• Lauras Sicht •
,,Oh Gott..Manu!", rief ich ihm zu. Mir fiel ein Stein vom Herzen als ich ihn sah. Es ging ihm gut.
Obwohl ich immer noch sauer und enttäuscht von ihm war, konnte ich mich einfach nicht zurückhalten und umarmte ihn. Zu starke Angst verspürte ich gerade. Kurz legte auch er seinen Arm um mich, strich sanft über meinen Rücken. Doch schnell lösten wir uns wieder. Wir hatten jetzt keine Zeit dafür, auch wenn es sich gut anfühlte.
,,Leute, wir müssen hier unbedingt verschwinden. Sicher weiß diese Person schon wo sich unser Lager befindet. Wir sind alle in unglaublich großer Gefahr!", warnte er uns. Obwohl, so glaubte ich, wir alle noch Misstrauen in Manuel hatten, glaubten wir ihn und packten unsere Sachen.
Es war nicht viel, einfach nur das Nötigste. Waffen, Nahrung und Medizin. Vieles ließen wir zurück. Denn wir wussten wohl alle, dass diese Reise sich langsam dem Ende neigen würde.
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Als wir unser Lager verließen, fing es wieder an zu Regnen. Die Erde unter uns wurde matschig, erschwerte uns dadurch das Laufen. Mir wurde kalt, als sich meine Kleidung mit der Nässe tränkte.
Wir wussten alle nicht wirklich wo wir hin sollten. Am Besten weit weg von unserer Basis, aber wir konnten nicht ewig so weiterrennen. Letztendlich würde uns der Jäger sowieso überall finden können. Sollten wir uns vielleicht irgendwo im Wald verstecken oder uns eine neue Höhle suchen?
Ich richtete mich was das anging jetzt lieber an Manuel, mir ging gerade einfach zu vieles durch den Kopf, ich würde wahrscheinlich eine falsche Entscheidung treffen.
Endlos liefen wir immer wieder in verschiedene Richtungen, nur um diese Person eventuell abzuschütteln zu können. Doch nach Stunden des weglaufens konnten wir einfach nicht mehr. Meine Beine schmerzten und Manuel hatte sichtliche Probleme mit der Atmung. Wir mussten jetzt einfach eine Pause einlegen, es hätte keinen Sinn mehr.
Wir setzten uns auf eine Steingruppe Mitten im Wald und verteilten das Essen aus unseren Rucksäcken. Jeder nahm sich die von Manuel und mir gesammelten Äpfel und biss in diese hinein. Etwas anderes zu Essen hatten wir mittlerweile auch nicht mehr.
,,Wisst ihr, wenn ich es hier lebend rausschaffe, dann werde ich sofort meine Familie irgendwohin einladen. Einfach um mein überleben zu feiern", fing Dario plötzlich an zu erzählen, als wir eine Weile einfach nur still nebeneinander saßen.
Irgendwie war ich ihm dankbar dafür, dass er so optimistisch dachte. Das wir wenigstens für einen kurzen Moment nicht mehr nur an die Arena dachten, sondern auch das, was uns dahinter erwarten würde.
,,Ich würde einen ganzen Tag nur mit Chessie und den Hunden verbringen. Ohne Pc, Fernsehen, Handy, einfach nur unter sich sein", fuhr Zombey die Unterhaltung fort.
Ich hätte mir auch gern etwas überlegt, was ich nach meiner Flucht tun würde, doch ich konnte es nicht. Das einzige, was mir einfiel hatte mit Manuel zu tun. Und je länger ich darüber nachdachte, desto trauriger wurde ich. Es gab einfach kein Szenario, in dem ich zusammen mit ihm glücklich werden würde. Auch Manuel sagte nicht, in es ihm vielleicht ähnlich ging?
Aber was würde ich geschehen, wenn wir es doch zusammen lebend hier raus schaffen würden? Denn ein kleiner Teil in mir hoffte so sehr daran. Mit Manuel zusammen zusammen kommen? Versuchen mit ihm glücklich zu werden, nach all dem was wir erlebt hatten? Ich wusste es nicht.
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• Manuels Sicht •
Ich konnte dieser Unterhaltung gerade recht wenig abgewinnen. Wir hatten größere Probleme, die Pause ging schon viel zu lange.
,,Ich unterbreche euch ja wirklich ungern, aber wir müssen jetzt weiter. Der Typ könnte uns fast schon eingeholt haben", sagte ich, als ich den letzten Bissen von meinem Apfel nahm und das Kerngehäuse auf den nassen Boden schmiss.
Eigentlich erwartete ich Gegenstimmen von ihnen, jedoch erkannten auch die anderen unsere Lage und packten schnell ihre Sachen wieder zusammen. Doch diesmal liefen wir nicht mehr weiter, sondern gingen nur noch durch den dichten Wald.
So sehr ich es auch wollte, ich konnte nicht mehr. Mein verfluchtes Asthma. Aber anscheinend waren auch die anderen langsam am Ende ihrer Kräfte.
Vorsichtig nahm ich Lauras Hand in meine. Kurz wartete ich, ob sie diese wieder zurückziehen würde, doch sie tat es nicht. Scheinbar brauchte sie gerade den Halt von mir, den ich auch von ihr brauchte.
Nach einer Zeit des weiteren Herumirrens, fanden wir eine Höhle, in der wir Schutz vor dem immer noch anhaltenden Unwetters suchen wollten. Irgendwie kam mir diese relativ bekannt vor, aber ich konnte nicht ganz zuordnen warum.
,,Willst du da wirklich rein?", fragte mich Zombey, auch die anderen schienen von meinem Plan nicht ganz begeistert zu sein. ,,Es regnet immer noch in Strömen, zudem würde er uns hier drin nicht so schnell finden können. Lasst uns doch wenigstens kurz schauen", bat ich sie, woraufhin die anderen mir zögernd zunickten bevor wir diese betraten.
Doch schon nach wenigen Metern bemerkten wir die stickige Luft und diesen stechende Geruch. Ich konnte ihn erst nicht einordnen, bis ich ihn wiedererkannte.
Verwesung. Es roch nach Verwesung.
Und dann sah ich sie, die toten Körper von Taddl und Peter. Sie lagen noch immer unverändert. Das Blut war mittlerweile getrocknet, Fliegen schwirrten über ihnen.
Der Anblick war noch grausamer, jetzt, wo ihre Körper langsam verfaulten. Wir konnten keinen Schritt mehr weiter gehen. Sofort schossen mir wieder Tränen in die Augen, die Erinnerungen kamen hoch.
Alle. Der Tod von Taddl, Peter, Maudado und Osaft setzte mir so verdammt zu. Sie hatten mich gebrochen.
Ich wollte einfach alles vergessen, doch das könnte ich nicht. Nie.
•°•
• Lauras Sicht •
,,W-Wollen wir wieder raus?", fragte ich unsicher in die Runde, denn die anderen sagten nichts, starrten nur geschockt auf die Szene vor uns. Doch plötzlich drehte sich Manuel um, Tränen liefen seine Wange herab, bevor er meine Hand wieder in seine nahm und mich raus zog. Auch die anderen folgten uns sofort, denn nicht nur der Anblick war unerträglich, sondern auch der Geruch.
Es war beinahe wie eine Befreiung, als wir die Höhle wieder verließen und sich meine Lunge wieder mit frischer Luft füllte. Wenigstens schien das Unwetter langsam vorbeigezogen zu sein.
Doch wo sollten wir jetzt hin? Ewig vor dem Jäger weglaufen? Das brachte doch alles nichts. Irgendwann würden wir komplett entkräftet sein, könnten gar nicht mehr gegen ihn kämpfen.
,,Und wo gehen wir jetzt hin?", fragte Dario und kramte einen weiteren Apfel aus seinem Rucksack. Zombey überlegte kurz.
,,Ich weiß nicht.. wir könnten doch um die Mauer laufen und die Türen checken, vielleicht ist eine a..", doch plötzlich wurde er von einem lauten Knall unterbrochen, bevor er zusammenbrach.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und über Feedback würde ich mich sehr freuen!
lea <3
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「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭
FanfictionBis vor kurzem war ihr aller Leben noch Sorglos. Doch als ein ganz bestimmtes Spiel Wirklichkeit wird, ändert sich alles. Angst, Freundschaft, Tod und Liebe werden nun die größte Rolle spielen. Mussten wirklich Menschen sterben, damit andere überleb...