Es waren einige Monde vergangen seitdem die Grenzpatrouille angegriffen wurde. Der EisClan hatte sich vom Verlust der jungen Schüler erholt und seine Grenzen wurden nun stärker bewacht. Weitere Vorfälle hatte es seitdem nicht mehr gegeben. Blüte hatte Eisnases Theorie einige Tage später bestätigt, was auch Lavendelfells Gemüt deutlich beruhigt hatte. Mit den wärmeren Tagen hatte sich Nachtschweif auch immer mehr in die Kinderstube zurück gezogen und zuletzt drei gesunde Jungen zur Welt gebracht: Rainfarnjunges, eine dunkel getigerte Kätzin, Weißdornjunges, eine rein weiße Kätzin, und Stechginsterjunges, einen pechschwarzen, langhaarigen Kater.
Da auch die Geburt von Blütes Jungen kurz bevor stand waren alle Katzen dazu angewiesen auf Anzeichen an der Grenze zu achten. Mit jedem Tag wurde auch Flammenwind nervöser. Würde es ihre Mutter rechtzeitig aus dem Lager schaffen? Was ist, wenn sie im Lager der Streuner gehalten wurde? Oder sie bei der Geburt Komplikationen hatte?»Meine Güte, Flammenwind. Wegen was machst du dir denn bitte so in den Pelz?«, krächzte Gletscherwasser im Vorbeigehen und holte die Kriegerin somit mit ihren Gedanken zurück in die Wirklichkeit. Sie stand im Heilerbau und wartete darauf, das Gletscherwasser endlich fertig damit war ihrer Schülerin aufzuzählen welche Kräuter sie sammeln müssten. Normal war es eine Tätigkeit für Schüler den Heilerkatzen beim Suchen und Transportieren von Heilkräutern zu helfen. Da die Schüler allerdings ausgerechnet heute ihre erste Prüfung hatten war die Aufgabe an Flammenwind hängen geblieben.
»Ich mach mir nicht ins Fell!«, antwortete die Rote daraufhin ein wenig patzig.
Sie wollte gerade nicht zugeben, dass sie sich um ihre Mutter Sorgen machte.
»Na wie dem auch sei«, seufzte die alte, blinde Katze.
»Minzblatt, du weißt welche Kräuter wir brauchen. Daher übernimmst du die Führung, du weißt wo alles ist.«»Natürlich, Gletscherwasser! Wir werden so schnell wie möglich wieder da sein«, bestätigte die junge Heilerin eifrig.
»Eile mit Weile...«, meinte ihre Mentorin nur dazu und verschwand weiter hinten im Bau.
»Na dann, lass uns los«, sagte die Heilerkatzen bestimmt und lief voraus, ohne Flammenwind auch nur eines Blickes zu würdigen.
Sie muss mich ja nicht leiden, aber sie könnte mich wenigstens genauso respektvoll wie jede andere Katze behandeln! Selbst Steinbart schaut sie ins Gesicht, trotz seiner dummen Aktion ihr seine Liebe gestehen zu müssen..., dachte die Kriegerin während sie der Kätzin aus dem Lager folgte.
»Bei den Moosfelsen wachsen einige Kräuter, die wir zuerst ernten sollten. Ich muss mir dort auch einen Überblick verschaffen, ob noch genug da sind. Anschließend laufen wir durch den Wald. Bei einer ganz bestimmten Lichtung wachsen noch andere Kräuter die wir dringend benötigen«, erklärte die dunkelgraue Kätzin, ohne Flammenwind auch nur anzusehen. Sie lief weiterhin fokussiert voraus.»Wäre es nicht besser zuerst die Pflanzen zu holen, die am weitesten weg vom Lager sind?«, fragte die Kriegerin skeptisch.
»Nein, die Pflanzen bei den Moosfelsen müssen wir zuerst holen«, entgegnete Minzblatt.
»Würdest du mir bitte auch erklären warum?«, hakte Flammenwind einen Moment später ein.
»Weil auch der Heiler des NachtClans Zugang zu den Kräutern hat, dadurch, dass sie auf den Mossfelsen wachsen. Wir gehen da zuerst hin, damit wir auch die meisten und besten Kräuter bekommen. Ist das so schwer zu verstehen?«
Minzblatts abgehobener Tonfall und die Wahl ihrer Worte kränkten Flammenwind. Will sie mich etwa als dumm darstellen?
»Das konnte ich doch nicht wissen«, wehrte die Kriegerin ab.
»Du lebst doch schon lange genug bei uns um zu wissen, dass die Moosfelsen von jeder Katze der Clans besucht werden dürfen«, erwiderte die Heilerin darauf. Dir könnte es wohl passen Recht zu haben und auf mir herumzureiten!
»Du sagtest bei den Moosfelsen. Du hast nicht genau gesagt wo. Hättest du das klarer ausgedrückt, hätte ich auch gleich verstanden warum du da unbedingt zuerst hin möchtest!«, gab die junge Kriegerin angespannt zurück.
Darauf antwortete Minzblatt nicht und lief stur geradeaus weiter, ohne sich nach Flammenwind umzusehen.
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Warrior Cats - Flammenwinds Bürde
Fanfiction»Nur Flammen können Eis und Nacht vor dem Untergang retten!« Flamme ist eine junge Streunerin und ihre Gefährten befinden sich im Kampf mit den zwei Clans. Doch Flamme glaubt daran, dass es Frieden geben kann. Sie verlässt die Streuner und schließt...