• Lauras Sicht •
Nachdem ich sicher stellte, dass der Mann wirklich tot war, lief ich zuerst zu Dario und befreite ihn aus den Fesseln.
I-Ich hatte wirklich einen Menschen getötet.. und das zum ersten Mal, seit dem ich in dieser Arena war. Ich dachte, es würde sich schlimmer anfühlen, doch ich hatte damit wohl eher Gutes, als Schlechtes getan. Er war nicht einer meiner Freunde gewesen, sondern ein Monster.
Ich durfte darüber einfach nicht mehr weiter nachdenken, dafür war keine Zeit mehr.
Als ich Dario endlich befreite, wandte ich mich sofort zu Manuel. Zum Glück schien er noch bei Bewusstsein zu sein, jedoch musste ich schnell handeln, denn um sein Bein hatte sich schon eine kleine Blutlache gebildet.
Mit Darios Jacke band ich seine Schusswunde ab, damit er nicht noch mehr Blut verlieren konnte. Mehr für ihn tun konnte ich jedoch nicht, denn wir hatten durch unsere Flucht wohl irgendwann die Medizin verloren. Es musste einfach reichen.
Doch was sollten wir jetzt machen? Nur weil wir den Jäger besiegt hatten, hieß das nicht, dass wir damit um Sicherheit waren. Es würde wohl nicht lang dauern, bis der Nächste auf uns gehetzt werden würde.
Wir mussten hier so schnell wie möglich raus, bevor es zu spät war.
Panisch lief ich Hin und Her. Sonst war es Manuel, der die Entscheidungen treffen musste, doch dieser war gerade nicht in der Lage dazu. Deshalb musste ich es jetzt Wohl oder Übel.
Unsicher ging ich zu dem toten Mann und begutachtete ihn. Dabei fiel mir etwas ein.. wenn er in diese Arena hinein gekommen war, musste er doch irgendwie wieder hinaus kommen.
Vorsichtig tastete ich seinen Körper ab, um das, was ich mir gerade wirklich erhoffte, zu finden. Und tatsächlich, in einer seiner Hosentaschen fand ich etwas metallisches.
E-Es war ein Schlüssel! Konnte das etwa unser Weg nach draußen sein? Unsere Rettung?
Sofort lief ich zu den Anderen und zeigte ihnen meinen Fund. Sie konnten es kaum realisieren, doch lange Zeit uns darüber zu freuen hatten mir nicht.
Dario und ich halfen zuerst Manuel vom Boden auf. Er war schon ziemlich geschwächt und brauchte so schnell wie möglich ärztliche Behandlung. Vorsichtig legten wir seine Arme um unsere Schultern und versuchten das nächste Tor zu erreichen, auch wenn wir nicht einmal mussten, wo sich dieses befinden könnte.
Doch wir schreckten auf, als plötzlich die uns so verhasste Stimme durch die Lautsprecher zu hören war.
,,Aber, aber.. wo wollt ihr denn jetzt hin? Scheinbar habe ich euch wirklich unterschätzt, ganz besonders dich Laura. Aber jetzt ist auch mal gut mit euren Spielchen, es reicht mir wirklich. Denkt erst gar nicht daran den Schlüssel zu benutzen, vorher werden euch meine Männer schon aufhalten.
Okay, genug der Drohungen jetzt aber, eigentlich wollte ich euch noch ein paar Worte sagen, bevor es entgültige vorbei ist
Ihr wart wirklich meine Lieblings Gruppe, von allen die jemals in dieser Arena waren. Die Anderen waren mir einfach immer viel zu langweilig. Sofort wurde sich abgeschlachtet und meist war dann das Spiel schon nach zwei Tagen vorbei.. das war echt nicht unterhaltsam für mich. Aber bei euch.. so viel Drama, Emotionen, Zusammenhalt und sogar Liebe.
Achja, bevor ich es vergesse, da ihr euch ja so angestrengt habt aber trotzdem sterben werdet, wollte ich euch doch noch erzählen, was eigentlich mit den Gewinnern geschieht.
Gegen eure Erwartungen, werden sie wirklich wieder nach Hause geschickt. Nur.. naja.. ihr Gedächtnis wird gelöscht und sie können sich an nichts mir erinnern. Ist doch super nett von uns, nicht wahr?
Okay.. okay gut, ich rede wieder viel zu viel. Das wars dann jetzt auch wirklich von mir. Freut euch, dass ist das Ende eurer Reise"
Ich hatte der Stimme kaum folgen können, als wir versuchten so schnell wie möglich die Mauer zu erreichen. Trotzdem hatte ich herausgehört, dass sie nun alles versuchen würden, um uns zu stoppen.
Sofort liefen wir schneller durch den Wald, hielten den Verletzten fester, damit er uns nicht aus den Armen rutschen würde.
,,Lasst mich hier, lauft alleine weiter", flüsterte Manuel immer wieder wie in Trance. Doch das kam nicht in Frage, weder für mich, noch für Dario. Nicht so kurz vor unserem Ziel.
Mein Körper spannte sich an, als ich hörte, wie etwas entfernt von uns die schweren Metaltüren sich öffneten. Oh Gott.. es waren mehrere. Die Stimme aus dem Lautsprecher hatte seine Drohung wahr gemacht. Sofort hörten wir bedrohliche Schüsse und Kampfschreie, die immer dichter zu kommen schienen. Wir mussten uns beeilen, schneller zu den Türen gelangen.
Wir ließen Manuel los, damit Dario ihn versuchen konnte Huckepack zu tragen. Ich bemerkte, wie schwer es ihm fiel, denn auch seine Kräfte waren erschöpft, jedoch kämpfte er, denn so, waren wir um einiges schneller.
Und tatsächlich, nach einiger Zeit kamen wir endlich an einem Tor an, aber wo konnte wir jetzt den Schlüssel reinstecken?!
Panisch suchte ich die Mauer neben diesem ab, es dauerte etwas, bis ich endlich das erlösende Schlüsselloch gefunden hatte. Es war ein wenig abseits, versteckt hinter hohem Gras, natürlich, es sollte so unauffällig wie möglich sein.
Mit zitternden Händen benutzte ich den kleinen Schlüssel und hörte, wie sich langsam die Tür öffnete. Doch leider viel zu langsam, denn die Schüsse kamen immer näher.
Ich wurde immer unruhiger, nein verdammt, jetzt öffne dich doch endlich! Wir mussten so schnell wie möglich auf die andere Seite. Ich rief Dario zu mir und er zwang sich vorsichtig durch den schon leicht geöffneten Türspalt. Danach zog er Manuel mit sich und auch ich zwang mich hindurch.
Doch damit waren wir noch nicht in Sicherheit. Denn wir befanden uns erst wieder in dem Anfagsraum, dort wo alles begonnen hatte.
Dort, wo ich aufwacht war und sah, was ich war. Dort, wo ich erst nichts realisieren wollte, was mich erwartete.
Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn die ersten Männer hatten uns schon eingeholt. Schnell versuchte ich die Tür mittels des Schlüssels zu schließen. Doch so langsam sie sich geöffnet hatte, so langsam schloss sie sich auch wieder.
Wir gingen ein paar Schritte zurück, denn einer der Jäger versuchte noch durch den sich schließenden Türspalt zu gelangen, doch vergeblich. In der Mitte seines Körpers schloss sich das Tor und er wurde beinahe zerteilt. Der Anblick von Blut und Gedärmen die aus ihm heraus quollen, ließen mich schwer schlucken.
Auch wenn er mir beinahe Leid tat, konnte ich für ihn keinen Gedanken mehr verschwenden. An das Alles durfte ich keinen weiteren Gedanken mehr verschwenden.
Wir rannten zum anderen Ende des Raumes und ich schloss eine weitere, schmalere Tür auf. Das war es, das Ende. Wir hatten es wirklich geschafft.
Wir verließen endlich diesen Höllenort, ließen dabei unsere Freunde zurück, die es nicht schaffen konnten.
Doch da waren wir also. In Freiheit.
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So, das war also das letzte richtige Kapitel. Die Tage gibt es dann noch einen Epilog. Deshalb will ich hier gar nicht so viel sagen. Nur, dass ich mich über Feedback freue. :)
lea <3
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「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭
FanficBis vor kurzem war ihr aller Leben noch Sorglos. Doch als ein ganz bestimmtes Spiel Wirklichkeit wird, ändert sich alles. Angst, Freundschaft, Tod und Liebe werden nun die größte Rolle spielen. Mussten wirklich Menschen sterben, damit andere überleb...