Hart atmend stelle ich die Einkaufstasche vor der Tür ab.
Ich versuche meine Atmung wieder zu normalisieren, streiche mir die Haare aus dem Gesicht und nehme die Tasche wieder in die Hände, danach klopfe ich an der Tür. Nach einem kleinen Moment, wird diese geöffnet und ich sehe in seine blauen Augen.
"Das ging ja schnell!" James nimmt mir sofort die Einkaufstasche ab und trägt sie in seine Küche.
"Naja, der Supermarkt ist ja nur eine Straße entfernt.", sage ich und laufe ihm hinterher, nachdem ich die Tür geschlossen habe.
Ich bleibe am Türrahmen stehen und sehe ihm dabei zu, wie er die Einkäufe auf dem Esstisch verteilt.
Nachdem wir die Unordnung in meiner Wohnung beseitigt hatten, hat James mich gefragt, ob ich nicht nochmal bei ihm übernachten möchte. Da wir uns beide nicht sicher sind, ob der Einbrecher wiederkommt, weil er nichts aus meinem Hab und Gut geklaut hat, wäre das das Beste. Natürlich habe ich dankend angenommen, dass ich ihn sowieso fragen wollte, ob ich bei ihm schlafen kann, habe ich ihm verschwiegen.
Er muss nicht wissen, dass ich nicht so eine starke Frau bin, wie ich vorgebe zu sein.
"Wofür ist die denn?" Kritisch beäugt James die Vodkaflasche, die er aus der Einkaufstüte gezogen hat.
"Ich will nicht daran denken, was in meiner Wohnung passiert ist. Betrunken schlafe ich besser." Wortlos stellt er die Flasche mit klarem Inhalt zu den anderen Sachen.
"Ich dachte, dafür wäre der Weißwein da." Er zeigt auf die zwei Flaschen, die ich aus meiner Wohnung mitgenommen habe.
"Sind sie auch, aber mit Vodka wird es lustiger." Damit wende ich mich von ihm ab und nehme mir Tomaten, Zuchini und Paprika. Ich spüre wie er mich dabei beobachtet, wie ich das Gemüse wasche.
"Hier,", drücke ich sie ihm in die Hände. "Schneide die in kleine Stücke, ich kümmere mich um das Fleisch."+
"Du kannst wirklich verdammt gut kochen!"
Wir sitzen uns an seinem Esstisch gegenüber, beide vollgefressen.
"Bei Wraps kann man nicht viel Falsch machen, hauptsache man hat genug Käse." Ich greife nach meinem Weinglas und leere es.
"Willst du mehr Wein?" James will gerade aufstehen, als ich ihn mit einer Handbewegung zu verstehen gebe, dass er sitzen bleiben soll.
"Ich mache das schon." Ich schnappe mir die zweite Weinflasche aus dem Kühlschrank und schraube sie auf. Ohne ihn zu fragen, fülle ich auch sein Glas.
Nachdem ich den Wein wieder in den Kühlschrank gepackt habe, räume ich das Geschirr weg.
"Du musst mich nicht von vorne bis hinten bedienen, dass weißt du hoffentlich." James ist aufgestanden und läuft mit unseren Gläsern in den Händen zur Couch.
"Du hast es verdient. Nicht nur, dass du mir in der Wohnung geholfen hast, du lässt mich hier schon zum zweiten mal schlafen!" Ich setze mich neben ihn auf die Couch und nehme mein Glas in die Hand.
"Ja, aber meine Couch ist nicht wirklich bequem." Er lächelt mich an, nimmt sein Glas und stößt mit mir an.
Ich wende den Blick ab. "Alles ist besser als meine Wohnung."
"Es tut mir wirklich leid, dass du das mitmachen musst." Er klingt wirklich schuldbewusst.
Ich sehe ihn wieder an und antworte:"Hey, es ist nicht deine Schuld! Du bist hier mein edler Ritter in weißer Rüstung." Mein Lächeln wird breiter und ich lege meine Hand auf seinen Arm.
Er wirkt nicht wirklich überzeugt, er schaut weiterhin so, als sei alles seine Schuld.
"Ich hole mal den Vodka." Damit stehe ich auf und verlasse das Wohnzimmer.
Da James keine Schnapsgläser hat, schnappe ich mir zwei Whiskeygläser. Als ich wieder zurück komme, hat er sein Weinglas schon geleert.
"Ich wusste nicht, dass du auch einen Grund zum trinken hast."
Ich stelle die Gläser auf den Tisch und fülle jeweils ein bisschen des Hochprozentigen hinein.
"Warum bist du nach New York gekommen?", wechselt er schlagartig das Thema.
Ohne ein weiteres Wort wegen seines Alkoholkonsums zu verlieren, lasse ich mich darauf ein.
"Nachdem ich das College beendet habe, wollte ich einen Tapetenwechsel. Ich wollte schon immer mal reisen, neue Leute kennenlernen und die Welt sehen. New York ist die erste Stadt von vielen." Ich lächele ihn an und nehme einen Schluck von dem Vodka. Die klare Flüssigkeit brennt mir den Hals hinunter. "Und du?"
Verwirrt sieht er von dem Whiskeyglas hoch.
"Was?"
Ich muss kichern.
"Warum bist du in NY?"
Er braucht eine Weile um die richtigen Wörter zu finden.
"Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich liebe New York." Seine Augen blicken direkt in meine und ich verliere für einen kurzen Moment den Verstand. Wie kann jemand nur so gut aussehen?
"Hast du keine feste Freundin, die dich anschreit, weil du mich hier übernachten lässt?"
Ich muss zugeben, nicht der gelungenste Weg, jemanden zu fragen ob er single ist, aber ich will es unbedingt wissen.
Wir sehen uns weiterhin in die Augen, als sich seine Lippen zu einem Grinsen verzieht.
"Keine Freundin, soweit. Und was ist mit dir? Wartet da jemand besonderes in Oklahoma auf dich?" Er klingt wirklich interessiert.
"Nein, nicht das ich wüsste." Selbst als er einen Schluck Vodka trinkt, lässt er mich nicht aus den Augen. Flirtet er da etwa mit mir?
"Kann ich dich was fragen?"
Jetzt oder nie.
Er richtet sich etwas auf.
"Alles."
Ich muss mich konzentrieren, dass ich mich nicht in seinen eisblauen Augen verliere.
Ich lege eine meiner Hände auf seine.
"Warum hast du immer Handschuhe an?"
Sofort verschwindet das Grinsen aus seinem Gesicht und er entzieht mir seine Hand. Sein Blick fällt auf seine Hände, welche er in seinem Schoß gebettet hat.
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Not The Enemy (Bucky FF)
Fanfiction[Bucky Barnes Fanfic] Von ihrem neuen Nachbar kann Delilaah nur träumen, bis in ihrer Wohnung eingebrochen wird. Es fühlt sich gut an, von ihm beschützt zu werden, aber warum trägt er immer diese Handschuhe? Warnings: SMUT