Später machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Auenland. Es war idyllisch, die Sonne schien auf die grünen Hügel und wir alle hatten gute Laune.
"Genau hier habe ich Frodo geheiratet, an einem wunderschöne Sonnentag.", begann Gandalf zu erzählen. Er hat auf der Hochzeit gesprochen, sein Ehegelübde war 'Gandalf, Schatz'. Für ihn eine wirklich beeindruckende Leistung!" Er nickte Frodo zu, beugte sich zu ihm herunter, und küsste ihn, und ich bekam große Angst, dass ich heute Nacht eine Vision der beiden beim Sex sehen würde. Die anderen lachten über Gandalfs Bemerkung, woraufhin sich Frodo hinter Gandalfs Umhang versteckte, und daran zog. "Gandalf, Gandalf", flüsterte er und sagte seinem Ehemann wieder etwas ins Ohr. Die Hobbits waren an sich ja schon seltsame Wesen, aber Frodo war wirklich ein besonderes Exemplar. Bald liefen wir einem anderen Hobbit über den Weg. Es war Sam, ein weiterer Freund Gandalfs. Er hatte ein Pony im Garten stehen, dass er im Moment auf den Mund küsste. "Hallo, Sam, alter Freund!", rief Gandalf, und wir alle hielten uns die Ohren zu. Wusste Gandalf, dass er so schrie? "Guten Morgen, Freunde. Wie geht es euch, Freunde?", antwortete Sam, und küsste sein Pony ein letztes Mal. Ich sah Faramir und Boromir verwirrt an, und die beiden erwiderten meinen Blick. War das normal im Auenland, dass man intim mit Tieren wurde? Und hatte Sam nicht eine Familie?
Aus der Tür traten gerade eine fette Frau mit einem Kind. "Das ist Rosie, meine Frau", stellte Sam sie uns vor, "und das ist Lutz 2. Benannt nach meinem Pony, das ich einen Zeit lang sehr vermisst habe. Aber jetzt habe ich es ja wieder" Er beugte sich wieder zu seinem Pony runter, und seine Frau konnte ihn gerade davon abhalten, es erneut zu küssen. Ob sie ihn überhaupt küsste? Wenn der Mund meines Partners nach Pferdemund schmecken würde, dann wäre ich da ganz schnell raus. Wie hatten die beiden ein Kind? Gedankensex?
"Könntet ihr uns einen Moment alleine lassen?", schaltete sich Faramir ein, und auf seinen Wunsch verließen uns alle, und gingen ins Sams Haus. Das Pony stand wiehern auf dem Rasen davor, und als Sam die Tür schloss, warf er ihm einen letzten sehnsüchtigen Blick zu.
"Ich wollte dich etwas fragen...", begann Faramir, und nahm meine Hände. "Ich habe zwar leider nichts passendes gefunden auf dem Weg, aber ich hoffe, du nimmst mein Angebot trotzdem an." Er ging auf ein Knie runter, und zog sich seinen Ehering aus, und hielt ihn hoch.
"Mayala, wirst du meine Frau werden?" Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, wir waren auf der Flucht vor einer bösen Königin, und waren mehrfach fast gestorben, an Liebe und Heirat, so gerne ich Faramir mochte, hatte ich da nicht gedacht.
"Natürlich", sagte ich, immer noch vollkommen perplex.
"Du scheinst nicht allzu begeistert.", erwiderte Faramir. "Mir ist klar, dass das alles sehr plötzlich kommt, du kannst dir alle Zeit nehmen, die du brauchst."
"Nein, ich will dich heiraten, es ist nur...", Ich versuchte es zu erklären, doch mir kamen die richtigen Worte nicht. "Es kommt nur sehr plötzlich, und in letzter Zeit habe ich nicht sehr oft Heiraten gedacht, weißt du? Aber es gibt keine Person, mit der ich lieber mehrere Male fast gestorben wäre!"
"Aber dir sollte klar sein, dass wir nie eine richtige Hochzeit haben werden können. Ich bin offiziell immer noch mit Eowyn verheiratet, aber ich will dir zeigen, dass ich im Geiste mit dir verheiratet bin."
"Das klingt nach einer guten Lösung." Ich lächelte und er steckte mir seinen Ehering über meinen Finger.
Wir traten in das Haus ein, und wie ich es bereits von den Hobbits gewohnt war, tanzten Merry und Pippin sie auf dem Tisch. Boromir hatte sich zu ihnen gesellt und versuchte, ihren Tanz zu lernen. Lutz 2 kotzte Rosie an, und Gandalf und Frodo hielten Händchen auf den Stühlen.
Ich und Faramir strahlten bis über beide Ohren, und ich hielt meine Hand hoch. "Wir sind verlobt", verkündete ich laut, und alle begannen zu jubeln. Gandalf kam auf uns zu, und Frodo versuchte, sich an Gandalfs Hand festzuhalten, fiel aber auf den Boden.
Als der Jubel lauter wurde, hielt er sich die Ohren zu, drehte sich zur Wand und begann zu weinen. Boromir schwebte auf mich zu. "Ich bin froh, dass wenn du wenigstens nicht mich ausgesucht hast, du meinen Bruder nimmst", sagte er, und umarmte uns beide, und auch wenn seine Stimme traurig klang, war ich froh, dass er sich zumindest teilweise für uns freuen konnte. Ich wollte nicht, dass Boromir traurig war, dafür hatte ich ihn mittlerweile zu sehr ins Herz geschlossen. Ich musste auch noch zusehen, dass Boromir einen menschlichen Körper zurückbekommen würde, er durfte nicht sein Leben lang traurig sein deswegen.
Wir verbrachten einige weitere Tage im Auenland, und planten unsere Hochzeit. Wir hatten insgesamt nicht genug Privatsphäre, aber die anderen waren gute Unterhaltung.
Wir waren uns einig, dass wir unsere kleine Runde beibehalten wollten. Die Hobbits und der weiße Zauberer waren natürlich eingeladen, und eigentlich wollten wir auch Radagast einladen, aber den hatten wir ja leider von den Soldaten weggetragen sehen.
"Wir sollten Saphir und Elrond einladen.", schlug Faramir vor, woraufhin ich mich fühlte, als ob mein üppiges Mittagessen wieder hochkommen würde.
"Ich weiß nicht, ob ich das überlebe nach meiner Vision", gab ich zu Bedenken, "außerdem wird Bruchtal eventuell immer noch überwacht. Und wir wollen doch so wenig Aufsehen wie möglich erregen."
Aber Gandalf schickte schließlich eine Einladung an die beiden raus, mit der Bitte nur aufzutauchen, wenn es kein Aufsehen erregte und ihnen keiner folgte. Ich war immer noch nicht sicher, ob ich wollte, dass die beiden kamen. Ich vermisste die beiden natürlich, aber der Traum hatte tiefe Spuren hinterlassen. Elrond als sexuelles Wesen konnte ich mir davor nicht vorstellen, und nachdem ich es gesehen hatte, wollte ich es gerne wieder vergessen, aber das war nicht möglich. Jedes Mal wenn ich meine Augen schloss, schoss mir das Bild der beiden in den Kopf, wie sie nackt auf dem Bett saßen und sich liebten.
Frodo hatte auch nach drei Tagen noch kein Wort mit uns gesprochen. Er versteckte sich oft hinter Gandalfs Umhang. Die guten Neuigkeiten waren, ich hatte noch keine Vision der beiden in einem intimen Moment gehabt. Aber im Gegensatz zum Sprechen konnte er gut Kochen. Er verbrachte viel Zeit in der Küche, und mit Sam kochte er oft Kartoffeln, was nach der Flucht wie ein himmlisches Essen schmeckte. Die beiden wollten auch unser Hochzeitsmahl kochen, Gandalf hatte sich bereits als Pfarrer angeboten, so waren wir am fünften Tag bereit. Die Ringe waren von einem weiteren Hobbit hergestellt worden, ich freute mich bereits darauf nicht mehr Faramirs alten Ehering tragen zu müssen. Er erinnerte mich jedes Mal an Eowyn, und ich wollte meine letzten Tage vor meiner Hochzeit nicht mit Gedanken an sie verschwenden, sondern an die wunderschöne Zeit, die ich mit Faramir nach der Hochzeit hätte. Gandalf hatte für die Ringe irgendwie bezahlt, ich glaube er hatte dem Hobbit ein Feuerwerk gezaubert. Hobbits waren nicht sehr materialistisch und gaben sich mit allem zufrieden. Wir hatten die Ringe bisher noch nicht gesehen, Lutz das Pony würde auf der Hochzeit der Ringträger sein. Elrond und Saphir waren nicht gekommen. Vielleicht wurden sie wirklich noch bewacht, hoffentlich ging es den beiden gut.
Am Morgen der Hochzeit wachte ich aufgeregt auf. Ich konnte nicht still sitzen, und so unternahm ich einen kleinen Spaziergang um das Haus herum. Trotz meiner Aufregung fühlte ich mich sehr gut. Die frische Luft wehte durch meine Haare, und meine gestressten Gedanken verflogen mit dem Wind.
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Riskante Liebe [Aragorn] [Faramir]
FanfictionMayala, Eine junge Zauberin lebt seit dem Ende des Ringkrieges friedlich in Gondor. Bis sie nach einer bösartigen Attacke im Schloss des Königs landet, der sie mit der Hilfe seiner Frau wieder versucht zu heilen, und sie freunden sich an. Wie werden...