10. Kapitel

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»Nebelwolke und Flammenpfote, ihr geht unterhalb der Ebene jagen. Die Grenzpatrouille von Windschweif wird dann zu euch stoßen und hilft euch dann die Beute zum Lager zu bringen«, bestimmte Firnstern.
»Windschweif, du nimmst Sturmfang, Steinpfote und Eispfote mit und ihr kontrolliert die obere Grenze bei den Trainingsfelsen und die Ebene hinab. Ihr stoßt dann wie gesagt zu Nebelwolke und Flammenpfote. Nachtschweif, Schneeglanz und Seefell kommen mit mir. Wir kontrollieren die Grenze zum NachtClan und am Zweibeinerort.«
Die Katzen hatten unterhalb des Himmelsfelsens ihrem Anführer gelauscht und nickten als er seine Ansprache endete. Die Schülerin war froh, dass sie nicht mit Schneeglanz eingeteilt war. Die Kätzin warf ihr immer wieder provokante Blicke zu, welche sie versuchte zu ignorieren, doch langsam hatte sie keine Geduld mehr. Wenn sie nicht bald getrennt voneinander wären würde sie sich nicht mehr zusammenreißen können, das merkte sie. Glücklicherweise führte Firnstern die Grenzpatrouille sofort an und die Katzen verließen das Lager, dicht gefolgt von Windschweifs Grenzpatrouille.
»Komm Flammenpfote, gehen wir«, wies ihre Mentorin die rote Kätzin an und winkte sie mit dem Schweif zu sich.
Gemächlich schritt die Schülerin zu ihr und gemeinsam verließen sie das Lager.
»Ich merke, dass Schneeglanz dir immer wieder böse Blicke zuwirft. Du beweist große Selbstbeherrschung indem du sie ignorierst«, sprach die Kätzin zu ihr.
»Und irgendwann wird sie verstehen, dass du kein Feind bist.«
Flammenpfote nickte.
»Ich weiß es, aber ich frage mich, warum sie es nicht verstehen will.«
Gemeinsam gingen sie den Pfad hinunter und streiften durch das hohe Gras der Ebene.
»Ich habe dir ja schon erzählt, dass der Bruder der Beiden im Kampf gegen die Streuner gefallen ist. Und leider ist Schneeglanz eine Kätzin die nicht gut verzeihen kann. Seefell war eigentlich schon immer eine ruhige und besonnene Kätzin, doch Drosselkralles Tod hat sie stark mitgenommen und sie wurde sehr verschlossen und hat sich mehr an Schneeglanz gehängt. Und ich denke, durch das eher aggressive Verhalten von ihr ist Seefell eine Mitläuferin geworden, die ihre eigene Meinung eher im Hintergrund hält.«
Nebelwolkes Worte klangen für Flammenpfote einleuchtend.
»Ich denke, so verstehe ich die beiden ein wenig besser«, miaute sie.
»Aber nun, lass uns jagen. Nimmst du schon Beute wahr?«, fragte ihre Mentorin sie.
Flammenpfote begann die Witterung aufzunehmen.
»Moorhühner. Weiter in dieser Richtung«, stellte sie fest und zeigte mit ihrem Kopf in die Richtung, aus der der Geruch kam.
Nebelwolke begann ebenfalls die Witterung aufzunehmen und nickte.
»Das sind mindestens drei, und sie sind noch in der Nähe.«
Vorsichtig verfolgten die beiden Kätzinnen die Spur und erreichten bald eine kleine, weniger stark bewachsene Senke, in der drei Moorhühner friedlich Samen unter einem Strauch pickten. Zwei von ihnen waren für sie gut erreichbar und mit einer Schwanzgeste wies Nebelwolke die Schülerin an das rechte Moorhuhn zu flankieren, während sie sich besser positionierte um den linken Vogel zu fangen.
Angespannt, bereit loszulaufen, wartete sie auf das Zeichen ihrer Mentorin. Sobald sie das Schwanzschnippen sah, brachen die Kätzinnen aus dem hohen Gras und stürzten sich auf die verschreckte Beute, die keine Chance mehr hatte zu fliehen. Nachdem Flammenpfote ihre Krallen ihn das Huhn geschlagen hatte, biss sie dem schreienden Vogel schnell in die Kehle, um sein Leid zu beenden. Nebelwolke hatte ebenfalls das Moorhuhn erfolgreich gefangen, während das dritte mit einem Alarmruf dicht über dem Gras der Ebene davon flog. Flammenpfote glaubte diese Beute schon verloren, als sie eine Katze etwas weiter entfernt aus der Wiese hechten sah, die den Vogel aus der Luft holte. Als das Schreien des Vogels erstarb, erkannte sie auch andere Katzen zwischen den Grashalmen auftauchen.
»Guter Fang, Windschweif!«, hörte sie die lobenden Worte von Sturmfang.
Auch Steinpfote und Eispfote tauchten zwischen den Grashalmen auf.
»Ihr wart aber schnell«, wunderte sich Nebelwolke.
»Wir sind gerast«, brüstete sich Steinpfote stolz.
»Du wolltest doch unbedingt Flammenpfote beim Jagen zusehen«, warf sein Bruder ein, was Steinpfote wohl verlegen machte, da er angespannt zu seinem Wurfgefährten hinüber sah.
»Na? Hattet ihr eine gute Show?«, fragte die Schülerin scherzend, was von den Mentoren mit einem Lachen beantwortet wurde.
»Das sind wirklich fette Vögel. Die alleine machen einen großen Teil des Clans satt. Ich denke nicht, dass wir noch mehr brauchen«, meinte Windschweif, als er die Beute nochmal genauer betrachtete.
»Später wird sowieso noch mal eine Patrouille los geschickt, bis dahin ist der Clan versorgt.«
»Dann bringen die Schüler die Beute zum Kaninchenbau beim Pfad. Dort ist die Beute geschützt, bis wir sie mitnehmen, oder jemand sie holt«, bestimmte die zweite Anführerin.
Gehorsam nahmen die Schüler je ein Beutetier auf und liefen zum Pfad zurück. Das Loch war schnell gefunden und die Moorhühner darin versteckt, sodass sie schnell zu ihren Mentoren zurück kehren konnten um anschließend an die Grenze weiter zu gehen.

Warrior Cats - Flammenwinds BürdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt