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Überraschenderweise schaffte Levi es tief und fest die ganze Nacht durchzuschlafen.
Vermutlich war er so erledigt gewesen, dass er vor 8 Uhr nicht aufwachen konnte.
Trotz des vielen Schafes ging es ihm nur bedingt besser. Er fühlte sich nicht mehr so sehr erschöpft, doch wollte trotzdem nicht die Füße heben und von Hanjis Couch aufstehen. Zudem konnte er dies auch gar nicht, da ihr Hund ihn immer noch belagerte.
„Du hintergehst keinen, was?" ,flüsterte der Schwarzhaarige leise und seufzte dann traurig, während das Tier ihn aufmerksam ansah.
Schmerzlich zog sich seine Brust zusammen und er verfiel wieder in Gedanken an die geschehenen Ereignisse.
Er hatte viele Fragen, doch wollte gleichzeitig nicht darüber reden.
Sein Inneres war sich nicht einig, ob er Erwin jemals verzeihen konnte oder nicht, denn schließlich liebte Levi den Blonden und da änderte die Tatsache, dass sein Mann ihn hintergangen hatte nun mal leider nichts.
Der Schwarzhaarige wurde aus seinen Gedanken geholt, als Hanji in den Raum trat und den Fernseher abstellte, als sie bemerkte, dass Levi aufgewacht war.
Das Gerät war die ganze Nacht gelaufen und hatte dem Strompreis wohl mehr oder minder geschadet.
„Guten Morgen, wie gehts dir?" ,fragte sie den Jüngeren, während sie den Hund von der Couch zog.
„Ich weiß es nicht." ,antwortete Levi wahrheitsgemäß.
In ihm war so ein Chaos, dass er nicht mal das wusste.
„Möchtest du was Frühstücken? Oder nur einen Tee?" ,wollte Hanji dann wissen.
Levi setzte sich auf. „Nur einen Tee, bitte."
Die Braunhaarige nickte und verschwand in der Küche, während Levi seufzend nach seinem Smartphone griff.
Keine einzige Nachricht wurde dort angezeigt, auch keine von Erwin.
Was hatte er erwartet?

Es war still am Frühstückstisch. Keiner fand die richtigen Worte oder wusste, was er denn sagen sollte.
Doch dann räusperte sich Hanji. Dass Levi wegen Erwin so litt war für sie nicht zu akzeptieren. Das Leid konnte sie dem Schwarzhaarigen zwar nicht abnehmen, doch vielleicht konnte sie ihn etwas ablenken.
„Hey, sollen wir später in die Stadt?"
„In die Stadt?" ,erwiderte Levi und schien nicht sonderlich begeistert.
„Ja! Shoppen, was nettes essen...wie klingt das?"
„Ehrlich gesagt-"
„Willst du auf der Couch gammeln und trauern aber das lasse ich nicht zu! Ich lenke dich heute ab, damit sich deine Nerven wieder etwas ausruhen können." ,unterbrach sie ihn.
Levi seufzte. „Gut...aber nur drei Stunden."
„Das reicht mir. Kommst du auch mit?" , wendete sie sich nun an ihren Freund.
Moblit zuckte mit den Schultern. „Wieso nicht..."

Nach dem Mittagessen kommandierte die Braunhaarige die beiden Männer aus dem Haus und in die Innenstadt.
Ob sie so Levi von seinem Kummer ablenken konnte wusste sie nicht, doch sie hoffte sehr, dass ihre Methode half.
Zusammen holten sie sich Smoothies und klapperten dann die Läden ab, wo Levi sich sogar einen Pullover kaufte.
Es half ihm doch ein bisschen unter Leuten zu sein und fast automatisch an etwas anderes zu denken, doch als die drei wieder ins Haus traten merkte er doch, dass der Ausflug anstrengender gewesen war, wie er es vielleicht sonst wäre.
Müde ließ sich Levi auf die Couch fallen und griff nach seinem Smartphone.
Wieder keine Nachricht von Erwin.
Was er wohl tat?
Wie es dem Blonden gerade ging?
Der Schwarzhaarige seufzte.
Schon bei einem kleinen Gedanken an seinen Mann wurde es ihm unwohl und so schloss er kurz die Augen.
Es war verrückt.
Trotz dass der Ältere ihm all das angetan hatte wünschte Levi sich trotzdem gerade von ihm umarmt zu werden.
Er hatte seine Umarmungen geliebt, die zarten Berührungen und die lieben Blicke, die er dem Schwarzhaarige gegeben hatte, wenn es ihm schlecht ging.
Würde das jemals wieder so sein?

✨🍯𝑯𝑶𝑵𝑬𝒀 🍯✨ 𝑬𝒓𝒆𝒓𝒊//𝑹𝒊𝒓𝒆𝒏 𝑭𝑭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt