Kapitel 69

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Mit schnellen Schritten gehe ich durch den dichten Regen. Ich stapfe durch einige große Pfützen und blende alles aus. Die Tausend Gedanken in meinem Kopf schwirren kreuz und quer herum.

Meine Mom hat früher so gut wie immer in Rätseln geredet. Ich weiß, dass sie will, dass ich Dad finde. Aber ich-

„Skylar?!"
Thomas sieht mich schwer atmend an. Plötzlich steht er vor mir und mustert mich. „Was war das gerade?" Er versucht das Prasseln den Regens zu übertönen, was ihm nur vage gelingt. „Das- Deine Mom!", stottert er verwirrt.

Ich schüttele nur den Kopf.
Als ich an ihm vorbeigehen will, hält er mich fest. „Nein," sagt er. „Du machst jetzt nicht dicht."

Ausdruckslos sehe ich ihm in die Augen.
Dann mache ich auf dem Absatz kehrt und will zügig in die andere Richtung gehen, jedoch greift Thomas mein Handgelenk, dreht mich um und zieht mich in einen Kuss.

Zwar schließen sich meine Augen, aber ich erwidere seinen Kuss nicht. Fragend sieht er mich an. „Bitte rede mit mir, Jones."

„Das ist meine Sache," sage ich kopfschüttelnd.

„Jones, bitte hör auf damit. Du weißt, du bist nicht alleine. Du hast jetzt mich. Ich werde dich-"

„Es war doch nur ein Kuss."
Gefühlskalt sehe ich ihn an. Innerlich schreie ich mich selbst an, die ausgesprochenen Worte zurückzunehmen. Dennoch bleibe ich emotionslos.

„Wir hatten einen Moment der Schwäche. Mehr nicht."

Leicht schüttelt er den Kopf und lacht kraftlos auf. „War es nicht und das weißt du," sagt er und kommt mir einen kleinen Schritt näher.

„Das alles war ein Fehler."

Kalt sehe ich ihn an.
Schwer schluckt er.

„Willst du mich verarschen?! Sky ich-"

„Du bist doch Thomas Sangster. Sollte sowas nicht normal für dich sein? Irgendein Mädchen zu küssen oder flachzulegen und dann zur nächsten zu gehen?"

Sein Atem stockt und er sieht mich verletzt an. „Denkst du wirklich so schlecht von mir?" Nun ist seine Stimme auch tonlos. Meine innere Stimme warnt mich die nächsten Worte auszusprechen, aber kann es dennoch nicht verhindern.

„Tut das nicht jeder?"

Eine quälende Stille breitet sich zwischen uns aus. Das ohrenbetäubende Prasseln des Regens scheint zu verstummen.

„Du hast mal gesagt, dass wir verbunden sind und uns auch ohne Worte verstehen. Ich glaube deswegen nicht, dass du einfach so irgendjemanden willkürlich küssen würdest."

Ich zucke die Schultern und drehe mich um. 

„Was hast du vor?", ruft er mir nach.
Abrupt bleibe ich stehen und sehe ihn an.

„Es gibt Sachen im Leben, die muss man alleine machen, Sangster."

Er schüttelt langsam den Kopf und verkleinert wieder den Abstand zwischen uns. „Ich lass dich jetzt nicht alleine," sagt Thomas und hebt mein Kinn an. „Aber ich weiß auch, dass dich das jetzt gerade aus der Bahn geworfen hat." Seine Hände umfassen mein nasses Gesicht. „Sky ich-"
„Thomas, bitte. Ich kann jetzt nicht," sage ich trocken. Die Regentropfen lassen meine Tränen unsichtbar werden. „Ich weiß," haucht er. „Sag mir bitte trotzdem Bescheid, bevor du irgendetwas unternimmst."

Stumm nicke ich.

Seine dunklen Augen mustern mich gründlich, bevor er mich in eine liebevolle Umarmung zieht.

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Sorry, dass jetzt länger nichts kam... ich war mir irgendwie unsicher, wie ich weiterschreiben soll, aber jetzt habe ich eine gute Lösung gefunden🙈
(übrigens habe ich meine facharbeit wiederbekommen... ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe, aber ich habe eine 2🥰😳)

Gefangen in London (tbs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt