21. Kapitel

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»Flammenwind, schau doch! Den hab ich ganz allein erwischt!«, jubelte Laubpfote und stolzierte mit hoch erhobenem Kopf über die Ebene auf die Kätzin zu.
In seinem Maul baumelte ein Hase, der bald so lang war wie er selbst und Laubpfote musste sich bemühen nicht über seine eigene Beute zu stolpern. Hinter ihm her lief seine Mentorin Himmelsblüte, die einige kleine Beutetiere auf einmal transportierte.
»Wahnsinn! Da werden sich unsere Kameraden aber auf ein Festmahl freuen!«, staunte die Kriegerin.
Heute war schon die letzte Prüfung der Schüler gewesen und bald würden sie Krieger sein. Flammenwind hatte Himmelsblüte heimlich begleitet bei Laubpfotes Jagd und hatte bereits einige Beutetiere von ihm ins Lager gebracht. Sie hatte nur am Pfad nach oben auf die beiden gewartet um ihnen mit der letzten Beute zu helfen.
»Komm, ich helfe dir mit dem riesigen Ding«, schlug sie vor und nahm eine Flanke des Hasen, bevor sie den Weg ins Lager antraten.

Oben angekommen wollte Laubpfote seinen größten Fang natürlich ganz alleine tragen und lief stolz voran in das Lager des EisClans. Seine Geschwister Veilchenpfote und Farnpfote waren ebenfalls mit ihrer Prüfung fertig und warteten bereits am Schülerbau auf ihren Bruder. Die EisClan Katzen staunten, als der Kater den riesigen Fang auf den Frischbeutehaufen legte.
»Wie ich sehe war deine Jagd sehr erfolgreich«, beglückwünschte Firnstern den Kater, der mit einem riesigen Grinsen zu seinem Anführer aufsah.
Die anderen Schüler kamen ebenfalls zum Beutehaufen wie auch Seefell, Sturmfang, Eisnase und Steinbart. Die beiden jüngeren Krieger hatten wie Flammenwind auch einen der Mentoren bei der Prüfung begleitet.

»Seefell, wie war Veilchenpfotes Prüfung?«, fragte der Anführer.
»Hervorragend«, fing die Kätzin an.
»Sie hat sich in den letzten Moden zu einer hervorragenden Fährtenleserin entwickelt. Und im Wald bewegt sie sich nahezu lautlos, das hat mich sehr beeindruckt.«
»Das kann ich nur bestätigen. Sie hat es sogar geschafft mich aufzuspüren und ich hab es gar nicht gemerkt...«, musste Steinbart sich leicht peinlich berührt eingestehen.
»Eine geschickte Jägerin die ihre Beute lautlos überwältigt, das spiegelt sich auch in ihrer Kampftechnik wieder«, nickte Seefell und berichtete von der Kampfprüfung, die sie vor der Jagd abgehalten hatten.
»Wunderbar«, schnurrte Firnstern.
»Wie hat sich Laubpfote geschlagen?«

»Er ist sehr ausdauernd«, setzte Himmelsblüte an.
»Und er ist sehr flink. Ich habe eine Katze noch nie mit einer solchen Geschwindigkeit und Präzision durch den Wald rennen gesehen um alleine einen Hasen zu überwältigen. Er hat im allgemeinen viel Ehrgeiz gezeigt, nicht nur bei der Jagd. Auch im Kampf war er verbissen und wollte nicht so leicht aufgeben, selbst wenn die Situation schlecht für ihn ausgesehen hat.«
Mit einem Nicken übergab Firnstern das Wort an Sturmfang.
»Farnpfote ist sehr besonnen. Den Kampf geht er sehr taktisch an und überlegt sich seine Kampfzüge genau und versucht unnötige Bewegungen zu meiden. Bei der Jagd ist er sehr präzise und macht keine Bewegung zu viel. Lieber wartet er einen Moment länger. Ich habe das Gefühl, er wird einmal ein hervorragender Stratege und mit seiner ruhigen Art auch eine respektable Führungspersöhnlichkeit. Hast du noch etwas zu ergänzen, Eisnase?«, fragte er den jungen Krieger zuletzt.
»Nein, du hast alles gesagt.«

»Dann gehe ich recht in der Annahme, dass alle Schüler ihre Prüfung bestanden haben?«, fragte der Anführer die Mentoren.
Die Schüler hatten das Gespräch mit angehört und sahen nun mit großen Augen zu den Kriegern auf. Als alle ihre Mentoren einstimmig nickten fingen sie an vor Freude zu jubeln.
»Herzlichen Glückwunsch!«, gratulierten die anderen Katzen des Lagers den Schülern.
Sie sind so schnell groß geworden, stellte Flammenwind fest. Als ich vor einem Blattwechsel zum EisClan gekommen bin waren sie nicht einmal geboren, nun teilen wir uns bald als Krieger einen Bau.
Ausgelassen erzählten die Schüler den anderen von ihrer Prüfung, ganz vorne mit dabei: Die Jungen. Mit leuchtenden Augen lauschten sie was die älteren Schüler erzählten. Inzwischen war der Wurf von Windschweif und Nachtschweif bald fünf Monde alt und würde gemeinsam mit Flammenwinds Geschwistern, die mit ihnen aufgezogen wurden, wenn die Zeit gekommen war ebenfalls zu Schülern ernannt werden. Doch kein einziges der kleinen Kätzchen konnte es noch abwarten endlich aus der Kinderstube raus zu kommen.

Warrior Cats - Flammenwinds BürdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt