Prolog » Schneidemarathon und die gefährliche Außenwelt

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»»Amy.««

Gelangweilt saß ich mit meinem Laptop auf der Couch und schnitt das Interview von gestern.

Musste Dner bei jeder Antwort erst gefühlte fünf Minuten hysterisch kichern, bevor er erst ironisch antwortete und dann schließlich doch etwas plausibles als Antwort gab?

Auf die Frage, ob er noch mal einen Snowtrip machen wollte, war die Antwort „Ja, auf dem Mond wär' cool" nicht allzu geistreich.

So gut wie keiner seiner Antworten war intelligent, aber okay. Wenn er das lustig fand.

Also saß ich seit zwei Stunden auf der Couch und versuchte das mehr als miserable Video doch noch zu retten. Dafür musste ich aber alle gefühlte zwei Sekunden einen Cut setzen. Sodass das 'Werk' mehr Cuts hatte, als alles andere.

Danke, Dner, wirklich vielen Dank.

Bevor ich den Laptop dann aus Wut gegen die Wand warf, klappte ich ihn zu und stand auf.

Müde schlurfte ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank.

In diesem herrschte absolut gähnende Leere, also musste ich raus und einkaufen gehen.

Der pure Horror.

Hier in Köln folgten eindeutig zu viele Leute meinem Blog. Das Problem mit den Fans war schon fast so schlimm, wie das der ganzen Youtuber hier.

Aber ich musste nach draußen in diese Hölle, wenn ich nicht kläglich verhungern wollte.

»Blogpost; Die Außenwelt ist böse. Verdammt böse.«

Schlussendlich machte ich mich mit einem Rucksack auf zum nächsten Supermarkt. Der zehn Minuten von meiner Wohnung entfernt war. Toll, wirklich nah.

Wie eine Verrückte hetzte ich zu dem Laden und warf dort alles, was mir irgendwie schmecken könnte, in den Einkaufswagen.

Irgendwie hatte ich die Gabe, immer so viel einzukaufen, dass mein Rucksack zum einen gefühlte 100 Kilogramm wog und zum anderen aus allen Nähten platzte.

War ja typisch Amy.

Auf dem Weg nach Hause traf ich dann auf einen 'Fan'. Geil.

„Du bist doch Amy, aus Felix' neuem Video oder?", fragte mich das junge Mädchen.

„Wer ist Felix?", fragte ich in gekünstelten bayrischen Akzent. Lustigerweise schaffte ich es sogar damit, meinen schottischen Akzent zu unterdrücken.

„Der Youtuber? Dner?" Etwas hochnäsig schaute mich das Mädchen an.

„Nee du, ich hab' keine Ahnung wovon du da redest. Vielleicht solltest du mal 'n Arzt aufsuchen. Der kann dir bestimmt bei deinen ... Problemen helfen", lächelte ich sie breit an, drehte mich um und ging weiter.

»Blogpost; Ja, ich bin toll. Eindeutig. Mein bayrischer Akzent wird auch immer besser. :D Jeej.«

Sicher in meiner Wohnung angekommen, verstaute ich die Einkäufe und setzte mich wieder auf die Couch, um das Video weiter zu schneiden.

Fast in Zeitlupe klappte ich das graue Teil auf und tippte unglaublich langsam den Code ein.

Nein, ich drückte mich überhaupt nicht vor dem Video.

»Blogpost; Manche Leute können einfach nicht ernst bleiben. Danke Felix. Ist ja nicht so, als hätte ich jetzt keine Arbeit«

Nach einer weiteren Stunde war das Video akzeptabel und ich lud es hoch, was bei meiner Bambus-Internetleitung über vier Stunden brauchen würde.

Geil. Einfach nur geil.

»Blogpost; Hab' ich schon mal erwähnt, dass ich meine Internetleitung liebe? ._.«

(c) by wtngfrsmmr & Seselina

Just Amys weird World || Ardy // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt