𝟏𝟒 | 𝐟𝐚𝐫𝐞𝐰𝐞𝐥𝐥

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Lauras Sicht

Es herrschte Stille. Eine Stille, die von Sekunde zu Sekunde unangenehmer wurde. Nur ein kurzes Räuspern von Zombey, mehr nicht.

,,Hey.. Leute.. das ändert doch nichts, wirklich!", versuchte ich sie zu beruhigen, doch niemand reagierte darauf.

Ich fragte mich, warum sie alles so geschockt waren? Es war doch immerhin klar, dass er Traitor sein müsste. Zudem war Osaft nicht der letzte, einer aus dieser Gruppe musste es ebenfalls sein, traute es uns jedoch nicht zu sagen. Wenn ich mir die Reaktionen der anderen ansah, dann könnte ich mir schon denken warum.

Doch nachdem ich schon hilfesuchend zu Manuel sah, ihn mit meinen Augen regelrecht anflehte auch etwas zu sagen, regte sich doch endlich jemand.

Es war Maudado. Dich anstatt etwas zu sagen, stand er auf, schaute noch einmal kurz zu Osaft bevor er an uns vorbei aus der Höhle verschwand. Wo wollte er denn jetzt hin? Ohne lange zu zögern, lief ihm Osaft hinterher, verschwand wie Maudado in dem Gestrüpp des dichten Waldes.

°•°

Schon seit etwa drei Stunden waren die beiden verschwunden. Obwohl es mich unruhig werden ließ und ich eigentlich nach ihnen suchen wollte, musste ich jetzt endlich ein wenig schlafen finden, sonst würde ich wahrscheinlich Mitten im Wald zusammenbrechen.

Die letzten Tage und der dazu fehlende Schlaf setzten mir einfach zu sehr zu. Körperlich als auch Psychisch.

Ich begab mich deshalb zu den Schlafsäcken, breitete einen unter mir aus und legte mich auf ihn. Es war viel zu heiß um mich in den Schlafsack zu schlümpfen.

Meine Augen wurden langsam immer schwerer und ich wusste, dass ich gleich einschlafen würde. Endlich, vielleicht würde es mir danach ensl wieder ein wenig besser gehen.

,,H-Hey.. Laura?", schlagartig öffnete ich meine Augen wieder, als jemand meinen Namen flüsterte. Verdammt, konnte ich nicht endlich ein wenig Ruhe finden?!

Als ich mich zu der Person umdrehte, erkannte ich, dass es Manuel war. Er hatte sich neben mich gesetzt. Ich streckte mich kurz und gab ihm dann meine ganze Aufmerksamkeit, auch wenn es mir schwer fiel.

,,Mhm, was ist denn?", fragte ich, damit kämpfend nicht zu gähnen. ,,Du weißt ja, dass sich unsere Vorräte langsam dem Ende neigen. Dario ist gerade auf dem Weg unsere Flaschen mit Wasser zu füllen und Zombey hat mir aufgetragen Früchte, Beeren und anderes Essbares zu finden. Und na ja.. ich wollte dich fragen ob du mitkommen möchtest? W-Wenn du nicht zu müde bist", fragte er mich etwas unsicher.

Noch einmal streckte ich mich, bevor mir Manuel vom Schlafsack wieder aufhalf. Auch wenn ich gerade nichts lieber als ein wenig schlafen wollte, wusste ich, wie wichtig es war an neues Essen zu kommen. Wer wusste schon, was der neue Tag für uns vorgesehen hatte?

,,Ja klar, lass uns losgehen", antwortete ich ihm und zusammen verließen wir die Höhle.

Nachdem wir uns entschieden hatten, in welche Richtung wir gehen würden, gingen wir immer tiefer in den Wald, denn in der Nähe von unser Lager war schon lang nichts Essbares mehr zu finden.

Plötzlich blieb Manuel jedoch stehen, starrte vor sich. Erst verstand ich nicht was ihn so bleich werden ließ, doch dann erkannte ich ihn wieder. Es war der Ort, an dem wir Peter getroffen hatten. Ich bemerkte, dass er sich sichtlich unwohl fühlte und bevor bei ihm noch mehr alte Gefühle hoch kamen, zog ich ihn weiter.

Mittlerweile mussten wir schon seit Stunden herumirren. Wir hatten gerade einmal zwei Himbeerstreucher gefunden. Die Früchte schafften es nicht einmal einen Korb zu füllen, es würde nie reichen uns durch den nächsten Tag zu bringen.

Aber was hatten wir schon erwartet? Dieses Spiel war wahrscheinlich gar nicht dafür ausgel, so lang in der Arena zu bleiben. Tiere hatten wir bisher gar keine gesehen, also würden wir auch an kein Fleisch kommen.

Ich schaute mich ein wenig um und erkannte an einem Baum, wenige Meter von uns entfernt, ein paar Äpfel hingen an den Ästen. Wir öffneten sofort unsere Rucksäcke und versuchten sie soweit zu füllen, dass wir den Reißverschluss kaum noch schließen konnten.

Wer wusste schon, ob wir überhaupt noch etwas besseres finden würden.

°•°

Manuels Sicht

,,Wollen wir nicht mal eine kleine Pause machen?", schlug ich vor, als wir gerade den letzten Apfel vom Baum geholt hatten. Ich hatte bemerkt, wie kaputt Laura mittlerweile schon war. Vielleicht hätte ich doch allein gehen sollen, dann hätte sie wenigstens ein bisschen Schlaf gefunden.

,,Ja, du hast recht.. wir sind mittlerweile auch schon echt lang unterwegs", antw mir Laura, schob ein wenig Laub zur Seite und setzte sich auf den Rasen. Sie hatte Recht, wir waren schon viel zu lange unterwegs, es dämmerte sogar schon ein wenig. Auch ich ließ mich nieder.

Und da war es schon wieder.. dieses Gefühl. Dieser Drang, es ihr endlich sagen zu müssen.

Sollte ich es jetzt machen? Ihr meine Liebe gestehen? Schon wieder verunsicherte ich mich selbst. Warum war ich nicht einfach mal mutig? Vielleicht empfand sie das Gleiche.. obwohl das doch eher unwahrscheinlich war. Aber ich konnte einfach nicht damit Leben, es ihr wenigstens nicht gestanden zu haben.

Laura nahm sich ein paar Himbeeren aus dem Korb und lehnte sich ein wenig an mich.

,,Glaubst du wir schaffen das?", ihre Frage ließ mich aus meinen Träumen erwachen. ,,Mhm, was meinst du?", ich drehte mich ein wenig, um sie besser sehen zu können. ,,Na ja.. meinst du wir überleben das hier?", bevor ich antwortete, musste ich erst selbst darüber nachzudenken.

Werden wir alle überleben? Die Innocents und die Traitor? Ich wusste es wirklich nicht, aber ich hoffte es. Doch ich wollte ihr Mut machen. Wenigstens ihr.

,,Ich glaube schon, ja. Wir schaffen das.. irgendwie", auch Laura drehte sich zu mir um, lächelte leicht und nahm mich in den Arm.

Durch ihre Berührung fing mein ganzer Körper an zu kribbeln. Es war so schön sie nach langer Zeit wieder in den Armen zu halten.

Doch das Gefühl wurde unerträglich. Nein, ich konnte es nicht mehr Geheim halten.

Ich löste mich langsam aus der Umarmung und sah ihr tief in die Augen. Immer noch lächelte sie leicht, doch wirkte verdutzter, je länger ich sie still ansah. Ich merkte wie mein Herz immer schneller schlug.

,,Laura.. ich.. ich habe mich in dich verliebt", stotterte ich unsicher.

Doch ich bekam keine Antwort von ihr. Sie sah mich nur an, sagte nichts.

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Ich bedanke mich für das ganze positive Feedback in der letzten Zeit!

Eine Frage: Was denkt ihr, wie wird es weitergehen?

lea <3

「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt