Kapitel 46

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Inzwischen sitzt David neben mir. Ich habe ein Bein über seins gelegt und spiele mit seiner Hand, während wir am Lagerfeuer sitzen.

Zusammen grillen wir Marshmallows über dem knisternden Feuer und lachen viel. Ich versuche mich auf David und die anderen zu fokussieren. Unsere Lehrer sind inzwischen schon einige Zeit weg.

„Wer weiß, was die beiden gerade machen..." Erica grinst frech und zieht eine Augenbraue hoch. „Die beiden hatten früher auch schonmal was, musst du wissen Sky."

Lachend nicke ich.

„Was machen wir eigentlich morgen?", frage ich und gucke in die Runde. Als sich mein Blick auf Thomas richtet, wendet er schnell den Blick ab.

„Ich glaube wir gehen morgen nach Cardiff."
Im Augenwinkel sehe ich, wie Thomas aufsieht und mich ansieht. Kurz sehe ich ihn mit einem „was-ist-dein-Problem-Blick" an und runzle die Stirn.

Er schüttelt den Kopf und steht auf. Ich sehe ihm hinterher, bis er in der Dunkelheit verschwindet.

„Der ist ja mal wieder super gelaunt." Jules verdreht die Augen und nimmt einen Bissen von ihrem Cracker mit Marshmallow darauf.

Nach einiger Zeit überkommt mich schnell die Müdigkeit.

„Ich gehe, glaube ich schon mal ins Bett."

Nachdem ich allen eine gute Nacht gewünscht habe, gehe ich ins Zimmer.

Thomas und Dylan sehen mich überrascht an, als ich das Zimmer betrete.

Verwirrt sehe ich beide an, als sich meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung ihrer Seite des Zimmers richtet.
Dort ist alles verwüstet. Überall liegt etwas rum oder ist sogar kaputt.

„Was ist denn hier passiert?"
Abwechselnd sehe ich sie an.

Als ich keine Antwort bekomme verdrehe ich seufzend die Augen und drehe mich um.

Ich höre, wie Dylan etwas zu Thomas sagt. Danach verlässt er das Zimmer.

Thomas steht noch immer genauso, wie vor wenigen Sekunden da. Mit verschränkten Armen sehe ich ihn an. „Was soll das?"

Ahnungslos sieht er mich an. Dann seufze ich wieder. „Ich dachte es wäre dir egal."

Er fährt sich durchs Haar und mustert mich kopfschüttelnd.
„Stimmt ja auch. Ändert aber nichts daran, dass du am besten wieder zurückfahren solltest."

Verletzt schlucke ich. Jedoch steigt dann die Wut in mir auf.

„Ich hab dir gesagt, du sollt dich nicht einmischen!", sage ich mit drohender Stimme.
Sein Blick ist wild, als er sich wieder schnell durch seine Haare fährt. „Was willst du denn machen, wenn sie plötzlich vor dir stehen?!"

„Das kann dir doch egal sein! Und selbst wenn, dann..."
Wartend sieht er mich an.
„Wie kann man nur so naiv sein?!" Er wirft die Hände in die Luft und mustert mich mit einem verständnislosem Blick.

Ungläubig sehe ich ihn an. „Naiv?! Ich-"
„Du bist, wie ein kleines trotziges Kind! Was willst du dadurch eigentlich erreichen?"

Still sehe ich ihn an.
Er hat recht.

Ich drehe mich perplex um und gehe an meine Kommode, um mich umzuziehen. Ohne ihm weitere Beachtung zu widmen, gehe ich in die Gemeinschaftsdusche der Mädchen.

Gefangen in London (tbs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt