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Erwin seufzte.
Seit er das Haus verlassen hatte waren ein paar Tage vergangen und diese hatte er in einem Hotelzimmer, nicht weit von seinem zu Hause verbracht.
Mit keiner Menschenseele hatte er gesprochen und die paar Nachrichten, die er von Eren bekommen hatte, ignorierte er.
Er wollte gar nicht daran denken, dass er diesem ebenfalls eine Entschuldigung schuldete und vor allem eine Erklärung darüber, was passiert war.
Wie es Levi wohl ging?
Er presste die Lippen aufeinander und versuchte das drückende Gefühl in seiner Brust zu verdrängen.
Langsam stand er dann auf und lief zu der kleinen Bar mit den teuflisch teuren Getränken, die in seinem Zimmer war.
Nur zu gern, hatte er sich daran in den letzten Tagen bedient und nun griff er wieder nach der ersten Flasche, die er in die Hände bekam.
Er wusste nicht, wie lang er hier noch verbringen würde, doch ein wenig Alkohol half ihm das schmerzliche Gefühl in seiner Brust, wenigstens für ein paar Stunden zu decken.

Als Levis Hochzeitstag vor der Tür stand ging es ihm wieder ein bisschen schlechter. Schon den Abend davor war es ihm schwer gefallen einzuschlafen und als er am nächsten Tag aufwachte fühlte er sich lustlos und schwach.
Es würde ihm nun doch besser gefallen lächelnd neben seinem Mann aufzuwachen, mit diesem den Tag zu verbringen und dann in einem schicken Hotel zu übernachten...doch diese Pläne hatten sich nun aufgelöst. Traurig seufzte Levi, als er sich aufsetzte.
Jeder Gedanke an den Blonden schmerzte ihn doch sehr und so versuchte er krampfhaft das Thema in seinem Kopf zu wechseln.
So stand er auf und schlurfte in die Küche. Hanji war bereits bei der Arbeit. Da Erwin auch dort nicht aufgetaucht war, musste sie sich selbst um alles kümmern. Moblit war ebenfalls bereits aus dem Haus, doch hatte Levi frisches Gebäck von der Bäckerei dagelassen. Wirklich Hunger hatte Levi allerdings nicht und knabberte nur ein wenig an seinem Brötchen.
„Sei froh, dass du nicht heiraten kannst." ,murmelte er dem Hund zu, als dieser bettelnd zu ihm aufsah. „Am Ende betrügt dich dein Partner mit einem Model und du verbringst deinen lang ersehnten Hochzeitstag allein im Haus deiner besten Freundin." ,grummelte der Schwarzhaarige weiter vor sich hin und presste die Lippen aufeinander. Das Chaos der Gefühle war in ihm zu Ärger gewechselt und ließ ihn immer wieder Schimpftiraden über den Blonden vor sich hin murmeln, während er ihn gleichzeitig doch vermisste.
Es war verrückt, wie sehr er sich einen Menschen bei sich aber doch weit weg wünschte.
Als Levi dann zurück zur Couch an einem Spiegel vorbeilief stoppte er und betrachtete sich.
Er sah zwar besser aus als vor ein paar Tagen, doch erinnerte immer noch an eine fahle weiße Wand. Die Augenringe unter seinen müden Augen waren nicht verschwunden, trotz des Fakts, dass er die meiste Zeit des Tages schlief.
Er hasste den Anblick vor sich und war wütend, dass er wegen einer Person so zugerichtet war.
Er fasste einen plötzlichen Entschluss.
Er würde den Tag nicht trauernd verbringen, Erwin sollte das.
Der Schwarzhaarige würde sich herausputzen und in eine Bar gehen. Vielleicht mit jemandem reden, sich fallen lassen und an gar nichts denken, was ihn belastete.
Zufrieden nickte Levi und kramte dann aus seiner Tasche ein Outfit hervor, welches er für passabel hielt.
Ein schwarzes Hemd und eine genauso dunkle Hose würden wohl genug für den Abend sein, sodass er diese beiseite legte, bevor der Schwarzhaarige im Badezimmer verschwand und sich duschte. Levi fühlte sich unerwartet motiviert und plante so lang an diesem Gefühl festzuhalten, wie es nur möglich war.

✨🍯𝑯𝑶𝑵𝑬𝒀 🍯✨ 𝑬𝒓𝒆𝒓𝒊//𝑹𝒊𝒓𝒆𝒏 𝑭𝑭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt