Sechs » Treffen und Vereinbarung

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Unbarmherzig klingelte mich mein Handy aus meinem wohlverdienten Schlaf.

Auf dem Bildschirm leuchtete der Name meines besten Freundes auf.

Phong.

„Ja?", gähnte ich in das Handy. Wie gut, dass es keine Gerüche übertrug.

„Ich hab' beschlossen, dass wir beide einen Kaffee trinken gehen", bestimmte mein bester Freund.

„Bin in 'ner halben Stunde an unserem Lieblingscafé", antwortete ich ihm und stand auf.

„Bis dann", verabschiedete sich Phong und legte auf.

Gott sei Dank waren meine Haare nicht wirklich zerzaust, also bräuchte ich auch keine vier Stunden dafür, sie irgendwie durchgekämmt zu bekommen.

Die Klamotten, die ich beim Interview getragen hatte, lagen auf meinem Stuhl, die ich mir griff und ins Bad schlurfte.

Zu dem Café brauchte ich knappe zehn Minuten, also bräuchte ich mich nicht wirklich zu beeilen.

Trotzdem war ich früher fertig als gedacht und um nicht dumm vor dem Café zu warten, lief ich einfach einen riesigen Umweg.

Frische Luft soll ja gesund sein.

Schon von weitem erkannte ich meinen besten Freund, der gefühlte drei Meter groß war. Als Chinese.

„Hey!", begrüßte er mich von weitem. Wahrscheinlich hatte meine roten Haare gesehen.

„Phong!", schrie ich zurück, fing an zu rennen und umarmte ihn stürmisch. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte.

Ein paar Schritte musste er zurück gehen, um nicht umzufallen, was glücklicherweise nicht passierte.

„Wie waren deine letzten Tage so?", fragte er mich lächelnd, nachdem ich ihn losgelassen hatte und ins Café ging.

„Anstrengend. Lauter Interviews", seufzte ich und setzte mich in einen der gemütlichen Sesseln, die im ganzen Raum standen.

„Hat aber Spaß gemacht oder?" Phong rief eine Kellnerin zu uns und bestellte das, was wir immer bestellten.

„Ja und wie läuft's bei dir so?", wechselte ich das Thema.

„Total gut. Ich wurde zur Fashionweek in Paris eingeladen und da fänd's ich absolut toll, wenn du mitkommen würdest. Vielleicht springt ein Interview für dich raus", grinste mein bester Freund und zog sein Handy aus der Tasche.

„Okay. Ich komm' mit", sagte ich sofort zu und lächelte vor Freude.

War schon cool, einen Fashionblogger als besten Freund zu haben.

Als unser Kaffee und Kuchen kamen, waren wir mitten in einem Gespräch über silberne Handtaschen.

Keine Ahnung, wie wir darauf gekommen waren, aber okay.

„Wir beiden müssen shoppen gehen", entschied Phong, nachdem wir das Café verlassen hatten.

Er liebte shoppen mehr als ich und das war wirklich eine Kunst.

Zu zweit schlenderten wir durch Köln und versuchten Fans aus dem Weg zu gehen.

Das wir dafür in eine Apotheke, einen Schuhladen für alte Menschen und in einen Spielzeugladen rannten, nahmen wir in Kauf.

Sah' bestimmt auch ziemlich lustig aus.
Zwei zwanzig Jährige zwischen Lego Star Wars Artikeln.

„Ich will das haben", schmollte ich und deutete auf eine der Pakete.

„Das ist für achtjährige, Liebes." Skeptisch schaute mich mein Begleiter an.

„Ich kauf's dir, wenn ich ein Bild für meinen Blog machen darf. Jetzt", bot er mir an und holte seine Kamera aus dem Rucksack.

„Okay", grinste ich und sofort schoss Phong Fotos. Wirklich viele Fotos.

„Ich liebe deine Haare. Die Farbe ist einfach so wahnsinnig einzigartig", schwärmte er und packte die Kamera wieder weg.

Jetzt war ich zufrieden. Eindeutig.

Just Amys weird World || Ardy // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt