Mit dem Schlüssel in den schweißnassen Händen stehe ich vor meiner Wohnungstür. Als ich heute Morgen hier war, um Lebensmittel zu holen, hatte ich ein ganz anderes Gefühl. Erhlich gesagt, habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht. Ich bin rein geflitzt, ohne das Chaos zu betrachten. Jetzt, da ich dieses Beseitigen muss, fühlt es sich erschreckend an.
"Bist du bereit?" James steht nun neben mir. Ich bin so froh, dass er das mit mir macht. Es ist mir immer noch unangenehm, alleine in meiner Wohnung zu sein. Wer weiß, ob der Einbrecher nochmal vor hat, zu kommen? Aber mit James an meiner Seite wird mir nichts passieren. Seine Muskeln müssen ja noch für etwas anderes gut sein, als nur für meine feuchten Träume.
Ich atme nochmal tief ein und aus, bevor ich den Schlüssel in das Schlüsselloch stecke. Es hat sich nichts in der Wohnung geändert, ist ja auch logisch.
James schließt die Tür hinter uns und sieht sich angespannt in meinem Chaos um.
"Wobei kann ich helfen?"
Ich denke daran, wie die Küche heute Morgen ausgesehen hat und bitte ihn, die Kochutensilien wieder in die Schubladen und Schränke zu räumen, während ich mich an mein Schlafzimmer mache.
Dort greife ich mir einen Stoß Klamotten und schmeiße sie auf mein Bett. Kleidungsstück für Kleidungsstück wird von mir gefaltet und in seperate Stapel mit T-Shirts, Pullis, Jeanshosen, usw. aufgeteilt. Nachdem alles was in meinem Schlafzimmer auf dem Boden lag in neue Stapel aufgeteilt habe, klopft James an die halbgeöffnete Tür.
"Hey, ich bin soweit fertig in der Küche." Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu:"Ist dir schon aufgefallen, ob etwas Wertvolles weg ist?"
Ich nehme mir den Stapel mit den Jogginghosen und laufe hinüber zum Schrank.
"Nein. Aber ehrlich gesagt, besitze ich nichts wertvolles, außer vielleicht meinen Laptop, der ist aber noch da." Ich zeige auf den Schreibttisch, auf dem er noch in der gleichen Position liegt.
"Hmm, komisch. Warte, ich helfe dir." Ohne zu warten, nimmt er den Stapel mit Tops vom Bett und räumt sie in den Schrank. Als er neben mir steht, fällt mein Blick unwillkürlich auf seine mit Handschuhen bedeckten Hände.
"Weißt du, was noch komisch ist?" Ich reiße mich von seinen Händen los und sehe ihm in die Augen. "Dass der Einbrecher extra in den 5ten Stock kommt, um Einzubrechen, um dann nichts zu klauen."
Schnell wendet James den Blick ab und geht zum Bett, um sich den nächsten Stapel zu greifen.
"Ja, das habe ich mir auch schon gedacht."
Ich bleibe an Ort und Stelle stehen und sehe ihm dabei zu, wie er meinen Schrank einräumt.
"Also ist er wegen mir gekommen." Die Erkenntnis trifft mich hart.
James hält mitten in seiner Bewegung inne und sieht mich wieder an.
Tränen treten mir in die Augen. Ich werde mich in dieser Wohnung nie wieder sicher fühlen können.
"Hey, beruhig dich! Das weißt du nicht sicher!"
Er räumt auch den letzten Stapel zusammengelegter Pullis in den Schrank und greift dann nach meinen Schultern. Sein Griff ist fest, trotzdem sehe ich ihn nicht an, sondern starre auf die Erde, die auf dem Boden verteilt ist. Selbst die Topfpflanze, welche auf meinem Fensterbrett stand, wurde hinuntergeworfen und zerstört.
"Es gibt sonst keine andere Erklärung, James!" Als ich seinen Namen nenne, zuckt er ein kleines bisschen zusammen.
"Es kann auch sein, dass er einfach Lust hatte, eine Wohnung zu verwüsten! Oder bist du in New York schon jemanden dermaßen auf die Füße getreten, dass er dir etwas antuen will?" Jetzt sehe ich ihn doch an.
"Eigentlich nur dir." Seine Augen werden größer. Oh nein, denkt er jetzt etwa, dass ich das ernst meine? Schnell schiebe ich ein entschuldigendes Lächeln hinterher. Was aber nichts bringt, da er seine Hände dennoch von meinen Schultern entfernt. Mit hängenden Schultern will er gerade aus dem Zimmer gehen, als ich ihn an einem Arm festhalte. Wow, er hat wirklich Muskeln aus Stahl. Sofort entzieht er mir seinen Arm und geht weiter.
"Warte! So habe ich das nicht gemeint! Es sollte nur ein Spaß sein." Ich laufe ihm wie ein Küken hinterher, in der Hoffnung, dass er mich hier nicht alleine lässt.
Ungerührt läuft er weiter durch die Küche zum Wohnzimmer.
"Bitte James! Lass mich hier nicht alleine." Ich bin im Türrahmen der Küche stehen geblieben, zwischen mir und ihm das Chaos.
An der Wohnungstür angekommen, die Hand schon auf der Klinke, dreht er sich zu mir um.
"Hast du irgendetwas zu verbergen?" Ich kichere, in der Hoffnung, dass er es nicht ernst meinen könnte. Sein ernster Gesichtsausdruck verrät mir aber, dass er es tut.
Schnell verstummt mein Kichern und ich sehe ihn verwirrt an.
"Meinst du das ernst? Was soll ich denn verbergen?"
Er lässt die Türklinke los und läuft ein paar Schritte auf mich zu, bis er direkt vor mir steht.
"Ich weiß nicht, vielleicht ist deswegen eingebrochen worden." Er sieht mir mit seinen unglaublich blauen Augen in meine.
Ich breche den Blickkontakt ab, um auf meine Hände zu sehen.
"Ich bin ein einfaches Mädchen aus Oklahoma." Ich sehe ihn wieder an. "An mir gibt es nichts Interessantes." Und ich meine es auch so.
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Not The Enemy (Bucky FF)
Fanfiction[Bucky Barnes Fanfic] Von ihrem neuen Nachbar kann Delilaah nur träumen, bis in ihrer Wohnung eingebrochen wird. Es fühlt sich gut an, von ihm beschützt zu werden, aber warum trägt er immer diese Handschuhe? Warnings: SMUT