Wir warteten und schließlich lief eine junge Frau durch die Tür. Wir lauschten wieder für eine Weile und ich nickte der Gruppe zu. Wir liefen zur Vordertür, öffneten sie, schlichen uns schnell hinein, und schlossen die Tür. In einer anderen Situation hätte ich mich vielleicht schlecht gefühlt, dass ich einfach die Pferde anderer stahl, aber gerade waren wir zu sehr in konstanter Gefahr, umgebracht zu werden, um mir darum Gedanken zu machen. Ich suchte mir ein braunes Pferd aus, hievte Faramir darauf, und saß selber auf. "Hallo, Wolfgang 2", murmelte ich. Elrond und Saphir teilten sich ebenfalls ein Pferd, und als Boromir die Tür aufhielt, ritten beide Pferde hindurch.
"Unauffällig verhalten, ganz normal reiten. Wenn wir zu schnell sind, sind wir auffälliger.", verkündete Saphir, und obwohl mein erster Instinkt war, schnell zu reiten, dass wir hier wegkommen, ritten wir im Schritttempo, und es richteten sich tatsächlich keine verdächtigen Blicke auf uns.
Schließlich waren wir aus dem belebten Teil der Stadt entkommen, und nun fehlte uns nur noch der letzte Teil des Weges. Als wir in den bewaldeten Teil erreicht hatten, atmeten wir auf. Wir hatten den gefährlichen Teil verlassen. Nun mussten wir nur noch diesem engen Pfad folgen.
Wir zogen das Tempo an, und das ging gut für eine Weile, aber bald begann das Pferd von Elrond und Saphir zu spinnen. Elrond hatte Saphir an die Brüste gefasst, und hatte wohl die Kontrolle über das Pferd verloren. Sie genoss es in vollen Zügen, und so waren die beiden voll abgelenkt, bis sie vom Pferd geworfen wurden, und auf der dreckigen Straße landeten. Saphir erhob sich und schüttelte sich die Blätter aus den Haare. Elrond sah zwar immer noch edel aus, aber auch sein Gewand war voller Erde, und einige Haare standen von seinem Kopf ab.
Aus der Ferne schallten Schreie. "Pscht. Seid leise!", befahl ich den beiden, die sich immer noch verliebt in die Augen schauten. Sollten die beiden doch endlich heiraten, dann könnten sie ihre sexuellen Fantasien ausleben. Nicht das mich unehelicher Sex störte, aber die Elben waren da ja ein bisschen spezieller...
Eine nun getrennte Saphir und Elrond schlichen sich durch die Wildnis, bis wir ein Gebüsch durchquerten, und sich uns ein seltsames Bild offenbarte. Eowyn war halbnackt auf einer Lichtung, und wie bei einem Ritual schwebte ein Geist im Kreis um sie herum.
"Stopp! Warum tust du mir das an?", schrie sie verzweifelt und Tränen flossen über ihr Gesicht. "Du hast doch schon mein ungeborenes Kind getötet! Was willst du denn noch?"
"Ich bin böse, dass ich nicht dein Erster war, Eowyn.", murmelte er bedrohlich, "Ich will der Vater deines Kindes werden. Nicht dieser Denethor." er spuckte auf den Boden.
"Und in 9 Monaten wirst du mein Kind gebären. Aber dafür musst du jetzt etwas leiden."
Er schwebte zu ihr, und ich sah schnell weg. So sehr ich Eowyn hasste, das musste ich nicht mit angucken, auch wenn es meine größte Feindin angetan wurde. Ihre Schreie und die enthusiastischen Rufe des Geistes waren mir genug. Schnell sattelten wir auf, Faramir war zum Glück nicht im Sitzen eingeschlafen und vom Pferd gefallen, und so konnten wir schnell weiterreiten. Das einzige Problem war, dass eines von zwei Pferden abgehauen war. Und so saß ich auf, und wir setzten unseren Weg ein Drittel auf dem Pferd, ein Drittel zu Fuß, und ein Drittel schwebend fort. Zum Glück war ich auf dem Pferd, ich glaube einen weiteren Weg zu Fuß hätte ich nicht ausgehalten. Saphir ging es anscheinend ähnlich, auch sie musste sich schon auf Elrond abstützen. Eowyns Schreie begleiteten uns noch einige Minuten. Ich führte das Pferd im Schritttempo und so verließen wir schließlich den Wald.
"Warum mussten wir nur unser Pferd verlieren?", murmelte Saphir wütend, und trat einen Stein mit dem Fuß weg.
"Wenn Elrond sie nicht so angefasst hätte, wäre es ja nicht passiert", flüsterte Faramir mir zu, und ich musste lachen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er das alles mitbekommen hatte, aber das er schon wieder Witze machen konnte, schien ein gutes Zeichen zu sein.
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Riskante Liebe [Aragorn] [Faramir]
FanfictionMayala, Eine junge Zauberin lebt seit dem Ende des Ringkrieges friedlich in Gondor. Bis sie nach einer bösartigen Attacke im Schloss des Königs landet, der sie mit der Hilfe seiner Frau wieder versucht zu heilen, und sie freunden sich an. Wie werden...