Kapitel 53

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Vermutlich möchte Thomas alleine sein, denn noch immer ist er in den Schlafräumen und duscht sich wahrscheinlich in der Gemeinschaftsdusche der Jungen. Daher habe ich beschlossen, den Raum alleine fertig zu machen. Bei jedem kleinen Geräusch halte ich inne und lausche, ob er vielleicht doch noch kommt und mir hilft.

Aber er kommt nicht.
Das weiß ich.

Schon jetzt spüre ich den Muskelkater, der sich durch die ungewohnte Tätigkeit entwickelt.

Mühsam mache ich die Pinsel sauber, räume die Farbeimer und die Leiter weg, entferne die angeklebte Folie, welche zum Schutz vor Farbe dient und putze den Boden darauf.

Erst als alles fertig aufgeräumt und sauber ist setzte ich mich erschöpft auf die Bank. Müde gähne ich und stehe langsam auf, um duschen zu gehen.

Als ich in mein Zimmer komme sehe ich wieder eine Verwüstung in dem Zimmer der Jungen.
Von Thomas ist keine Spur.

Ich gehe zu den Duschen der Mädchen, nachdem ich mir meine Anziehsachen und Duschzeugs geholt habe.

Mehrmals wasche ich meine Haare, da die Farbe sich nicht auf Anhieb rauswaschen lässt.

Schleppend trockne ich mich ab und ziehe mich an, bevor ich wieder zurück ins Zimmer gehe. Noch immer ist Thomas nicht da. Unruhig putze ich meine Zähne an dem Waschbecken, welches sich separat in den Zimmern befindet und hoffe, dass Thomas jeden Moment ins Zimmer reinkommt.

Ich zögere den Moment, bis ich schlafen gehe so lange es geht heraus. Zwar ist es erst 19:00 Uhr, aber ich kann kaum noch ein Auge offen halten und schlafe schon fast im sitzen sein.

^Wo bist du?^

Lange warte ich auf eine Antwort, aber die kommt nicht.

^Thomas, bitte komm wieder ins Lager. Ich mache mir wirklich sorgen.^

Nichts.

Ich falle in einen unruhigen Halbschlaf. Als die anderen wieder zurück ins Lager kommen, stelle ich mich schlafend und höre ihren Gesprächen zu.

Thomas ist noch immer nicht da.

Die Zeit verstreicht und immer wieder schlafe ich für ungefähr zehn Minuten ein, nur um dann wieder aufzuwachen. Die anderen haben sich inzwischen auch schon schlafen gelegt.

Leise setze ich mich auf und suche den Raum nach Thomas ab. Als ich nicht fündig werde, sehe ich auf mein Handy.

Keine Nachricht von Thomas.

^Bitte komm wieder ins Lager... oder schreib mir wenigstens. Bitte Thomas.^

Allerdings bekomme ich keine Antwort. Weiterhin habe ich einen Halbschlafe, aus den ich bei jedem kleinsten Geräusch erwache und mich nach Thomas umsehe. Allerdings ist von ihm keine Spur.

Gefangen in London (tbs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt