𝟒 | 𝐰𝐚𝐫𝐦𝐢𝐧𝐠 𝐭𝐨𝐮𝐜𝐡𝐞𝐬

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Lauras Sicht

Wie konnte Manuel einfach so gefühlslos sein? Peter war doch noch immer sein Bruder und bis jetzt waren sie doch unzertrennlich gewesen. Warum wollte er ihn jetzt umbringen?

Natürlich, er war Traitor und er wollte mich töten.. aber.. verdammt, war ich noch die Einzige hier mit einem menschlichen Verstand? Die Einzige, die bei diesem sinnlosen morden nicht mitmachen wollte?!

,,Manu.. B-Bitte tu' das nicht! Du bist doch dann nicht viel besser als er..", ich hörte mich nicht sehr überzeugend an, da meine Stimme noch immer nicht ganz zurück gekehrt war.

,,Er ist gefährlich Laura. Er hat dich fast umgebracht und er wird es bestimmt wieder versuchen. Er wird es bei jedem versuchen der Innocent ist. Irgendwie muss er gestoppt werden!", Manu schrie mich regelrecht an. Doch als er bemerkte wie mich das einschüchterte, wurde seine Stimme wieder etwas sanfter.

,,Ich möchte euch einfach nicht verlieren", seine Augen wurden wieder glasigen. Ich verstand Manuel, ich verstand ihn sogar sehr gut. Aber auch wenn mich Peter fast das Leben gekostet hatte, wollte ich einfach, dass wir alle überleben.

Doch es wunderte mich wirklich, wie enttäuscht er wegen Peter war. Als hätte er es kommen sehen. Vielleicht hatte er Debitor ja auch durchschaut, nur er wollte es sich nicht eingestehen.

Doch weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, da ich merkte, wie langsam meine Kräfte wieder sanken und ich wieder einschlief.

°•°

Maudados Sicht

Immer noch hatte ich mich kaum von der Stelle bewegt. Immer noch war ich am Anfang, immer noch bei der Tür, die mich in diese Hölle gebracht hatte.

Ich wollte einfach nicht weiter gehen, Ängste plagten mich. Als Innocent hatte man einfach keine Chance. Ich traute den Leuten viel zu schnell und würde leicht auf einen Hinterhalt reinfallen. Den einzigen Personen denen ich wirklich trauen konnte waren der Detective, egal wer es war, und Osaft.

Er war schon seit Jahren mein Bester Freund. Egal ob er Traitor war, oder nicht, er würde mir nichts antun.

Erschöpft saß ich auf dem Boden, sah umher. Verdammt, ich wusste, dass ich die anderen finden musste, allein war ich einfach zu schwach. Doch ich hatte noch genug Essen, so würde ich sicher noch ein paar Tage durchhalten.

Doch den Plan, noch für ein paar Tage hier zu verweilen, hatte einen Haken. Es fing in Strömen an zu regnen und nirgendwo schien es einen Unterschlupf zu geben. Jetzt musste ich also doch von hier weg.

Ich nahm meinen Rucksack und begab mich ein wenig mehr in die Arena. Nach jedem Schritt bekam ich mehr Angst, ich wollte nicht so weit vom Start weg, jedoch würde ich mich sonst erkälten, wenn ich nicht bald einen Felsvorsprung oder eine Höhle finde.

Wenn ich einen trockenen Platz gefunden hatte, konnte ich mich auch wieder verstecken. Und tatsächlich, nachdem ich mich eine Zeit lang durch das dichte Gestrüpp gekämpft hatte, sah sah eine Höhle, wenige Meter von mir entfernt.

Perfekt, sie war also so gut geschützt, dass noch nicht einmal ich sie schnell genug gesehen hatte. Ich machte mich auf den Weg zu ihr, doch erstarrte plötzlich, als mich eine kalte Hand an der Schulter packte..

°•°

Lauras Sicht

Als ich wieder zu mir kam, hatte sich scheinbar nicht viel verändert. Ich durfte nicht einmal viele Stunden geschlafen haben, da es immer noch Mitten am Tag war, sogar der Regen hatte noch nicht aufgehört.

Manuel und Zombey saßen beide an einem kleinen Feuer und wärmten sich. Ich versuchte aufzustehen, doch vergeblich. Die beiden Männer schienen meine Bemühungen bemerkt zu haben und kamen zu mir, halfen mir hoch und trugen mich mit an die Feuerstelle.

Noch immer war ich zu schwach, was mich langsam zum verzweifeln brachte. Falls Debitor uns wieder angreifen würde, könnte ich nicht einmal meine Shotgun halten.

Aber ich durfte nicht vergessen, dass nicht nur von ihm eine Gefahr ausging, immerhin gab es noch zwei weitere Traitor. Wer sie wohl waren? Ob sie genauso handelten wie Peter?

Von Maudado, Taddl, Osaft und Dario hatte ich noch nichts mitbekommen, ich hoffe wenigstens ihnen geht es gut. Ich wünschte es mir so sehr.

Eine Gänseh durchfuhr meinen Körper. Das Feuer war die einzige Quelle die mir Wärme schenkte, durch meinen Energiemangel war mir kalt geworden und auch die Decke, die mir übergeworfen wurden, half nicht mich aufzuwärmen.

Manuel bekam anscheinend mit, dass ich zitterte. ,,Ist dir kalt?", er machte ein mitfühlendes Gesicht, war ich wirklich schon so zu bemitleiden? Ich hasste es schwach zu wirken. Aber das war ich gerade. Schwach und hilflos, konnte nicht einmal ohne Hilfe aufstehen.

Ich nickte nur knapp und versuchte mich wieder den Flammen zu widmen. ,,Warte ich hab da eine Idee", er setzte ein Grinsen auf und zog mich vorsichtig zu ihm. Ein falscher Handgriff und ich würde höllische Schmerzen erleiden. Doch er war vorsichtig genug.

Sanft lehnte ich mich an seine Schulter und auch er kuschelte sich vorsichtig an mir, um mich zu wärmen. Verdammt war mir diese Situation unangenehm. Es war wirklich schön, ihn so dicht bei mir zu haben, aber er tat das doch nur um mir zu helfen, mehr nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er es aus einem anderen Grund tat. Nicht er.. nicht bei mir.

Zombey schien diese ganze Situation zu amüsieren, immer wieder sah, dass sein Blick auf uns ruhte, bevor er wieder Kopfschüttelnd zum Feuer sah.

Ich hingegen fand' diese Situation immer noch etwas ungewohnt, jedoch war es auch schön in Manus Armen zu liegen und ich gewöhnte mich schnell an das Gefühl. Er zog mich noch ein wenig weiter zu sich, damit keine Kälte mehr an mich heran kommen konnte.

,,Geht's dir schon besser?", fragte er mich, sein Atem, den ich auf meinem Hals spürte, gab mir eine Gänsehaut. Oh Gott, was war nur mit mir los? Ich konnte mich doch nicht in Manuel verlieben, nicht hier, nicht jetzt. Es würde alles nur komplizierter machen. Jeder von uns könnte jeden Moment sterben, und das wussten wir alle.

,,J-Ja, danke", langsam kehrte meine Stimme wieder zurück, hoffentlich könnte ich morgen auch schon wieder selbstständig laufen. Ich wäre sonst nur ein Klotz am Bein und dazu noch ein leichtes Opfer.

Es war so schön ruhig hier, ich hörte nur das knistern des Feuers und den regelmäßigen Atmen von Manu. Der Moment konnte gar nicht perfekter werden.

Und das wurde er auch nicht, als plötzlich ein lauter Schuss durch die Arena hallte.

Nein, nein, nein das durfte nicht wahr sein.. bitte nicht.

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So das war's wieder mit dem Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen! Über Feedback würde ich mich sehr freuen. :)

Und danke euch für 70 Reads und 4 Abstimmungen!

lea <3

「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt