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Als Levi das Haus seiner besten Freundin betrat traf er niemanden an. Moblit schien noch bei der Arbeit zu sein und da ihm selbst der Hund nicht entgegenkam, war Hanji wohl mit diesem draußen.
Der Schwarzhaarige seufzte hörbar und schlüpfte aus seinen Schuhen.
Was er mit den neuen Informationen in seinem Kopf nun anfangen sollte, wusste er nicht und er hatte gehofft das ganze Wirrwarr, welches Eren in ihm verursacht hatte, sofort Hanji erzählen zu können.
Doch da diese nicht zu Hause war, musste sich Levi nun selbst etwas ablenken. Fernsehen wollte er nicht und ein Buch hatte er gerade auch nicht zur Hand. Allerdings bemerkte er, dass er immer noch deutlich mach Alkohol und Schweiß roch, weswegen der Schwarzhaarige die Nase rümpfte und dann im Badezimmer verschwand.

Mit frischen Kleidern und einem blumigen Duft, der ihn umgab, tapste Levi in die Küche und kochte sich dort einen Tee. Hunger hatte er nicht.
In den Tee füllte er einen Schuss Milch und ließ sich damit auf das Sofa im Wohnzimmer fallen, wo er die letzten Tage förmlich gelebt hatte.
Tagsüber hatte er dort gesessen und ferngesehen, abends dort geschlafen.
Es war nicht so bequem wie ein normales Bett, keine Frage, doch es war ihm lieber als nun allein in seinem eigenen Bett, in seinem eigenen Haus, liegen zu müssen und bei jedem Blick eine neue Sache zu entdecken, die ihn an Erwin erinnerte
Ja, er würde vermutlich verrückt werden.
So beklagte er sich kein Stück auf der Couch seiner besten Freundin schlafen zu können...auch wenn er hoffte, er müsse es nicht allzu lange tun.
Ob er sich eine neue Wohnung suchen sollte?
Zurück wollte er nicht.
Er könnte das Haus vielleicht verkaufen.
Levi seufzte und massierte sich die Schläfen.
Es war zu viel um ihn, zu viel, dass ihn unglaublich ermüdete.

Als Hanji von ihrem Spaziergang nach Hause kam, rannte der Hund sofort Schwanz wedelnd ins Wohnzimmer, was sie sofort ahnen ließ, dass Levi zu Hause war.
„Und, wie wars?" ,rief sie ins Haus, doch bekam keine Antwort.
Die Braunhaarige zog die Augenbrauen zusammen und legte ihre Jacke ab, bevor sie dem Hund ins Wohnzimmer folgte.
Auf der Couch saß Levi, sein Kopf war auf seine Brust gesunken und er atmete tief und langsam.
„War wohl eine anstrengende Nacht.", murmelte Hanji und breitete dann eine Decke über den Beinen des Jüngeren aus.
Er war blass und hatte dunkle Augenringe unter den geschlossenen Lidern, was Hanji befürchten ließ, dass der Abend wohl nicht ganz nach Levi's Wunsch verlaufen war.
Der Brünette deutete ihrem Hund an ihr zu folgen, damit dieser Levi nicht aufweckte und stellte diesem dann zur Ablenkung etwas zu Essen vor die Nase.
Sich selbst kochte sie auch etwas, schließlich war es Mittag und sie hatte noch nicht gegessen.
Levi hielt sie eine Restportion warm, falls er aufwachen und hungrig sein sollte.

Erst abends kam Moblit wieder nach Hause, begrüßte Hanji und wurde dann von ihr angewiesen möglichst leise zu sein, da Levi immer noch schlief.
Er nickte und bestellte den beiden dann etwas zu Essen. Levi nichts, schließlich hatte Hanji immer noch das Mittagessen für ihn, welches man im Notfall aufwärmen konnte.

„Geht es ihm denn nicht gut?" ,fragte Moblit, als er sich mit dem bestellten Essen am Küchentisch niederließ.
Hanji zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich bin nach Hause gekommen und er hat geschlafen."
„Vielleicht ist er krank?"
„Hm...er ist zwar blass aber krank sieht er mir nicht aus." ,antwortete sie.
„Redet er viel mit dir über Erwin?" ,wollte Moblit dann wissen.
Es war ihm bewusst, dass er in Sachen Liebeskummer nun nicht der top Ansprechpartner des Schwarzhaarigen war, dazu standen sie sich nicht nah genug.
Doch trotzdem fragte er ab und zu bei Hanji nach, wie es Levi in diesem Fall ging.
„Nicht wirklich...ab und zu fallen ein paar Worte aber ich glaube er möchte nicht darüber reden."
„Vielleicht weiß er selbst nicht so ganz worüber er überhaupt reden möchte."
Hanji nickte. „Schon möglich...es ist ja auch viel passiert. Er war auch nicht mehr wirklich bei der Arbeit und lebt bei Freunden auf der Couch...das zerrt bestimmt an ihm."
„Vielleicht solltest du ihn mal darauf ansprechen."
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht...ich weiß nicht was ich tun soll und vor allem, was das Richtige ist."

✨🍯𝑯𝑶𝑵𝑬𝒀 🍯✨ 𝑬𝒓𝒆𝒓𝒊//𝑹𝒊𝒓𝒆𝒏 𝑭𝑭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt