𝟏𝟏 | 𝐦𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞

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Manuels Sicht

Verdammt, was war nur aus mir geworden? Ich hatte mir doch geschworen, mich durch dieses Spiel nicht zu verändern.. doch ich tat es, ohne es aufhalten zu könne.

Was denken jetzt nur die anderen von mir? Was denkt Laura von mir? Ich wollte nicht so ein Arschloch zu Dario sein, aber ich konnte es einfach nicht verhindern. Um keinen Preis wollte ich mich wie Peter entwickeln.. dann wäre sein Tod umsonst gewesen. Auch wenn es hart klang und ich mir selbst niemals dafür verzeihen würde, für die Gruppe hatte ich das Richtige getan.. selbst wenn er mein Bruder gewesen war.

Wie lange können wir es denn überhaupt aushalten, bis die nächste Person durchdreht? Es hatte ja nicht lang gedauert, bis die ersten sterben mussten.

Aber was für eine andere Möglichkeit blieb und denn, bei diesem Spiel mitzumachen?So wie es bisher aussah, mussten wirklich erst alle Innocents oder Traitor sterben , damit das hier endlich endete.

Aber das könnten wir nicht zulassen.. es musste noch einen anderen Weg geben. Einen, in dem ich keinen meiner Freunde mehr verlieren würde.. wir müssten ihn nur finden.

Ich atmete tief durch, bevor ich langsam wieder in Richtung der Höhle ging. Ich sollte am Besten erst einmal mit Laura sprechen. Sie schien von allen die Person zu sein, die mich am Meisten verstehen würde.

°•°

Lauras Sicht

Nachdem Dario anscheinend den Schock über das, was ich ihm erzählt hatte, zu überwinden schien, sah er wieder zu mir.

,,Wisst ihr eigentlich schom wo Osaft ist?'', fragte er vorsichtig nach. Oh Gott, ich hatte ihn durch die Aufregung schon ganz vergessen. Noch immer gab es keine Spur von ihm. War er etwa schon Tod? Wurde er vielleicht, ohne dass wir es mitbekommen hatten, von Peter umgebracht?

Nein.. das konnte nicht sein, wir hatten doch bisher jeden Schuss mitbekommen, so groß schien die Arena doch nicht zu sein. Aber was, wenn er ihn erwürgt, oder erstochen hatte? Verdammt, ich durfte mich nicht so unter Druck setzten, Dario hatten wir ja schließlich auch gerade erst gefunden.

,,Nein, wir wissen noch nicht wo er ist. Aber.. aber ich werde mich auf die Suche nach ihn machen. Manuel werd' ich gleich mitnehmen, dann können wir nochmal über vorhin sprechen", antwortete ich ihm entschlossen, aber die Ganze Wahrheit erzählte ich nicht.

Ja, ich wollte ihn auf die Situation ansprechen, aber ich wollte auch Zeit mit ihm allein verbringen. Zudem war es auch ziemlich unklug, Dario und Manu mit nur einer weiteren Person allein zulassen. Zombey war noch zu angeschlagen und Maudado wäre bei einem Streit nie dazwischen gegangen.

Dario nickte mir kurz zu, sah dabei sogar ein wenig dankend aus und machte sich auf den Weg zurück zu den anderen. Nachdem er aus meinem Blickfeld verschwand, tauchte Manuel, wenige Meter von mir entfernt, aus dem Dickicht hervor.

Hatte er etwa solange gewartet, bis Dario weg war? Es konnte mir gerade aber recht sein, denn ich hatte nicht die Zeit dafür, einen Streit zwischen den beiden zu schlichten. Es gab Wichtigeres.

,,Manu? Kannst du mich bitte begleiten? Ich wollte mich gerade auf den Weg machen um Osaft zu suchen.. es ist Zeit das wir die Gruppe endlich zusammenbringen", fragte ich direkt, als er mir gegenüber stand. Manuel schien von meiner Bitte ein wenig überrumpelt, jedoch nickte er mir zu, bevor er mir durch den Wald folgte. Bevor wir uns jedoch in der Dunkelheit verloren, nahm er meine Hand, zog mich mit sich.

Seine Hände waren warm und weich. Mein Herz pochte schon bei dieser leichten Berührung. Wäre jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt um es ihm zu sagen? Ihm zu beichten, dass ich Gefühle für ihn entwickelt hatte? Ich hatte den Drang es endlich auszusprechen, bevor es zu spät war.

Doch ich kam gar nicht dazu meine Worte zu sammeln, da er schon anfing zu reden. ,,Laura.. ich muss dir etwas erzählen.. das wollte ich vorhin schon.. a-aber ich wollte lieber mit dir allein sein", stammelte er sichtlich nervös.

Hatte es etwa etwas mit Dario zutun, oder vielleicht doch wegen Peter? Ich fragte ihn nicht, ainder nickte nur, ließ ihn weitersprechen. Noch einmal atmete er tief durch.

,,Also.. ehm.. weißt du, seit dem wir hier sind, quälen mich diese Gedanken und ich wollte.. nein, ich muss sie dir erzählen. I-ich will einfach, dass du es endlich weißt. A-Also.. ich denke.. i-ich denke ich habe Ge-'', doch plötzlich stoppte Manuel, da ihn eine verzehrten Stimme aus den Lautsprechern unterbrach, die uns allen schon bekannt war. Schlagartig sagten wir beide kein Wort mehr.

,,Wow, ich bin wirklich überrascht von euch! Ich hätte wirklich erwartet, dass es noch ein wenig länger dauert, bis ihr durchdreht. Wirklich unterhaltsam war das!

Um nochmal jeden auf den neusten Stand zu bringen. Zwei Spieler sind bisher gestorben. Taddl, Innocent, ermordet durch Debitor. Debitor, Traitor, ermordet durch GermanLetsPlay.

Wirklich beeindruckend Manuel.. seinen eigenen Bruder zu töten ist schon eine wirklich starke Leistung, dass muss man sagen.

Ich möchte euch dennoch nicht weiter stören. Viel Spaß beim weiter spielen!''

Danach war Stille, die unheimliche Stimme schien nun endlich wieder weg zu sein. Doch ein Gutes hatte diese Durchsage, denn nun wussten wir, dass Osaft noch lebte.

Neue Hoffnung durchströmte meinen Körper, wir mussten ihn finden! Vielleicht gab es wirklich eine Chance, dass wir diesen Ort noch lebend verlassen konnten!

Ich nahm Manuels Hand in meine um ihn mitzuziehen, doch er regte sich nicht. Noch einmal wollte ich ihn dazu bringen mir zu folgen, doch er ließ es nicht zu. Erst als ich mich umdrehte erkannte ich auch warum. Stille Tränen liefen seine Wangen herunter, die Worte die an ihn gerichtet würden, schienen ihn wirklich getroffen zu haben.

,,Hey, hör nicht darauf! Diese Stimme will dich doch nur provozieren, verstehst du?'', versuchte ich ihn zu beruhigen, doch erst nach einigen Momenten schaffe er es, seine Tränen wieder zu trocknen.

,,L-Laura.. kannst du vielleicht alleine weiter nach ihm suchen? Mir fehlt ein wenig die Kraft dazu.. bitte sei mir nicht böse. Ich bleibe hier und ruhe mich ein wenig aus..'', ich nickte verständnisvoll, bevor er mich kurz umarmte und sich unter einem Baum Schutz suchte.

Ich war ihm nicht böse, ganz und gar nicht. Ich konnte mir denken, wie schrecklich es ihm immer noch mit Allem ging. Das Ganze konnte man nicht in binnen von Tagen vergessen. Wahrscheinlich konnte man so etwas nie wieder vergessen.

Ich machte mich deshalb auf den Weg alleine nach Osaft zu suchen. Doch nach einigen Minuten bereute ich es schon fast wieder. Verdammt, es war stockduster hier, doch zum Glück war ich bald aus aus dem Wald, vielleicht würde ich ihn dann auch leichter finden können.

Doch als ich mich gerade durch das dichte Gestrüpp kämpfte, fiel mir wieder die Konversation mit Manuel ein, die wir vor der Durchsage geführt hatten.

Was wollte er mir sagen, bevor die Stimme ihn unterbrach?

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So Leute, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Über Feedback von euch würde ich mich wie immer sehr freuen. :)

lea <3

「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt