Peru 1915-Teil 1

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Leicht genervt rennt Magnus neben Chaterina durch die peruanische Stadt Lima.

"Jetzt ist man das erste Mal seit 25 Jahren wieder hier, um Urlaub zu machen und dann wird man von dir nur wieder zu irgendeinem Auftrag geschleppt" schimpft Magnus.

"Du" keucht Chaterina "Du bist seit fast 70 Jahren andauernd im Urlaub Magnus"

"Phh, stimmt ja gar nicht"

Es traf eigentlich wirklich zu, aber Magnus hatte weder Lust, noch den Ehrgeiz damit wieder aufzuhören.

Als er den brennenden Blick von Chaterina auffing, hob er wild gestikulierend die Hände "es sind 68 Jahre, meine Liebe, erst 68"

Belustigt schnaubend rennt Chaterina weiter. Sie war zu einem schwerkranken Mädchen gerufen worden und da Magnus gerade dass Pech hatte, sich in ihrer Nähe aufzuhalten, musste er jetzt mit.

Nicht einmal seinen zehnten Becher chicha de molle hatte er austrinken dürfen. Welche Verschwendung.

"Wie heißt deine Patientin eigentlich? Und wann zum Teufel sind wir endlich da?!" Magnus hatte es noch nie gern gemocht zu rennen.

Schon gar nicht durch solche schmutzige Straßen (oh welche Schande, seine Schuhe! Warum hatte er nur ausgerechnet heute die schicken Stiefel mit den Platinschnallen anziehen müssen?)

"Sie... sie heißt Kessy und... wohnt in dem roten Haus da" keucht Chaterina. Auch sie war nicht gerade ein Sprinttalent, doch für ihre fast 265 Jahre hielt sie sich ganz gut.

Als sie vor besagtem Haus standen, beschlich Magnus dass unangenehme Gefühl hier schon einmal gewesen zu sein. Doch er tat es als Hirngespinst ab und folgt Chaterina beschwingt ins Innere des Hauses, wo auch gleich ein Mann Mitte fünfzig auf sie zustürmte.

"Chaterina Loss? Na endlich, ich bin Imasu Morales, der Vater von Kessy. Bitte beeilen sie sich, ihr geht es immer schlechter!"

Beim Namen des Mannes zucken Chaterina und Magnus zeitgleich zusammen.

Und schon kann sich Magnus wieder an den jungen Musiker Namens Imasu erinnern, der mit den wunderschönen schwarzen Haaren und Augen die von Lebensfreude nur so sprühten, der ,der ihm vor 25 Jahren ordentlich den Kopf verdreht hatte und ihm dann das Herz gebrochen hatte.

Ohne jedes Taktgefühl möchte man mal anmerken.

Blöd nur dass Magnus sich in den letzten Jahren nicht verändert hatte, sodass Imasu ihn mit etwas Pech erkennen und als das enttarnen würde was er war. Dann stand seine 8 Verhaftung in Lima ins Haus.

Der Tag wurde immer besser.

"Äh, ja zeigen sie mir und meinem... Partner in Sachen Wunderheilung doch bitte mal das Zimmer ihrer Tochter" mit einem gezwungenen Lächeln stellt Chaterina sich zufälligerweise genau in Imasus Sichtfeld.

"Natürlich, kommen sie mit" eifrig rennt Imasu die Treppe hoch. Notgedrungen folgen Magnus und Chaterina ihm.

"Magnus" zischt Cath "Zauberglanz"

"Geht nicht" flüstert Magnus verzweifelt "In den Wänden sind zu viele Quarzanteile, du weißt wie meine Magie da drauf reagiert"

Er hält kurz inne und zwinkert ihr dann zu "Ausser du hättest gerne ein rosa Lama als Begleitung, dann fange ich natürlich sofort an"

Den undamenhaften Fluch, den Chaterina daraufhin ausstößt, merkte Magnus sich heimlich. So etwas konnte man immer gut gebrauchen, vor allem wenn so eine Flut an interessanten Schimpfwörtern darin vorkam.

"Hier herein" Magnus tritt hinter Chaterina in das Zimmer ein, wobei er geschickt sein Gesicht vor Imasu an der Tür verbirgt.

Während er Chaterina hilft das leichenblasse Mädchen in ihrem Bett auf die Seite zu drehen ,achtet er darauf dass Imasu nichts anderes als seinen Rücken zu Gesicht bekommt. Ein sehr schöner Rücken mal am Rande dazugesagt.

"Und?" Besorgt tritt Imasu näher "Was hat sie?" Chaterina fuchtelt nur wild mit den Händen rum "Herr Morales, gehen sie bitte vor die Tür, damit sie nicht im Weg rumstehn. Sofort!"

Wie ein geprügelter Hund schleicht Imasu daraufhin aus dem Raum.

Als er nach zwei Stunden den Raum wieder betritt sitzt Catherina erschöpft auf der Bettkante, während Magnus der Kleinen gerade die Stirn mit einem feuchten Tusch abwischt.

"In ein paar Stunden dürfte sie wieder auf den Beinen sein" erschöpft lehnt Catherina sich zurück.

Magnus sieht mit Schrecken dass ihre Haut an einigen Stellen den Zauberglanz durchscheinend werden lässt ,sodass ihre blaue Haut hervorkommt. Sie hatte sich überanstrengt.

Und Imasus gerunzelter Stirn nach zu urteilen sah er es auch.

Magnus musste handeln. Und wie immer tat er es zu impulsiv. Sprich: erst handeln, dann nachdenken.

Was in diesem Fall die Zerstörung sämtlicher Fenster im Haus (er hatte das Quarz vergessen) , das Treten einer Katze (was machte dieses Viech auch unter dem Bett?!) und da Magie nichts nutzte, letztendlich das Herausdrängen des Hausherren aus dem Raum beinhaltete.

Nachdem er die Tùr schwungvoll zugestoßen hatte und sich mit einem leisen Seufzer umdrehte, sah er in fassungslose, braun leuchtende Augen "Magnus?!"

Die Chroniken des Magnus Bane 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt