𝟏𝟔 | 𝐚𝐜𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭

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Lauras Sicht

Ich war wie geflasht. War das gerade wirklich passiert? Hat Manuel mir gerade seine Liebe gestanden?

Ich konnte nichts sagen, kaum atmen. Das war doch nicht die Realität, oder? In diesem Augenblick war ich sogar froh hier zu sein. Hier in dieser Arena, in der doch sonst nur schreckliches geschehen war. Doch ich konnte ihn nicht einfach so stehen lassen, denn ich bemerkte, wie Manuels Blick immer unsicherer wurde. Meine Gefühle sollte er auch wissen.

,,Manu.. i-ich weiß gar nicht was ich sagen soll. I-Ich empfinde das Gleiche für dich", antwortete ich ihm endlich.

Auf unseren beiden Gesichtern breitete sich ein Grinsen aus. Es war das, was ich mir so sehnlichst gewünscht hatte. Endlich war dieser Moment gekommen.

Ich versuchte jedoch die Bedenken, die wieder in meinen Kopf kamen, zu verdrängen. Auch wenn die Angst, dass alles schwerer werden würde, jetzt wo wir unsere Gefühle ausgesprochen hatten, größer wurde. Aber gerade musste ich diesen Gedanken wirklich verbannen.

Wir beide sahen uns schon eine Weile lang wortlos in die Augen. Sollten wir uns jetzt küssen? Wann, wenn nicht jetzt? Oder? Auch wenn ich gerade etwas überfordert war, konnte ich nicht länger warten. Ich wollte endlich seine Lippen auf meinen spüren, zu lange hatte ich schon das Verlangen danach.

Langsam beugte ich mich zu ihm, legte meine Hände an seinen Nacken, zog ihn zu mir. Manuel schien kurz überfordert zu sein, doch schnell tat er es mir gleich, legte vorsichtig seine Hände auf meine Hüfte.

Sanft trafen unsere Lippen aufeinander. Seine waren weich und warm, schmiegten sich perfekt an meine. Als der Kuss anfing intensiver zu werden, wurde das Kribbeln, welches es mir bescherten, immer größer.

Es hätte niemals enden sollen, doch wir wurden unterbrochen, als plötzlich ein Schuss fiel.

BAAAAAAAAAAAAANG

Nein, das konnte nicht wahr sein? Warum passierte das schon wieder? Was war in der Zeit passiert, in der wir unterwegs waren?
Verdammt, wir hatten uns versprochen niemanden mehr zu verletzen.

Sofort lösten wir uns aus dem Kuss, nahmen unsere Rucksäcke und versuchten in die Richtung des Schusses zu laufen. Es schien jedoch nicht so weit von uns entfernt abgefeuert worden zu sein, da wir ihn klar und deutlich hören konnten und das obwohl, wir seit Stunden in eine Richtung gelaufen waren.

Wir rannten so schnell wie nur konnten, doch plötzlich hielt mich Manuel am Arm fest und deutete hinter ziemlich hohem Gestrüpp. Erst konnte ich nichts erkennen, doch dann erkannte ich eine Person.

,,Osaft?!"

°•°

• Manuels Sicht •

Ich hielt Laura hinter mir, sagte ihr, dass ich vorgehen würde. Egal was uns jetzt erwarten würde, ich wollte ihr den Anblick ersparen. Vorsichtig ging ich auf ihn zu, doch zog schwarz die Luft ein, als ich noch eine weitere Person entdeckte.

nein, nein, NEIN.

In einer riesigen Blutlache lagen zwei Personen. Die eine lag mit dem Gesicht zu Boden, über ihr gebeugt, Osaft. D-Das konnte nicht wahr sein.. dass durfte es nicht.

Es war Maudado. Er regte sich nicht mehr. E-Er war tot.

In diesen Moment, ohne dass ich es aufhalten konnte, kochte ich vor Wut. Diese verdammte Wut, die sich in mir aufgestaut hatte. Wegen Peter, wegen Taddl, wegen allem. Ich konnte nicht noch einen Freund verlieren.

,,W-Was hast du getan verdammt?! Wir haben gesagt, dass wir niemanden mehr töten und was tust du?! Bringst einfach Maudado um?", schrie ich hasserfüllt, doch es kam keine Reaktion von ihm. Ich wurde immer wütender.

,,Du bist ein Vollidiot, wir hätten dich niemals finden sollen, nein besser, wir hätten dich direkt erschießen sollen!", schrie ich weiter, meine Augen füllten sich dabei mit Tränen.

Ich ballte meine Fäuste und ging zu Osaft, wollte an ihm einfach meine Wir auslassen, doch wurde plötzlich festgehalten. Laura umklammerte mit zitternden Händen mein Handgelenk, ihre Augen waren schon angeschwollen vom Weinen. Mist, dass wollte ich doch verhindern.

Doch sie schien mir etwas mitteilen zu wollen. Langsam zeigte sie auf eine Stelle an Osafts Körper.

Ich beachtete ihn ein wenig mehr, bis ich es erkannte. Das Blut, welches den Rasen rot färbte, stammte nicht nur von Maudado. Wir mussten in unserer Panik einen zweiten Schuss überhört haben. Sofort stürmten wir beiden auf ihn zu und begutachteten die Wunde. Für Maudado.. für ihn kam jede Hilfe zu spät.

,,W-Was ist passiert? Was habt ihr getan?", fragte Laura mit brüchiger Stimme. Es schien Osaft sichtlich schwer zu antworten.

,,W-wir hatten einen Streit. Zuerst haben wir uns nur angeschrien, doch dann irgendwann bedrohten wir uns mit unseren eigenen Waffen.. i-ich weiß nicht einmal mehr, wer damit angefangen hatte..

Maudado kam einfach nicht damit zurecht, dass ich Traitor war.. e-er wollte es einfach n-nicht akzeptieren.. ich versuchte ihm zu erklären.. d-dass ich.. dass ich mich umbringen würde, nur damit er überleben k-könnte, aber auch das akzep.. akzeptierte er nicht.

I-Irgenwann wurden wir handgreiflich u-und dabei.. d-dabei.. haben sich u-unsere Waffen gelöst. Mau.. Maudado starb sofort in meinem A-Armen, die Kugel traf sein H-Herz.. m-mich leider nur in den M-Magen.

I-Ich wollte nicht, dass es passiert.. ich.. ich wollte nicht, dass M-Maudado stirbt. D-Doch das einzig G-Gute ist, d-dass wir gleich wieder vereint sind..", erzählte Osaft, schloss seine Augen, als er die letzten Worte sprach.

Laura und ich sahen uns geschickt an. Ein Streit.. ein verdammter Unfall beendete einfach so zwei Leben.. das unserer Freunde. Ich schämte mich so für das, was ich gesagt hatte.

,,Nein Osaft, gib nicht auf.. bitte!", schrie Laura ihn verzweifelt an, versuchte die Blutung irgendwie zu stoppen. Doch ich wusste, dass wir nichts mehr für ihn tun konnten. Die Verbände und Arzneimittel hatte Zombey, doch dieser war viel zu weit von uns entfernt. Und auch wenn er es noch rechtzeitig her schaffen würde, waren Osafts innere Blutungen wahrscheinlich schon viel zu fortgeschritten.

Vorsichtig strichen wir ihm über die Haare, bis wir keinen Herzschlag mehr fühlen konnten und seine Atmung aussetzte. Doch ich erkannte, dass er noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte, bevor er uns verließ.

Ein weiterer Traitor war nun tot, nur noch einer war übrig. Noch einer und das Spiel wäre beendet.

Für immer.

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So, ich melde mich dann auch mal wieder!

Hier das Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen. Über Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen. :)

lea <3

「 ✓ 」𝐍𝐎𝐁𝐎𝐃𝐘 𝐖𝐈𝐋𝐋 𝐒𝐔𝐑𝐕𝐈𝐕𝐄 | 𝐭𝐭𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt