Helle Aufregung war im Lager, als Flammenpfote mit ihrer Mentorin, Seefell und Nachtschweif von der Grenzpatrouille zurück kehrte. Einige Sonnenaufgänge waren seit dem Kampf zwischen dem EisClan und den Streunern vergangen, bei welchem Schneeglanz ihr Leben lassen musste.
Sturmfang und Windschweif standen mit aufgestellten Pelzen vor Firnstern, der sie mit einem kühlen Blick ansah.
»Was ist denn hier los?«, fragte Nebelwolke und trat zu den Katzen.
Flammenpfote gesellte sich zu Steinpfote und Eisspfote, die einige Schritte hinter ihren Mentoren standen.
»Die Streuner haben heute morgen die Grenze schon wieder verschoben!«, fauchte Windschweif wütend.
»Schon wieder?«, flüsterte die Schülerin und sah zu ihren Freunden, die bedrückend nickten.
»Das ist jetzt schon das siebte Mal an der selben Stelle«, fügte Steinpfote hinzu.
»Unsere Vermutung ist es, dass sie nach dem letzten Kampf dort das Gebiet für sich beanspruchen«, sprach Sturmfang.»Aber warum sollten sie Anspruch erheben? Sie haben den Kampf verloren und sind abgehauen«, fragte Nachtschweif.
»Es mag sein, dass sie sich zurück gezogen haben, aber keine Katze von ihnen ist umgekommen. Wir haben einen Verlust zu beklagen, was sie wohl als Sieg für sich ansehen«, entgegnete ihr Seefell mit traurigem Blick.
»Sie haben schon davor die Grenzen nicht respektiert. Aber sie sind jetzt deutlich offensiver«, stellte Nebelwolke fest.
»Irgendwas ist da im Gange und das gefällt keiner Katze hier«, sprach Firnstern und blickte in die Runde.
»Flammenpfote, ich würde gerne von dir wissen, wie du das Verhalten der Streuner deutest.«
Die rote Kätzin war überrascht und überlegte kurz.»Nun, ich war nie in die Pläne von Fang eingeweiht gewesen und ich bin ja jetzt auch schon eine Zeit lang bei euch. Aber wenn ich das mit anderen Verhaltensweisen von Fang vergleiche, würde ich sagen er versucht Druck aufzubauen. So hat er es auch immer mit anderen Katzen gemacht, wenn er wollte, dass sie nach seinem Willen handeln«, erklärte sie dann.
»Dann will er vielleicht einen weiteren Kampf provozieren«, vermutete die Zweite Anführerin.
»Einen Kampf den er zu seinem Vorteil nutzen will.«
»Wir werden nicht mit Gewalt antworten. Wir haben in den letzten Monden viel zu viele Krieger verloren und der letzte Kampf hat uns gezeigt, dass wir den Streunern zahlenmäßig unterlegen sind. Zumal Flammenpfote bereits schon mal angemerkt hat, das es wohl mehr Streuner gibt, als in ihrem Lager leben. Das ist eine ernstzunehmende Bedrohung für uns, aber es wäre dumm noch mehr Leben aufs Spiel zu setzen«, entschied Firnstern.»Aber wir können nicht zulassen, dass sie weiterhin die Grenze versetzen«, beharrte Windschweif.
»Dann werden wir die Patrouillen, die dort entlang laufen, stärker besetzen. Mindestens fünf Katzen stark. Wenn die Streuner die Patrouille angreifen sollten, soll eine Katze sofort loslaufen und Verstärkung aus der Nähe holen. Zu jeder Morgen- und Abendpatrouille gibt es eine Jagdgruppe, die in einem mit der Grenzpatrouille abgesprochenen Gebiet jagt. Die Katze, die die Verstärkung holt, sagt dem Anführer der Jagdgruppe wo genau sie angegriffen wurden und wie viele Streuner es sind. Der Anführer der Jagdgruppe entscheidet dann, ob noch mehr Verstärkung gebraucht wird und schickt dementsprechend jemanden weiter«, plante Firnstern und sah zu Nebelwolke.
»Ich finde das eine gute Idee«, bestätigte sie den Plan des Anführers.
Auch die anderen Krieger nickten.
»Gut. Nebelwolke setzt es ab morgen beim Einplanen der Patrouillen um. Wir müssen auch bald los zur Großen Versammlung. Esst noch etwas. Der Abend wird lang werden«, schloss der Anführer damit das Thema ab und lief gefolgt von Nebelwolke in seinen Bau.»Versorgt noch die Ältesten und Lavendelfell, ehe ihr euch was zu Essen nehmt«, erinnerte Sturmfang die Schüler, bevor auch er sich abwandte.
»Ich bringe Lavendelfell etwas«, meldete Flammenpfote sich zuerst und sprang auf zum Frischbeutehaufen.
Das erste Beutestück, das ihr ins Auge fiel, war ein Spatz, der noch recht frisch roch. Den nahm sie sich und rannte zur Kinderstube.
»Flammenpfote!«, piepste Veilchenjunges aufgeregt, als die rote Kätzin eintrat.
Lavendelfells Junge waren wohl fleißig dabei die Kinderstube zu erkunden, denn von überall aus dem Moos tauchten die Köpfe ihrer Söhne auf.
»Ich bringe eurer Mutter etwas zu Essen«, erklärte die Kätzin und lief weiter zu der Königin, die den Vogel dankend entgegen nahm.
»Spielst du mit uns Dachsreiten?«, fragte Farnjunges mit großen, glänzenden, bernsteinfarbenen Augen.
»Oder Moosball?«, schloss sich Borkenjunges an.
»Flammenpfote hatte heute einen langen Tag. Lasst sie noch etwas Essen, sie geht nämlich noch auf die Große Versammlung«, versuchte Lavendelfell ihre Jungen abzulenken.
»Was ist denn die Große Versammlung?«, fragte Astjunges.
»Kommt her, dann erzähle ich es euch«, schnurrte die Mutter und Flammenpfote warf ihr einen dankbaren Blick zu, ehe sie den Bau verließ.
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Warrior Cats - Flammenwinds Bürde
Fanfiction»Nur Flammen können Eis und Nacht vor dem Untergang retten!« Flamme ist eine junge Streunerin und ihre Gefährten befinden sich im Kampf mit den zwei Clans. Doch Flamme glaubt daran, dass es Frieden geben kann. Sie verlässt die Streuner und schließt...