Kapitel 48

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Schweigend bearbeiten wir beide jeweils eine Wand. An manchen Stellen bekomme ich die Farbe sehr schwer ab. Ich mache ein frustrierendes Geräusch und kicke gegen etwas von den Farbresten.

„Sky?"

Fragend drehe ich meinen Kopf zur Tür. David deutet mir mit einer Kopfbewegung ihm zu folgen.

Ich lege den Spachtel auf den Tisch neben Thomas, welcher mir noch immer keine Beachtung schenkt, und folge David hinaus.

„Alles klar?", fragt er, als er meine Hand in seine nimmt und unsere Finger ineinander verschränkt. „Geht schon.", räuspere ich mich.
David seufzt bedrückt. Fragend sehe ich ihn an.

„Ich dachte ihr müsst nur auf der Busfahrt etwas zusammen machen. Wir wollten doch heute zusammen nach Cardiff gehen." Betrübt sieht er in die Richtung des kleinen Zimmers, das sich neben dem Gemeinschaftsraum befindet.

„Ja, ich weiß. Wir holen das nach. Es dauert doch nicht mehr lange bis zu den Ferien und dann holen wir das nach, einverstanden?"
Ich nehme noch seine andere Hand und ziehe ihn in eine Umarmung.

Meine Augen schließen sich, als sich seine starken Arme um mich legen und mich sein Duft umhüllt.

Als wir uns lösen kommen wir uns näher und küssen uns fast, aber ein räuspern lässt uns inne halten und mit dem Kopf herumfahren.

„Kommst du jetzt mal?" Thomas hat die Augenbrauen zusammen gezogen und kraust die Nase.

David sieht mich genervt an.
„Wir sehen uns später."
Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und grinse ihn warm an. Thomas hingegen sehe ich hasserfüllt an und gehe an ihm vorbei an unseren Arbeitsplatz zurück.

Nachdem die anderen weg sind, ist es zwischen uns noch eine lange Zeit still. Das einzige, was zu hören ist, ist das Kratzen der Spachtel an der Wand.

Mit der einen Hand stütze ich mich an der Wand ab und in der anderen halte ich den Spachtel fest. Als ich kurz unaufmerksam bin, streife ich meinen Daumen bis runter zu meinem Handgelenk mit dem spitzen Spachtel.

Fluchend lasse ich ihn fallen und sehe zu, wie das Blut beginnt die Schnittwunde zu verlassen.

„Alles klar?", fragt Thomas mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme.

Ohne ihm zu antworten gehe ich mit zitternder Hand nach draußen und mache mich auf die Suche nach Verbandszeug.

Ich gehe in den Gemeinschaftsraum und durchsuche die Schränke. Leider werde ich dort jedoch nicht fündig. Nachdem ich mich hinstelle, um in die Küche zu gehen, muss ich wegen der schwarzen Punkte zuerst ein paar mal blinzeln.

„Jones?"

Thomas sieht mich stirnrunzelnd an. Von oben bis unten mustert er mich. Er weitet die Augen, als er meine Hand fixiert. Dann sieht er auf den Boden, auf welchem sich schon eine kleine Pfütze gebildet hat.

Noch einmal blinzle ich und atme hörbar aus, bevor ich in die Küche gehe.

Eilig gehe ich auf den Tisch in der Mitte zu, um mich darauf zu stützen.

In meinem Mund bildet sich eine große Menge von Speichel und als ich mir an den Kopf fasse, spüre ich einen kalten Schweiß. Dazu beschleunigt sich meine Atmung, sodass ich immer schwerer atme.

Kurz schließe ich die Augen, um mich auf mein Gleichgewicht zu konzentrieren.

Jemand nimmt meine Hand und drückt etwas darauf. Schmerzhaft verziehe ich mein Gesicht und kneife die Augen zusammen.

„Komm, du musst dich auf den Boden legen."
Seine Stimme ist voller Besorgnis, aber dennoch scheint er nicht die Fassung zu verlieren, ganz im Gegenteil.

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Hey ihr <3
Ich glaube in dieser Nacht werden sehr viele Kapitel geschrieben... ich muss die Nacht durch machen & Schulzeugs erledigen.. meine Motivation könnte nicht größer sein🤧🙃 (muss meine Facharbeit schreiben)
Aber euch eine gute Nacht/Tag/Morgen😂💕

Gefangen in London (tbs ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt