Zwölf » Nicht jeder der glaubt er wär' romantisch, ist es auch

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Perplex trank ich meinen Kaffee, um so weit wach zu werden, dass ich über den Besuch nachdenken konnte.

Ardy hatte mich praktisch zu einem Date gezwungen, zu dem ich gehen musste.

Immerhin holte mich der Arsch ja ab.

Was auch immer wir vorhatten. Vielleicht "Probeliegen bei Ikea in den Betten" oder er stellte mir sein Bett vor.

»Phongii? Ich hab' 'n Date mit den Arsch von gestern. ._.«

In solchen Situationen konnte einfach nur mein bester Freund irgendwas ausrichten.

Die Tipps, die er mir gab, waren teilweise echt besser, als die von Frauen, die teilweise Dr.-Sommer-Niveau hatten.

»Wer?«

»Schau' dir das letzte Interview an und du weist, wovon ich spreche.«

Eigentlich hätte mein ungebetener Gast auch gleich Brötchen oder irgendwas anderes Essbares mitbringen können.

Wenn er mich schon aus dem Schlaf klingelte.

»Blogpost; Hab' ich schon mal erwähnt, dass ich meinen besten Freund liebe? Oder dass Ardy ein absolutes Arschloch ist? (Wem das jetzt wieder zu 'schlimm' ist, der liest einfach 'Gesäßöffnung', ich will die heutige - eh schon aufs Tiefste versaute - Jugend nicht noch mehr versauen)«

Also saß ich mit Müsli in meiner Küche und dachte weiterhin über Ardian nach.

________

Pünktlich klingelte es und mein - eher gezwungenes - Date stand tatsächlich in Hemd vor mir. Die lässigen Sneakers lassen wir jetzt einfach mal durchgehen.

„Hübsches Kleid", grinste er und deutete auf mein geblümtes Kleid, „sieht neben meinem Bett bestimmt viel schöner aus."

Danke, damit hatte er sein Kompliment total in den Dreck gezogen.

„Ich find's angezogen aber besser", seufzte ich und schlüpfte in meine Vans.

Wenn er mit Sneakern gehen durfte, durfte ich das wohl auch.

Mit einer Tasche und einer leichten Jacke ging ich hinter ihm her.

„Wir müssen die paar Minuten jetzt laufen", entschuldigte er sich, wohl gemerkt, ohne perverse Anspielung.

Respekt.

Schweigend liefen wir nebeneinander her und ich war wirklich dankbar für die Stille, denn diese bedeutete, keine zweideutigen Sätze Ardians.

„Wir sind da", sagte er dann und deutete auf ein gemütliches Restaurant, was nicht sonderlich groß war.

„Wenn's dir hier zu langweilig wird, können wir das gerne in mein Bett verlegen. Da kann man bestimmt auch gut essen."

Und da war seine perverse Ader wieder.

„Nee, ich find' das sehr gut hier", wank ich ab und öffnete die Speisekarte, die und ein Kellner gegeben hatte.

„Wir nehmen den Rotwein und Wasser", bestellte Ardy dann sofort, ohne mich vorher gefragt zu haben.

Nett, wirklich nett.

„Was nimmst du?", fragte ich ihn dann, als der Kelnner verschwunden war.

„Dich, meinetwegen noch hier", antwortete er anzüglich lächelnd.

„Ich mein' von der Karte", zischte ich ihm zu und spürte, wie ich rot wurde.

„Du bekommst ganz rote Backen."

„Meine Backen siehst du nicht. Nur meine Wangen." Dann wollen wir den Spieß man umdrehen.

„Hat da etwa jemand eine perverse Ader?", stichelte mein 'Date' und zwinkerte mit zu.

Ganz ehrlich, ich schlag' ihn, wenn er das nochmal macht.

„Und entschieden?", fragte ich ihn und legte die Karte vor mich.

„Ja, denk' schon", murmelte er und holte den Kellner wieder her.

„Ich nehm' den Salat da", bestellte ich und deutete auf das Gericht in der Karte.

„Den nehm' ich auch."

„Wir hätten auch Fifty Shades of Grey anschauen können, aber das ist für ein erstes Date nicht allzu gut und es macht doch viel mehr Spaß, wenn man's nicht nur anschaut", versuchte Ardy ein Gespräch anzufangen.

Er konnte auch nicht eine Sekunde normal sein, oder?

»Blogpost; Ich hätt' gern' 'n anderes Date. Kann ich das umtauschen? Auch ohne Kassenzettel, den hab' ich nämlich irgendwie verloren.«

-Anna

Just Amys weird World || Ardy // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt