Ein paar Tage waren nun vergangen. Flammenpfote hatte sich tatsächlich Weißen Husten eingefangen gehabt und seitdem die Zeit im Bau der Heiler verbracht. Glücklicherweise war ihr Husten schon nicht mehr so schlimm und sie würde bald wieder ihrer Tätigkeit als Kriegerin nachgehen können. So langsam fiel ihr hier die Höhlendecke auf den Kopf. Minzblüte sprach kaum mit ihr und Gletscherwasser war den Tag über meist damit beschäftigt Kräutermischungen auf Vorrat herzustellen und Minzblüte auf die Suche nach fehlenden Gewächsen zu schicken. Heute sollte sie Pflanzen suchen, die Nachtschweif während sie trächtig ist nehmen soll und auch Kräuter, die ihr bei und nach der Geburt helfen sollen. Sie war sogar ein wenig froh, dass die junge Heilerin gerade nicht hier war. Zwischen ihnen herrschte fast immer eine bedrückende Stille, wo Flammenwind das Gefühl bekam, die Kätzin könne sie nicht ausstehen.
»Ich merke bis hierher deine negative Stimmung und das macht mich wahnsinnig«, bemerkte die alte Heilerin rücksichtslos und sah Flammenwind direkt mit ihren blinden Augen an.
»Jetzt sag mir mal was dich wurmt, damit ich überhaupt verstehe was dich so nervt. Ich kann das gar nicht haben.«
Wie freundlich...
»Nun ja, mir ist hier eben langweilig. Ich kann nichts tun um dem Clan zu helfen. Und wirklich wohl fühle ich mich hier auch nicht so«, versuchte die Kriegerin sich zu erklären und musste kurz husten.
»Jetzt sag bloß du kommst nicht mit einer mürrischen, alten, blinden Katze zurecht«, fiel Gletscherwasser ein.
»Ich meinte auch gar nicht dich. Du bist ja noch das Interessanteste hier.«
»Na danke auf jeden Fall für das Kompliment. Ich nehme an du meinst dann also Minzblüte?«
Flammenwind stimmte ihr nach einem kurzen Husten zu.»Das wundert mich auch nicht. Sie mag dich nämlich nicht besonders«, erwiderte Gletscherwasser.
»Und ich verstehe nicht warum! Ich habe ihr doch nichts getan, ich war immer freundlich zu ihr und hab ihr als Schülerin auch oft die Behandlung von Wolkenfuß' Gelenkschmerzen abgenommen, damit sie andere wichtige Heilerdinge machen konnte. Sag bloß nicht, sie misstraut mir nur, weil sie dieses eine mal in meinen Träumen herumgeschnüffelt hat«, keifte Flammenwind.
»Ich weiß, dass sie dich mehr als einmal mit deinem Ahn zusammen gesehen hat«, merkte die alte Kätzin an.»Also spioniert sie mir etwa nach?«, fragte Flammenwind enttäuscht.
»Ich hab ihr mehr als einmal gesagt, dass du sauber bist, aber anscheinend will sie nicht auf mich hören. Warum sie so oft in deine Träume sehen kann ist mir allerdings auch ein Rätsel. Ab und zu möchte der SternenClan einer Katze etwas wichtiges zeigen, weshalb sie eine Brücke zwischen den Träumen herstellen. Wie und warum sie das aber anscheinend ständig macht kann ich dir nicht erklären. Ich hab sie mehr als einmal darum gebeten das zu lassen und auch das was sie sieht für sich zu behalten. Schließlich war der Traum nicht für sie bestimmt. Du bist nicht die einzige, die von ihr genervt ist. Sie versucht mir dauernd weiss zu machen, du würdest irgendwas mit den Katzen vom DämmerClan im Schilde führen. Meine Güte, du ahnst nicht wie das nervt.«»Na super...«, seufzte Flammenwind und verdrehte die Augen.
»Sie hat doch keine Ahnung. Wenn sie das so Firnstern erzählen würde, hätte sie die Wahrheit mehr als nur verdreht.«
»Ich glaube, du musst ihr einmal unter vier Augen sagen, dass sie sich aus deinen Angelegenheiten heraus zu halten hat. Auf mich hört sie ja leider nicht...«, riet die alte Kätzin ihr.
»Darauf wird es wohl oder übel heraus laufen«, murrte Flammenwind, als sie von draußen Tumult wahr nahm.
Neugierg linste sie aus dem Heilerbau um zu wissen, was los ist.»Noch einmal langsam Veilchenpfote, eins nach dem anderen«, ermahnte Nebelwolke die Schülerin, die völlig außer Atem auf der Lichtung des Lagers stand.
War sie nicht für die Grenzpatrouille mit Steinbart, Eisnase, Seefell, Borkenpfote und Astpfote eingeteilt gewesen?, wunderte sich Flammenwind und trat mit einem Husten aus dem Heilerbau, damit sie auch alles mitbekam, was nun berichtet wurde.
»Wir waren auf Patrouille und wurden angegriffen von Streunern, die an der Grenze gejagt haben. Wir Schüler sollten fortlaufen ins Lager in Sicherheit und auf dem Weg Windschweifs Jagdpatrouille Bescheid geben. Aber meine Brüder wurden überrannt und ich habe es als Einzige geschafft zu entkommen und Windschweif zur Verstärkung zu schicken. Jetzt bin ich hier. Was sollen wir tun? Was ist, wenn Astpfote und Borkenpfote von dieser Streunerkatze umgebracht wurden? Oder Windschweif es nicht rechtzeitig zu ihnen geschaffft hat? Bitte, wir müssen doch etwas tun!«, flehte die junge Schülerin die Krieger an.
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Warrior Cats - Flammenwinds Bürde
Fanfiction»Nur Flammen können Eis und Nacht vor dem Untergang retten!« Flamme ist eine junge Streunerin und ihre Gefährten befinden sich im Kampf mit den zwei Clans. Doch Flamme glaubt daran, dass es Frieden geben kann. Sie verlässt die Streuner und schließt...