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Eren klingelte ein paar Mal unruhig an Jeans Haustür und bekam die Tür von seinem besten Freund geöffnet, der ihn genervt ansah.
„Erst weckst du mich mit deinen Nachrichten auf und jetzt klingelst du Sturm? Was ist denn los?" ,brummte der Aschblonde, trat allerdings beiseite um seinen besten Freund in die Wohnung zu lassen.
„Sorry, es ist mir wirklich wichtig." ,murmelte Eren, während er seine Schuhe auszog.
Er bahnte dich seinen Weg in die Küche, holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und ließ sich mit dieser auf einen Platz am Küchentisch fallen.
Jean folgte ihm und schaltete die Kaffeemaschine an, bevor er sich dann gegenüber des Braunhaarigen setzte.
„Also, was ist los, mein Schatz?" ,seufzte Jean, grinste dabei allerdings.
„Mir ist es gerade gar nicht nach Scherzen." ,antwortete Eren und rieb sich mit den Händen übers Gesicht, bevor er seinen besten Freund anblickte.
„Ich hab mit Levi geschlafen."
Einen Moment stockte Jean. „Schon wieder?"
„Das ist nicht der Punkt...er scheint es zu bereuen." , erwiderte Eren.
Verwirrt blinzelte der Aschblonde.
„Das musst du mir genauer erklären."
„Nun, du kennst ja die Geschichte mit Levis Mann." ,fing Eren an und erntete ein Nicken von Jean, „Durch eine miese Lüge Levis bester Freundin denkt dieser jetzt Levi und ich hätten was miteinander. Tun wir nicht, wir sind nur Freunde, allerdings konnte Levi so nicht mehr zurück nach Hause...er hat allerdings angefangen zu überlegen, was er denn mit seinem Leben nun anfangen will...und anscheinend ist Erwin immer noch eine Option für ihn."
„Und was hat das jetzt mit eurem Sex zu tun?"
Eren räusperte sich. „Levi hat gestern zu viel getrunken...und...kam mir näher.Ich hab so ein plötzliches Kribbeln auf meiner Haut gespürt und dachte ich wäre übermüdet oder es war der Alkohol, von dem Levi ziemlich viel getrunken hatte, allerdings schaffte es der Schwarzhaarige mich in seinen Bann zu reißen.
Der Rest sollte klar sein."
Jean schien zu überlegen. „Was war das mit dem Kribbeln?"
Eren zuckte hilflos mit den Schultern. „Weiß nicht...als Levi mir so nah kam und mich geküsst hat...wurde mir plötzlich so warm, mein Herz hat wild geschlagen und meine Haut hat gekitzelt."
Verstehend nickte Jean, doch sagte nichts.
„Aber was war nun heute Morgen?"
„Er bereuts." ,seufzte Eren, „Ich tus nicht.Mir war ehrlich gesagt klar, dass Levi keine Luftsprünge machen würde, wenn er erkannte, dass wir Sex hatten...aber er war niedergeschlagen...fast böse auf mich und fragt sich,ob er so zurück zu Erwin kann."
Der Braunhaarige strich sich eine Strähne aus der Stirn und räusperte sich.
„Aus irgendeinem Grund, tat es...weh als er das gesagt hat. Vielleicht schmerzt mich einfach der Gedanke, dass er nochmal so behandelt werden könnte? Dass es ihm noch schlechter gehen könnte..."
„Oder du stehst auf ihn." ,warf Jean ein, bevor er sich erhob, eine Tasse aus dem Küchenschrank holte und sich einen Kaffee an der Maschine machen ließ.
Verwundert sah Eren auf.
„Nein, ich glaube du hast mich missverstanden!" ,entgegnete der Braunhaarige.
„Oder du hast da was noch nicht erkannt. Du scheinst dieses Kribbeln erst seit gestern zu haben...aber bis jetzt hört es sich ganz danach an, als wärst du dabei Gefühle für Levi zu entwickeln." ,antwortete Jean und wirkte dabei so ernst, dass Eren schluckte.
Stumm sah er auf seine Hände und überlegte.
Bekam er wirklich Gefühle für Levi?
„Ich...ich finde ihn sehr gutaussehend...aber deswegen mag ich ihn doch nicht gleich." ,murmelte er dann.
Der Aschblonde griff nach seiner Tasse und setzte sich dann wieder.
„Eren...wenn du jemanden magst, dann nicht nur wegen seinem Aussehen."
„Ich weiß nicht..." ,hauchte Eren.
Jean grinste ein wenig. „Nun, dann darfst du das jetzt herausfinden."
Eren presste die Lippen aufeinander und nickte. Ihn verwirrte Jeans Aussagen.
Dieser allerdings trank einen Schluck seines Kaffees und setzte dann wieder zum Reden an: „Du hattest doch sicher eine andere Frage bezüglich des Themas, oder?"
Eren nickte. „Ich hab viele Fragen...ich weiß einfach nicht wo mir der Kopf steht.
Wenn Levi wirklich wieder zu Erwin geht...sind wir dann noch befreundet? Erwin wäre sicher nicht erfreut mich bei sich zu Hause anzutreffen..."
„Und du kannst dich gegen den Kerl nicht wehren? Bitte, Eren." ,erwiderte Jean.
„Ohne Konflikt wäre es mir eben lieber."
Jean nickte. „Geht eben nicht immer. Selbst wenn Erwin etwas dagegen haben sollte...Levi würde sicher auch einschreiten."
Der Braunhaarige wiegte den Kopf. „Er scheint mir ein wenig den Mut gegenüber seines Mannes verloren zu haben."
„Und da will er noch zurück?"
Eren nickte. „Zumindest zieht er es in Betracht ... er liebt ihn schließlich irgendwo immer noch."
Jean seufzte. „Das ist echt hart...und auf so jemanden stehst du."
„Hey, das wissen wir noch nicht!" ,warf Eren ein.
„Ist Levi jetzt eigentlich immer noch angeknackst wegen heute Nacht?"
Eren nickte.
Jean zeigte hinter sich, in Richtung der Garderobe. „Geh nach Hause und rede mit ihm. Ich glaube das hilft eich beiden."
Der Braunhaarige warf theatralisch die Hände in die Luft. „Das ist es ja auch noch! Ich verstehe, dass Levi Zeit braucht und...er kann so lang bei mir wohnen eir er will...aber er scheint sich nicht entscheiden zu können und bei Gesprächen kommt auch kein klarer Plan hervor."
„Oh je...was hast du dir das eingebrockt, Eren Jäger...und das nur wegen Sex."
„Sei still, ich hab eben keinen Marco." ,schmollte Eren.
Jean nickte. „Ich gerade auch nicht."
„Wie geht es ihm eigentlich?"
„Ach, es ist noch alles neu. Er hat mir seine Wohnung per Videochat gezeigt und schickt mir jeden Tag ein Foto von sich, dass ich ja nicht vergesse wie er aussieht." ,schmunzelte der Aschblonde. Er vermisste Marco, obwohl er erst ein paar Tage weg war.
Doch das schien nur normal zu sein, wenn er den Schwarzhaarigen zuvor jeden Tag bei sich hatte.
„Und ihm gefällt der Job?"
„Bis jetzt, ja." ,antwortete Jean, „Er ist hochmotiviert und arbeitet manchmal, selbst wenn wir telefonieren."
„Aber es scheint gut zu klappen mit euch zwei." ,stellte Eren fest.
„Ja, wir sind guter Dinge."

Zu Hause angekommen war es still. Verwundert hörte Eren ganz genau hin, ob er Levi hörte, doch keine Menschenseele schien hier zu sein, außer ihm selbst.
Der Braunhaarige zog seine Schuhe aus und stellte diese beiseite, bevor er langsam ins Wohnzimmer lief und Levi doch entdeckte, der auf der Couch lag und selig zu schlafen schien.
Ein wenig lächelte Eren.
Mit dem ruhigen Gesicht ahnte man keineswegs, was in Levi vorging und welche Tiefen er in den letzten Wochen durchlebt hatte.
Leise tapste Eren näher, griff nach einer Decke, die er über den Älteren legte und ging dann neben der Couch in die Hocke.
Immer noch schlief Levi tief und fest.
Er ließ sich nicht davon aufwecken, als Eren sanft seine Hand griff und sie betrachtete.
Sie war kleiner als seine. Sie wirkte fein und ließ seine eigenen dagegen fast grob und die Finger zu lang und dick erscheinen.
Eren seufzte und umgriff Levis Hand fester. Er musste an Erwin denken und wieviele Male der Blonde diese Hand berührt hatte...wie oft er sie vielleicht noch berühren würde.
Wieder breitete sich ein ekliges Gefühl in Erens Brust aus, das es ihm übel werden ließ.
„Selbst...wenn du dich für Erwin entscheidest...wenn du zurück gehst und man dich wieder zusammen puzzeln muss, dann werd ich das tun, Levi." ,flüsterte er ganz leise.
„Meinetwegen gehen wir auf eine noch längere Reise...nur Hauptsache es geht dir gut. Ich steh hinter dir, egal wofür du dich entscheidest."
Damit ließ er die Hand sanft sinken und stand dann auf.
„Ich sollte Mittagessen kochen."

✨🍯𝑯𝑶𝑵𝑬𝒀 🍯✨ 𝑬𝒓𝒆𝒓𝒊//𝑹𝒊𝒓𝒆𝒏 𝑭𝑭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt