Namjoon POV
Ehe ich überhaupt realisierte, was ich da tat, oder was Seokjin mich gerade gefragt hatte, lag ich auch schon auf seinem Bett. Nach seiner Frage hatte ich nur stumm genickt und während er sich hingelegt hatte, war ich von meinem eigenen Bett wieder aufgestanden und zu ihm ans Bett getreten. Seokjin hielt seine Decke hoch, so, dass ich direkt zu ihm darunter schlüpfen konnte. Mein Herz raste und in meinem Kopf herrschte ein wohliges Durcheinander, aber immerhin hatte ich auch schon mit ihm und den anderen auf der Couch gekuschelt, also von daher...
„Ist alles okay?", fragte ich trotzdem, denn wieso fragt er mich aus heiterem Himmel, ob ich mich ihm in seinem Bett schlafen will? Was steckt dahinter?
„Ja, eigentlich schon. Es war nur ein anstrengender Tag irgendwie, beziehungsweise die ganze Woche...", murmelte er und drehte sich zu mir. Sein Gesicht wirkte müde und erschöpft, aber sein Blick war noch klar und hatte einen wachen Ausdruck.
Ich bemühte mich, mir von meiner Nervosität und meinem donnernden Herzschlag nichts anmerken zu lassen und wandte mich ebenfalls zu ihm. Seine dunklen Augen sahen mich an und ich musste schlucken.
Das ist zu viel für mein Herz...
„Möchtest Du mir davon erzählen?", fragte ich und erwiderte seinen Blick, auch wenn mir mittlerweile ziemlich warm davon wurde. Er war mir einfach viel zu nah und dass wir zwei hier zusammen in seinem Bett lagen, war in gewisser Weise schon relativ intim... schließlich trug ich lediglich eine Unterhose und ein oversize Schlafshirt, bei Seokjin war es nicht anders. Eine kleine Bewegung und ich könnte ihn berühren... seine weiche Haut erkunden...
„Ach, eigentlich ist nichts Neues hinzugekommen, ich habe Dir ja jeden Abend immer erzählt, was so los war...", sagte er, fast schon in einem entschuldigenden Ton. „Nur in der Uni haben sie uns heute noch eine weitere Hausarbeit aufgebrummt, die wir bis Ende des Monats abgeben sollen... das ist in zwei Wochen! Und im Café war es heute besonders grässlich, weil wir eine geschlossene Gesellschaft dahatten... zur Betriebsfeier, alle hatten Sonderwünsche...", seufzte er. „Das einzig Gute an dem Tag war heute die Nachricht von Jiwon mit dem Job für Dich und der Feierabend. Ich wollte wirklich nichts sehnlicher, als endlich zu Hause zu sein." Er kuschelte sich tiefer ins Kissen und rückte näher an mich heran.
Ooh... oh...
„Dafür hast Du ja jetzt ein freies Wochenende vor Dir.", gab ich betont lässig zurück, dabei war mein Puls schneller, als wenn ich einen Sprint zum Supermarkt hinlegen würde. „Und ich helfe Dir gerne bei Deiner Hausarbeit, so kann ich mich schonmal ein bisschen einarbeiten... ich habe schon lange nicht mehr am Computer gearbeitet, also zumindest nicht so intensiv und mit einer bestimmten Aufgabe...", bei diesem Gedanken wurde ich tatsächlich etwas zuversichtlicher. Immerhin hatte ich ab Montag eine richtige Arbeit, ich konnte endlich etwas tun!
„Okay, Danke, Joon..."
Da war es wieder. Mein Spitzname.
Einmal mehr wurde mir bewusst, was ich Seokjin alles zu verdanken hatte. Und ich lag hier, starr wie ein Brett, nur weil ich Angst hatte, er würde etwas von meinen Gefühlen für ihn bemerken... ich gab mir einen Ruck und antwortete, indem ich mich auch ein wenig näher an ihn heranrutschte und sagte: „Wenn hier einer Danke sagen sollte, dann bin ich das. Immerhin habe ich jetzt dank Dir und Jiwon einen Job... Es ist das Mindeste, was ich tun kann, Dich auch zu unterstützen."
Seokjin lächelte und gab zurück: „Das ist schön... und ich freue mich für Dich..."
Wieder rückte er näher an mich heran, dann stellte er die Frage, die mich trotz meiner Bemühungen aus dem Konzept brachte...: „Können wir kuscheln, Joon?"
Mir wurde heiß und kalt, aber abzulehnen käme nicht infrage. Sonst würde es komisch zwischen uns werden und dass wollte ich auf keinen Fall. Lieber mit Herzrasen an Seokjin geschmiegt liegen, als unsere Freundschaft aufs Spiel zu setzen...
Also gab ich nur ein ersticktes „Ja" zurück und hoffte, dass es nicht allzu auffällig oder seltsam klang. Aber entweder war Seokjin mittlerweile schon viel zu müde, um das zu merken, oder er beachtete meine seltsame Tonlage gar nicht erst weiter. Er hatte mich ja schon in fast allen möglichen Situationen erlebt...
Mit einem sanften Rutschen lag Seokjin nun auf meinem Brustkorb und ich schlang wie aus Reflex die Arme um ihn. Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen wollen...
Ich nahm alles überdeutlich wahr... Seokjins ruhiges Atmen, seine Wärme, sein schlanker Körper, der sich nahtlos an meinen anschmiegte, als wären wir beide nur zusammen komplett... und einzeln unvollständig ohne den jeweils anderen...
„Joon, Dein Herz schlägt so wahnsinnig schnell... ist alles gut?", fragte er mich, und ich sog erschrocken die Luft ein. Er sollte es doch nicht merken...
„Nein, alles gut.", log ich, „ich bin selber nur etwas aufgeregt, wegen der guten Nachrichten heute."
„Okay, dann ist ja wirklich gut.", murmelte er zurück. Unmerklich atmete ich ein wenig aus. „Ich dachte nur, wenn Dir das Kuscheln zu unangenehm wird, dann kann ich auch wieder...-", er machte vorsichtige Anstalten, sich wieder aus meiner Umarmung entfernen zu wollen.
„Nein!", gab ich ein wenig energischer zurück, als ich es beabsichtigt hatte. Aber mit Seokjin hier zu liegen fühlte sich einfach richtig an, ich wollte nicht, dass es schon endete. Ob er nun meine Gefühle erwiderte oder nicht, oder ob er es etwas bemerken würde... noch nie war ich Seokjin so nah wie jetzt gerade in diesem Augenblick. Auf der Couch vor einem Film und den anderen zu kuscheln, war etwas anderes... aber das hier, das war... vertrauter, intimer.
„Okay, okay...", gab er schläfrig von sich.
„Gut.", antwortete ich nur und verstärkte den Griff um ihn noch einmal sanft, um den Ganzen Nachdruck zu verleihen. Sein Kopf schmiegte sich wieder perfekt an meine Brust und auch ich versuchte, mich zu entspannen. Mehrere Minuten verstrichen und Seokjins Atmen wurde immer gleichmäßiger, bis er schließlich ganz eingeschlafen zu sein schien.
Erst da konnte ich mich auch fallenlassen und meinen Gedanken wieder ein wenig nachhängen. Es war schwer, nicht an etwas Unanständiges zu denken, während man mit der Person, in die man verliebt war, so eng beieinander lag, noch dazu in so wenig Kleidung... aber irgendwann überkam auch mich eine angenehme Müdigkeit und ich glitt ins Land der Träume.
-
Das Wochenende verging schließlich wie im Flug und ich wurde immer aufgeregter, wenn ich an meine neue Herausforderung dachte. Aber Seokjin und die anderen sprachen mir Mut zu und gaben mir hilfreiche Tipps, sodass ich mich nicht ganz unvorbereitet fühlte.
Seokjin verhielt sich nach unserer „Kuschelnacht" normal wie immer, nur dass er mich jetzt viel öfter als sonst berührte. Ein sanftes Streicheln über meinen Handrücken hier, ein ermutigendes Klopfen auf meine Schulter da, es schien, als hätte der direkte Körperkontakt von Freitagnacht eine Hemmschwelle gelöst. Wenn er so weitermachte, würde es mir bald nicht mehr so leichtfallen, meine Gefühle für mich zu behalten.
Doch da es noch viel zu planen und vorzubereiten galt, wurde ich davon letztendlich wieder abgelenkt. Seokjin zeigte mir die Internetseite der Firma, sodass ich mir im Vorfeld schonmal ein Bild machen könnte, dann suchten wir gemeinsam die passenden Outfits für meine erste Arbeitswoche aus und wir besprachen den neuen Ablauf in unserer WG. Da ich ja nun nicht mehr den ganzen Tag zuhause sein würde, mussten wir unsere Zeiten neu aufeinander abstimmen.
Während all dieser Planungen breitete sich ein richtig gutes Gefühl in meiner Brust aus.
Glück.
Und dann begann die neue Woche und somit auch meine erste Arbeitswoche.
~
So happy for Namjoon! Im nächsten Kapitel geht es dann auch richtig in der Storyline weiter, ich bin gespannt, wie ihr Seokjins und Namjoons gemeinsame Geschichte weiterverfolgt. Habt noch einen schönen Nachmittag/ Abend! ♥
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Our Love - Our Story ~ Namjin
Fiksi PenggemarAn einem Freitagabend möchte Seokjin eigentlich nur schnell etwas einkaufen gehen, allerdings begegnet er auf dem Weg dorthin Namjoon, der in Schwierigkeiten steckt. Er findet heraus, dass Namjoon kein Zuhause hat und nimmt ihn kurzerhand bei sich i...