"Lass uns hier ein Lager errichten für die Nacht." Wir waren nun schon seit einigen Stunden gelaufen, und meine Beine und Arme wurden langsam schwer. Wir legten Faramir auf seinen Mantel, und er stöhnte leise. Ich streichelte seine Wange. "Geht es dir etwas besser?" Er nickte leicht, und nahm meine Hand. Boromirs Blick lag auf mir, aber seine Ader auf der Stirn pochte nicht so sehr wie bei Radagast oder im Schloss.
"Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag Bescheid." Ich küsste ihn auf die Stirn. Es wäre mir ziemlich unangenehm, ihn vor allen anderen hier auf die Lippen zu küssen, auch wenn ich das sehr vermisste. Hoffentlich würde es ihm bald besser gehen, und wir würden etwas Privatsphäre bekommen. Aber ich hatte das Gefühl, mein ganzes Leben würde ab jetzt aus Flucht bestehen würde.
"Ich könnte die Kräuterbehandlung wiederholen, das sollte die Wirkung verstärken.", meldete sich Elrond. Ich nickte und sah Saphir an. "Wollen wir Holz sammeln gehen für das Feuer?"
"Seit wann kennt Ihr Elrond schon?" Saphir und ich liefen zusammen durch de Wald, und suchten nach Holzscheiten oder Ästen, die wir benutzen konnten.
Sie lächelte. "Ich habe ihn vor einigen Wochen kennengelernt."
"Und ihr seid bereits verlobt?"
Sie lachte. "Ja, es war Liebe auf den ersten Blick.", und ihre Wangen liefen rot an.
"Wann plant Ihr denn zu heiraten?"
"Sobald wie möglich, wir würden gerne in Bruchtal heiraten."
"Wo kommt Ihr eigentlich her?", fragte ich, "Ihr seht nicht aus, als ob Ihr aus Gondor kommen würdet."
Ich sah mich aufmerksam um, und erblickte einen Holzscheit, den ich schnell vom Boden aufhob.
"Ich komme aus Düsdorf, ein Dorf in der Nähe von Esgaroth. Sie haben vielleicht von dem Vorfall mit dem Drachen gehört vor einigen Jahrzehnten."
Der Schrei einer Eule erschreckte uns beide, und in der Ferne konnte man Boromir hören, der darauf mit einem eigenen Schrei antwortete. Saphir lachte, und wandte sich an mich. "Wie habt Ihr Boromir kennengelernt?"
Ich erklärte die ganze Situation, wie er mich in der Höhle verwirrt hatte, wie er mich im Krankenhaus genervt hatte, und wie er dann Arwen beleidigt hatte. "Ohne Ihn würde ich nun nicht verfolgt werden. Aber ich weiß, dass er das nicht mit bösem Willen getan hat. Ohne Ihn wären wir schließlich auch nicht aus dem Schloss entkommen.", schmunzelte ich.
"Er scheint sich sehr gut um sie zu sorgen", merkte sie lächelnd an, "Ihr solltet ihm eine Chance geben."
Ich schwieg. Nur der Wind in den Baumkronen war zu hören.
"Wir sollten zurückgehen, wir haben genügend Holz gesammelt." Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. In Ihrem Arm lag ein Haufen Holz. Wo hatte sie das alles gefunden?
Ich drehte mich langsam um, und sie hielt mich an. "Macht Euch keine Sorgen, ich kann Euch versprechen, dass es Faramir bald besser geht. Wie gesagt, mein Verlobter ist ein exzellenter Heiler." Ich schwieg, lächelte aber, und zusammen liefen wir zu unserer Raststelle zurück, wo Elrond neben Faramir kniete.
"Ich werde ein Feuer machen.", sagte er trocken, und nahm uns das Holz von den Armen. Boromir sprang nun um mich herum, und sang ein Lied, und Saphir warf mir einen verschwörerischen Blick zu. Ich musste selber zugeben, er war mir immer sympathischer. Seine Aufregung und gute Laune war ansteckend, und oft musste ich mittlerweile lachen, wenn er seine seltsamen Lieder sang, oder andere Leute beleidigte. Vielleicht würde die Flucht mit ihm doch ganz unterhaltsam werden. Besonders wenn Faramir noch länger krank sein würde, könnte etwas zum Lachen nicht schaden.
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Riskante Liebe [Aragorn] [Faramir]
أدب الهواةMayala, Eine junge Zauberin lebt seit dem Ende des Ringkrieges friedlich in Gondor. Bis sie nach einer bösartigen Attacke im Schloss des Königs landet, der sie mit der Hilfe seiner Frau wieder versucht zu heilen, und sie freunden sich an. Wie werden...