𝟗 | 𝐢𝐧𝐯𝐚𝐝𝐞𝐫

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Lauras Sicht

Als wir angespannt vor der Höhle darauf warteten, dass Manuel wieder mit Taddl herauskommen würde, hörten wir plötzlich einen Schuss.

Ich wurde sofort panisch. Oh Gott, bitte lass bitte niemanden umgekommen sein. Ich wollte schon zum Eingang der Höhle laufen, als mich eine Hand zurückhielt.

,,Warte Laura, wenn du jetzt dazwischen gehst, könnte es komplett ausarten. Warte lieber noch ein wenig", sagte Zombey ruhig, auch wenn ich ihm ansah, wie bleich er geworden war.

Er hatte ja recht, jedoch fiel es mir schwer seiner Anweisung zu gehorchen. Was wenn Manuel oder Taddl etwas zugestoßen war? Was wenn sie verletzt waren? Oder sogar tot?

Ich erschrak, als weitere sieben Schüsse fielen. Alle direkt hintereinander, ich hatte sie gezählt. Sofort sah ich zu Zombey, er schien seinen Plan verworfen zu haben, gab mir und Maudado das Zeichen, dass wir reingehen würden.. und das taten wir auch. Zusammen liefen wir los, betraten somit die Höhle.

Es war stickig hier drin und so dunkel, dass man kaum etwas vor sich sehen konnte. Doch meine Augen verengten sich ein wenig, als wir einem Licht immer näher kamen. Als wir es endlich erreichten, blieben wir alle fassungslos stehen. Ich konnte nicht glauben, was ich dort vor mir sah.

Als erstes sah ich zu Taddl. Man hätte denken können er würde schlafen, oder wäre nur bewusstlos, doch das war er nicht. Eine Wunde ging von seinem Hinterkopf aus, die seine Haare und Oberkörper mit Blut tränkte. Ebenso hatte sich eine kleine Blutlache um ihn herum gebildet. Ich konnte nicht verarbeiten was ich dort sah, weshalb mein Blick zum anderen Ende des Raumes wanderte.

Ich erkannte Manuel, wie er über Peter gebeugt war und ihn anstarrte. Ich atmete auf, wenigstens schien er unverletzt zu sein. Langsam ging ich zu ihm, doch erst als ich neben ihm stand, erkannte ich was hier passiert war.

Peters Oberkörper zierte Einschusslöcher. Überall war Blut, ebenso wie bei Taddl, hatte sich um ihn eine Lache voller Blut gebildet. Es war ein schrecklicher Anblick, ich musste mir das würgen verkneifen, dass es so schlimm aussehen würde, hätte ich nicht erwartet.

Ich hörte wie Manuel immer wieder etwas winselte, er schien zu weinen. Doch warum wunderte mich das? Einer seiner besten Freunde und sein Bruder waren tot.

,,I-ich habe ihn umgebracht!", ich erschrak, wich ein Stück zurück, als er anfing zu schreien. ,,Ich habe meinen eigenen Bruder umgebracht!", schrie Manuel weiter, lehnte sich noch ein wenig mehr über Debitor. Auch bei mir bildeten sich Tränen.

Ich hätte wissen müssen, dass wir ihn nicht allein hätten gehen sollen. Taddl hätte nicht sterben müssen.. nein, auch Peter hätte das nicht, egal was er getan hatte. Es war der Druck, die Angst zu sterben, die ihn so handeln ließ.

Er wollte doch nur überleben und dafür tat er einfach alles. Sein Leben und das seines Bruders, waren ihm wichtiger gewesen, als das seiner Freunde.

°•°

Osafts Sicht

Immer noch hatte ich meine Basis nicht verlassen. Doch lang konnte ich es hier nicht mehr aushalten, denn mein gesamtes Essen und Trinken war fast aufgebraucht. Ich hätte sparsamer sein müssen, jedoch konnte ich ja auch nicht wissen, wie lang dieses Spiel gehen würde. Ich hatte es falsch eingeschätzt.

Warum konnte ich dem Ganzen nicht einfach endlich ein Ende setzten? Warum nahm ich nicht einfach die Waffe und drückte ab? Nicht einmal das konnte ich.

Ich wusste wirklich nicht was ich tun sollte. Immer wieder richtete ich die Waffe an meinen Kopf, nahm sie jedoch bei jedem Versuch wieder herunter. Gott, das konnte doch nicht so schwer sein!

Ich versuchte diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, wenigstens nur für diesen Moment, sonst würde ich noch verrückt werden. Ich dachte stattdessen an meine Familie, an meine Freunde.. an Maudado. Ich vermisste sie so sehr, obwohl sie doch vielleicht ganz in meiner Nähe waren..

Und da überkam mich eine Idee. Was, wenn ich sie suchen gehe, nochmal alle sehen konnte, mich von ihnen verabschiedete, bevor ich mein Leben beendete?

Ich war Traitor, war in der Minderheit. Die anderen sollten die Chance bekommen zu leben. Lieber gab ich meines dafür auf. Ich müsste es nur schaffen, es den anderen auch zu erklären. Wenn sie wirklich noch alle lebten, würden sie es wohl nicht einfach so zulassen.. besonders Maudado nicht.

Doch über eine Sache hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Was wäre, wenn Dado auch Traitor war? Bisher wusste ich noch nicht, wer meine Traitorkollegen waren. So wie ich es von dem Bildschirm abgelesen hatte, sollten wir es selbst herausfinden.

°•°

Lauras Sicht

Immer noch schwiegen wir alle, keiner traute sich etwas zu sagen. Nur das Schluchzen von Manuel durchbrach die Stille.

Was sollten wir jetzt nur machen? Einfach wieder zurück gehen, den Rest suchen und einfach weiter machen? Verdammt, es waren zwei meiner engsten Freunde gestorben, wie sollten wir überhaupt noch einen klaren Gedanken fassen?!

Aber was für eine andere Möglichkeit blieb uns denn noch? Wenn wir nicht versuchten weiter zu kämpfen, würden wir ebenfalls irgendwann sterben.

Behutsam legte ich meine Hand auf Manuels Schulter, streichelte sanft über seinen Rücken. ,,H-Hey.. wir müssen wieder zurück. Es wird bald Dunkel.. wir finden sonst unsere Basis nicht mehr wieder", ich wusste, dass er eigentlich noch mehr Zeit gebraucht hätte, jedoch mussten wir weiter.

Besonders schmerzhaft war es, dass wir sie nicht einmal beerdigen konnte. Schaufeln und andere Werkzeuge hatten wir nicht, wir konnten also nicht mal eine Grube ausheben. Aber sie hier drin einfach vermodern lassen? Das war war nicht fair.

Langsam erhob sich Manuel, ging ein paar Schritte auf Taddls Körper zu, zog seine Jacke aus und legte sie über seinen Kopf, so, dass wenigstens seine Wunde nicht mehr zu sehen war.

,,Es tut mir so Leid.. ich hätte es verhindern können.. d-du hättest nicht sterben dürfen'', ein letztes Mal schluchzte er laut, drehte sich dann jedoch um und ging in Richtung des Ausgangs.

Noch immer hatten wir kaum ein Wort sagen können. In Maudados und Zombeys Augen hatte sich nur stumme Tränen gebildet, die langsam ihre Wangen herunterliefen. Ich wollte sie aufmuntern, doch ich konnte mich selbst kaum zurück halten nicht zusammenzubrechen.

Auch den gesamten Rückweg über redeten wir nicht miteinander, bis Maudado plötzlich unruhig wurde, bevor er stehen blieb. ,,Leute.. bleibt hier und seid bitte leise! Ich hab' dort drüben einen Schatten gesehen, jemand muss in unserer Höhle sein!", flüsterte er, wir alle blieben sofort stehen, bewegten uns keinen Millimeter mehr.

Wer konnte das nur sein? Es gab nur zwei Optionen. Entweder Osaft oder Dario. Doch egal wer es war.. er musste Traitor sein.

Oder nicht?

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Danke übrigens für das positive Feedback in der letzten Zeit!

lea <3

「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt