23. Kapitel

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Einen Fokus in dem Kampfgetümmel zu finden war alles andere als einfach. Überall hörte Flammenwind Fauchen, Schreien und schmerzerfülltes Heulen. Katzen rollten über den Boden, sprangen aufeinander oder wurden unter einer Anderen begraben. Die rote Kätzin suchte nach bekannten Gesichtern unter den Kämpfenden. Sie erblickte Firnstern, der gemeinsam mit Schattenstern zwei ihr unbekannte Kater bearbeitete. Veilchenpfote sah sie im Kampf mit einer weißen Kätzin, welche Flammenwind bekannt vorkam. Sie vermutete, dass es ein ehemaliges Hauskätzchen war. Die Kriegerin erinnerte sich an den Namen: Smilla. Seit wann sie wohl für Fang kämpft?
Windschweif stand dem Kater Fuchs im Kampf gegenüber. Flammenwind entschied sich die beiden zu beobachten. Von Fuchs könnte sie sich mit Sicherheit etwas abschauen. Zunächst war nur ein wilder Schlagabtausch ohne besonders erkennbare Techniken zu sehen. Als sich Windschweif unter einem Schlag von Fuchs hinweg duckte, vollzog Fuchs eine schnelle Drehung um die eigene Achse, hob mit dem Schwung die Hinterbeine leicht an und erwischte den EisClan Kater mit seinen Hinterläufen am Kopf, sodass er wegrutschte und desorientiert seinen Kopf schüttelte. Fuchs nutze das um Windschweif auf den Rücken zu springen, dieser rollte sich jedoch auf den Rücken und begrub den Kater unter ihm, sodass der Orangene ablassen musste.

Wahnsinn! Diese Attacke muss ich mir merken!, dachte Flammenwind begeistert. Eine weitere Attacke konnte sie sich jedoch nicht anschauen.
»Wir ziehen uns zurück! Es sind zu viele!«, hörte sie die Stimme von Kralle.
Der Kriegerin fiel dabei auf, dass sie von der Schlacht nichts gesehen hatte, außer den Kampf zwischen Fuchs und Windschweif, so konzentriert war sie auf die Beiden gewesen. Die haben wir ja schnell überwältigt. Die Streuner ließen von den Katzen der Clans ab und das Schlachtfeld leerte sich recht schnell.
»Und lasst euch so schnell ja nicht wieder blicken!«, rief Schattenstern ihnen hinterher.
Augenblicklich kletterte Flammenwind von Baum herunter und lief sogleich zu dem getigerten Kater, der sich gerade das Blut aus dem Gesicht schüttelte. Eine Kratzwunde hatte gerade so sein linkes Auge verfehlt.
»Mist, der Kater hat mich ordentlich erwischt«, fluchte er, wohl eher zu sich selbst.
»Ich habe seine Attacke auf dich beobachtet. Ich denke, das ist dir das letzte Mal passiert«, sicherte die rote Kriegerin ihm zu.

»Sehr gut«, lobte Windschweif grinsend.
»Dann freu ich mich schon darauf, wenn wir das Spezialtraining anfangen.«
Flammenwind sah sich nach den Anderen um. Steinbart, Eisnase, Lavendelfell, Firnstern und Laubpfote wirkten unverletzt. Farnpfotes rechtes Ohr war eingerissen und blutete, Veilchenpfote zierte eine frische Wunde auf dem Nasenrücken. Ansonsten ging es den beiden gut. Die Katzen des NachtClans sahen mitgenommener aus, aber keine von ihnen schien stark verletzt. Goldschweif hatte einige Kratzer, betrachtete aber mit furchtlosem Blick die neu hinzugekommenen Katzen. Morgenlicht hatte eine Wunde an der Schulter, die schien ihr jedoch nichts auszumachen.
»Danke, dass ihr so schnell hier wart. Ohne euch wäre der Kampf nicht so glimpflich ausgegangen«, bedankte sich der Anführer des NachtClans.
Auch er hatte ein paar Verletzungen, doch sie schienen ebenfalls nicht schlimm.
»Ich habe dir ja versprochen, wir würden kommen sobald wir können. Da waren wir wohl gerade rechtzeitig eingetroffen«, antwortete Firnstern darauf.
»Ich habe Minzblatt bereits in euer Lager geschickt. Sie wird Falkenkralle unterstützen und hat euren Katzen Bescheid gesagt, das wir zu eurer Unterstützung geeilt sind.«
»Sehr gut. Ich denke, wir sollten auch in unser Lager zurück kehren und uns versorgen lassen«, sprach Schattenstern und übernahm die Führung.

Während sie zum Lager des NachtClans unterwegs waren beobachtete Flammenwind interessiert das Territorium. Verschiedenste Laub und Nadelbäume wechselten sich beim Gestalten der Umgebung ab, die Nadelbäume überwiegten aber das Waldgebiet. Außerdem nahm sie Gerüche verschiedenster Beute auf: Unterschiedliche Vögel, Mäuse und sogar ein Eichhörnchen. Je näher sie dem Lager kamen aber auch die Gerüche der Katzen des NachtClans. Ihr Lager lag in einer kleinen Senke, umgeben von Kiefern, Tannen und Fichten. Die Katzen hatten aus Unterholz, Büschen und Ranken schützende Walle zwischen die Baumstämme gebaut. Den Eingang markierten zwei große Felsen, zwischen welchen sie hindurch liefen. Im Lager selbst herrschte helle Aufregung und neugierige Blicke begrüßten die Katzen.
»Ihr seid wohlauf«, begrüßte Lichtflamme die Ankömmlinge sichtlich erleichtert.
»Minzblatt hat Falkenkralle bereits geholfen alles vorzubereiten. Sie erwarten euch.«
»Goldschweif und Morgenlicht, ihr geht zuerst zum Heilerbau«, befahl der Anführer des NachtClans.
Die beiden NachtClan Kätzinen nickten und liefen voraus zur Höhle des Heilers, wo sie auch gleich von ihnen in Empfang genommen wurden.

Warrior Cats - Flammenwinds BürdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt