst du ihren und Danielles Esoterik-Quatsch wirklich nicht gebrauchen..."
Sie weiß, dass er recht hat und trotzdem zieht sich ihr Herz bei dem Gedanken Dani anzulügen und sie Monate lang nicht zu sehen das Herz zusammen. Es ging viel weniger um ihre Mutter und May ihre beste Freundin.
Aber vielleicht konnte sie Julian einweihen...
Dann... Dann könnte er Dani halten wenn etwas schief gehen sollte...
"Dad ich... Ich bin müde", Mag seufzt leise und er nickt verstehend und verabschiedet sich wieder von seiner Tochter für die er wirklich alles tun würde."Julian Maccallan dein geliebter Freund und Helfer in ejder Lebenslage, in welche Häuser kann ich heite mit Ihnen einbrechen?", sein helles Lachen tönt durch ihr Handy und Tränen beginnen sofort wieder über ihre Wangen zu laufen.
Maggie sitzt am Fensterbrett, die Knie an ihren Oberkörper gezogen, das mobile Endgerät an ihr Ohr gepresst. Die Jogginghose und der Hoodie die ihr ihr Vater mitgebracht hat fallen obersized über ihren schlanken, müden Körper der in den letzten Wochen an Muskeln abgebaut hat.
Langsam verstummt sein Lachen:"Mags? Was ist? Muss ich dich wirklich wo rausboxen? Maggie sag was!" Er lacht nervös auf.
"Hey Ju...", flüsternd lehnt Maggie ihren Kopf an die kalte Fensterscheibe und beobachtet die Regentropfen bei ihren Wettrennen über die Scheibe. Wie sich die Lichter der Straße darin spiegeln.
"Kleine? Hey was ist los? Rede mit mir! Hat Danielle dir weh getan?", unsicher beißt das Mädchen sich auf die raue Unterlippe. Warum war ausgerechnet das seine erste Vermutung? "Julian nein. Hör mir bitte einfach nur kurz zu und... Und dann vergiss mich, ja?", sie kommte sein Nicken zwar nicht sehen aber sie konnte es sich vorstellen wie er langsam nickt und sein Gesicht einen unsicheren Ausdruck annimmt.
"Ich bin in Finnland. In einem Krankenhaus. Ich hab vor ein paar Tagen akute Leukämie diagnostiziert bekommen und hatte heute meine erste Chemo. Ich lebe aktuell bei meinem Vater und werde den Abschluss online machen. Ich möchte, dass du das niemandem erzählst und wenn ich sterben sollte wird Dad dir das sagen und...", jetzt hält sie inne. Hält inne nachdem sie über ihre Krankheit gesprochen hatte als wäre es nichts. "Wenn ich sterbe... Sag Dani... Sag ihr", sie schluckt, "Sag ihr, dass ich sie geliebt habe und bitte halt sie. Pass auf sie auf Julian. Versprochen?"
"Wie du hast Leuk-", Magdalena unterbricht ihren Freund sofort.
"Versprochen?"
"Versprochen."Es bleibt einige Zeit still bis Julian wieder die Stimme erhebt:"Und... Wirst du den Kontakt zu meiner Schwester halten?"
"Ja... Ich... Ich wohne aus Gründen meiner eigenen Person vorübergehend bei Dad, sie wird das verstehen und... Und ich brauch sie versehst du? Ohne sie, ohne Danielle hab ich keinen Sinn zu kämpfen... Du und May... Ihr reicht einfach nicht... Es tut mir so leid das sagen zu müssen aber... Ich muss das schon wieder bekämpfen ich kann einfach kicht mehr da brauch ich Dani um mehr Lebenswillen zu haben..."
Belanglose Themen.
Stunden lang reden die Freunde über belanglose Themen bis sie das Telefonat beenden.
Liebte sie Dani wirklich? Die Frau die ihr zu bunt angezogen ist und ihre Nachmittage mit Hühnerkuscheln verbringt?Verdammt egal wie oft Maggie diese Frau noch auf diese Dinge reduziert... Es kommt immer wieder der Punkt, an dem ihr klar wird, dass sie sich in ihre Persönlichkeit verliebt hat und, dass diese beiden Aspekte unter Anderem eindeutig ein verrückter aber unglaublich wahrer Grund sind, warum sie diese solch starken Gefühle für diese unglaubliche Frau entwickelt hat.
Eine Frau, die durch ihre Kindlichkeit so vieles in Finnigams Leben verändert hat.
So viel...
Auch wenn es dafür jetzt zu spät sein mag...
DU LIEST GERADE
Vene, vidi, vici
Romance"Hab ich schon gehört, dass sie viel Zeit mit ihrer neuen Freundin verbringt... Seltsame Frau. So totaler Hippie irgendwie... Aber du kannst ihr ja ganz gut aus dem Weg gehen." Ich dachte ich schreibe hier mal eine mehr als nur legale Liebesgeschich...