Kapitel 56

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Thomas P.O.V

Orientierungslos gehe ich fast durch das gesamte Kaff, in dem sich unser Lager befindet. Trotzdem finde ich sie nicht. Ich versuche nicht daran zu denken, dass wohlmöglich ihre Eltern sie gefunden haben und sie wieder ihre düstere Vergangenheit erleben muss. Für mich ist es die einzig logische Erklärung. Bevor ich mich noch weiter reinsteigere, entsperre ich mein Handy.

Wieder wähle ich ihre Nummer.
Noch immer ist ihr Handy ausgeschaltet. Wahrscheinlich ist es sogar kaputt oder so. Meine Schritte werden immer schneller, da ich versuche diesen ganzen Gedanken zu entfliehen.

Es geht ihr gut.

Immer wieder rede ich es mir ein.

Frustriert trete ich einen Stein weg und sehe zu, wie er davon springt. Wieder checke ich alles in Socialmedia. Nirgendwo war sie bisher heute online.

Wieder gehe ich auf den Stein zu, um ihn nochmal wegzukicken. Als ich mit aller Kraft gegen ihn trete, springt er zur Seite und rollt auf eine Bank zu.

Mein Blick geht von dem Stein hoch auf die Bank. Dort liegt ein bildschönes Mädchen. Eine tonnenschwere Last wird von mir genommen und ich kann nur ein erleichtertes Geräusch von mir geben. Das atmen fällt mir wieder leichter, als ich langsam auf sie zu gehe.

Ich knie mich vor sie hin und streiche ihr eine wellige Strähne ihrer Blonden Haare aus dem Gesicht. Blitzartig öffnet sie ihre blau/grauen Augen und schreckt weit zurück von mir.

Dieser Anblick versetzt mir einen Schlag. Ihr Blick hellt sich zwar auf, allerdings steht die pure Besorgnis danach in ihrem Gesicht. Sie rückt näher und streckt ihre kleinen Hände nach mir aus.

„Was ist passiert?" Ihre Stimme ist kratzig und bricht. Ich winke ab und bemerke erst jetzt die blassen Wangen, die leicht bläulichen Lippen und die ausgehende Kälte von ihr.
„Du bist völlig unterkühlt." Zu gerne würde ich sie in die Arme nehmen und sie nie wieder gehen lassen. Aber ich kann nicht.

Daher stehe ich auf und deute ihr, mir zu folgen. „Die machen schon eine riesige Suchaktion für dich."
Meine Stimme klingt kalt und desinteressiert.

Im Augenwinkel sehe ich, dass sie sich kein Stück bewegt. Gespielt genervt drehe ich mich zu ihr um. „Was? Kommst du jetzt mal?"

Langsam schüttelt sie den Kopf.
„Ist das dein Ernst?" Ihre Stimme ist so brüchig, dass sich ein Ziehen in meiner Brust bemerkbar macht. „Du meldest dich die ganze beschissene Nacht nicht und jetzt das? Ich hab mir verdammt nochmal Sorgen um dich gemacht. Ich bin mehrmals durch das verkackte Dorf, wie eine Irre gerannt. Und du tauchst plötzlich hier auf erzählst mir was von Suchaktionen. Was zur Hölle ist bloß los mit dir?!" Unbeholfen sieht sie mich an.

Ihre Schulter heben und senken sich rasend.

Von ihrem schnellen geblubber massiere ich mit erneut die Stirn. „Ich bin für diese Konversation eindeutig viel zu verkatert. Können wir nicht einfach ins Lager gehen?" Meine Stimme klingt viel genervter, als ich es bin. Natürlich bin ich alles andere als genervt. Ich habe das Gefühl, dass jede Faser meines Körpers sich, wie ein Magnet, von ihr angezogen fühlt.

Kraftlos lacht sie auf. Langsam kommt sie auf mich zu.

„Du bist so ein gigantischer-"

„Sky!"

Ich brauche nicht mal hinsehen, um zu wissen, dass er der Nichtskönner David ist. Sie atmet erleichtert aus und rennt in seine Arme. Wieder ignoriere ich den ziehenden Schmerz in meinem gesamten Oberkörper und gehe an ihnen vorbei.

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OMG!!!
Ratet mal, wer für die Oberstufe an ihrer Wunschschule angenommen wurde?😊😂❤️ Ich bin soooo überglücklich & freue mich schon voll🙈 also noch😂
Oke sry, aber musste das mitteilen😂💖 Deswegen kommt heute noch ein Teil online😇

Gefangen in London (tbs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt