11. How was your day?

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Namjoon POV

Der erste Tag der neuen Woche verging schneller als erwartet. Wie besprochen hatte ich Seokjin am Nachmittag von der Universität abgeholt. Zuerst war es mir etwas befremdlich vorgekommen, inmitten all der Studenten auf ihn zu warten, als wäre ich sein großer Bruder oder sowas, aber zum Glück schien ich nicht der Einzige zu sein. Auf dem Gelände der Uni tummelten sich scharenweise Schüler, Jugendliche und eben die Studenten. Lange musste ich nicht warten, dann tauchte Seokjins schwarzer Haarschopf in der Menge auf. Als er mich entdeckte, erschien auf seinem Gesicht ein strahlendes Lächeln und er winkte mir zu.

Mein Herz machte unwillkürlich einen aufgeregten Hüpfer bei dieser Geste.

Sowas gehört verboten!

Ich sah, wie er sich von einigen Kommilitonen verabschiedete und sich einen Weg durch die schnatternde Menge an Menschen bahnte. Viele, sowohl Mädels als auch Jungs, sahen ihm hinterher, einige riefen ihm noch etwas zu oder wünschten ihm einen schönen Nachmittag; Seokjin nickte freundlich, dann stand er vor mir.

„Hi!"

„Hi", gab ich lächelnd zurück. „Wie war Dein Tag?"

„Definitiv zu viel Input für einen Montag.", beschwerte er sich lachend, ehe wir uns zum Gehen wandten.

„Erzähl.", forderte ich ihn auf.

Und das tat er. Er berichtete über seine ersten Kurse, was die Lehrer im nächsten Projekt für Anforderungen stellten, einen Bericht, den er bis Mittwoch zu schreiben hatte, über seine Projektgruppe, deren Mitglieder immer mehr Ideen und Vorschläge einbrachten, und sie alle gar nicht wussten, wie sie das noch zusätzlich zu den bereits feststehenden Ideen unterbringen sollten.

Er erzählte den ganzen Weg bis zum Café, aber ich konnte heraushören, dass ihm sein Studium Spaß machte, egal, wie sehr er sich über die vielen Aufgaben echauffierte.

Ich schüttelte lachend den Kopf. „Das klingt ja furchtbar! Aber zusammengefasst sind es doch für diese Woche doch nur der Bericht und die Arbeit für euer Projekt, oder?"

„Wow, Joon, was für aufmunternde Worte!", gab er schlagfertig zurück.

„Gern geschehen.", konterte ich. Ich weiß auch nicht, aber mit Seokjin war es so leicht, so einfach, Witze zu machen und eine alltägliche Unterhaltung zu führen. Etwas, was mir in den letzten Wochen gefehlt hatte.

„Vielen Dank auch.", sagte Seokjin mit amüsierter Stimme. Er sah auf seinem Handy nach der Uhrzeit und wechselte das Thema. „Es ist halb vier, Jiwon dürfte bereits im Café sein. Wir sind gleich da."

„Okay."

„Und, was ich Dich noch fragen wollte: Hast Du eigentlich ein Handy? Ein bisschen blöd von mir, die Frage, weil seit Freitag habe ich Dich mit keinem gesehen, aber..."

„Bis vor kurzen hatte ich eines, dummerweise ist es mir heruntergefallen. Aber das Teil war eh schon so gut wie schrott, und der Sturz hat dem Ding den Rest gegeben." Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ein bisschen Geld zusammen habe, kann ich mir ja ein neues kaufen. Bis jetzt brauche ich doch keines... oder?", fragte ich, weil Seokjin mich mit einem leicht zweifelnden Blick ansah.

„Najaaa... ich würde mich besser fühlen, wenn ich weiß, dass Du erreichbar bist... und wenn es mit einem Job klappen sollte, dann ist es auch wichtig, dass man Dich anrufen kann, falls Du mal einspringen musst, oder so...", erklärte dieser seine Bedenken.

„Da hast Du wohl recht... das habe ich nicht bedacht...", gab ich zurück. „Meinst Du wirklich, es klappt so schnell, dass ich irgendwo aushelfen kann?"

„Bestimmt... jetzt, wo es draußen kälter wird und sich die meisten Gäste drinnen im Café aufhalten... und Weihnachten rückt näher, wenn die Leute unterwegs zum Shoppen sind, dann wärmen sich die meisten bei einem heißen Getränk gerne auf."

Klingt plausibel.

„Nehmen wir mal an, es klappt tatsächlich schnell, dass ich einen Job bekomme, kaufen kann ich mir ein Handy trotzdem erst dann, wenn ich Geld bekommen habe."

Seokjin lächelte vorsichtig.

Oh man, er hat bereits einen Plan...

„Seokjin, denk ja nicht daran, mir eines kaufen oder schenken zu wollen!", nahm ich ihm den Wind aus den Segeln. „Das ist zu teuer! Du hast bereits so viel für mich getan."

„Entspann Dich, Joon... ich habe nicht vor, Dir eines zu kaufen, keine Sorge.", wiegelte er ab. „Das mit dem Schenken allerdings ziehe ich eher in Betracht. Ich habe nämlich noch ein altes zu Hause rumliegen. Es funktioniert noch, aber als ich meinen Vertrag erneuert habe, gab es automatisch ein neues dazu."

„Achso..."

Er nickte. „Ja, Du kannst es gerne nutzen. Wir müssen Dir nur eine Nummer besorgen, von mir aus können wir das heute Abend online machen."

„Bleibt mir denn etwas anderes übrig?"

Jetzt grinste er. „Nein, wohl eher nicht."

„Na gut.", grummelte ich. „Danke, Seokjin."

„Hör auf, Dich immer zu bedanken.", sagte er, aber sein Tonfall war liebevoll und er schenkte mir -bei Gott- wieder sein Lächeln. „Wir sind da."

Ich hatte während unserer Unterhaltung gar nicht auf den Weg geachtet, aber nun standen wir vor der Tür eines hell angestrichenen Gebäudes auf einem kleinen Einkaufsplatz. Erst jetzt nahm ich wieder bewusst meine Umgebung wahr. Es sah hier aus wie auf einem modernen Markt, Geschäfte und Cafés reihten sich aneinander und in der Mitte des Platzes luden ein paar Bänke zum Verweilen ein. In dieser Gegend von Seoul war ich tatsächlich noch nie gewesen. Ich wandte mich wieder der Eingangstür zu. Seokjin trat ein und ich folgte ihm. Sofort umgab mich frischer Kaffeegeruch, gepaart mit den Geräuschen von Fingern, die auf den Tastaturen herumhackten und das stetige Klicken von Computermäusen.

Interessiert sah ich mich um. Es gab drei Standcomputer, mehrere Laptops und ein paar Gäste saßen mit Tablet und Smartphone bewaffnet an ihren Tischen. Das Café selbst verströmte trotz der Technik eine gemütliche Atmosphäre. Es gab kleine Sessel, ein paar Sofas, aber auch normale Sitzbänke mit Tischen, an denen man arbeiten konnte. Überall saßen Leute verstreut und waren ganz auf ihre Arbeit fokussiert, eine Gruppe Studenten jedoch unterhielten sich angeregt, während sie ein paar handschriftliche Notizen anfertigten.

„Heyyy, Seokjin, was machst Du denn hier? Deine Schicht ist doch erst morgen!", tönte plötzlich eine freundschaftliche Stimme. Sie stammte von einem Mann mittleren Alters, der aber dank seines lässigen Stils auch glatt als Mitdreißiger hätte durchgehen können. Er musterte mich mit prüfendem Blick und ich wurde etwas nervös. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich mit meinen zu langen Haaren, der ausgewaschenen Farbe und den teilweise geliehenen Klamotten wohl etwas deplatziert aussah.

„Ich weiß. Jiwon, das ist Namjoon.", stellte er mich vor. „Namjoon, das ist Jiwon, mein Chef."

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Our Love - Our Story ~ NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt