~Teach me how to love~ (JIKOOK)

*21*

Jungkooks POV.

Die Sonnenstrahlen, die durch den Vorhang fielen, blendeten sein Gesicht. Sofort kniff er die Augen fester zu und vergrub sich mehr in den Nacken des anderen. Ruhig sog er seinen beruhigenden Geruch ein und schlang die Arme um seine Taille. Er hatte Jimin wieder bei sich. Und diesmal würde er ihn nie wieder loslassen. 

Auch Jimin fing an sich langsam zu regen und rieb müde seine Augen. Lächelnd gab er der Gestalt unter sich einen Kuss auf den Kopf und brummelte: "Guten Morgen." Sie waren beide noch bei Jungkook Zuhause, da sie gestern so erschöpft gewesen waren, dass sie sofort einschliefen. "Wie spät ist es?", fragte Jungkook rau, schaute aber von Jimins Brust nicht auf. "11.00 Uhr", antwortete dieser nach einem schnellen Blick auf sein Handy. Er war beruhigt, dass keine Nachricht von einem Unbekannten darauf war. 

"Du bist echt ein Klammeräffchen", schmunzelte Jimin und streichelte das Haar seines Schülers. "Ich will dich nie wieder loslassen", entgegnete dieser. "Irgendwann wirst du es aber müssen. Zumindest, damit ich mal ins Badezimmer und was essen kann", lachte Jimin. 

Für eine Weile blieben sie so noch liegen, bis Jungkook ein Knallen von unten hörte und sofort aufschreckte. "Meine Eltern sind Zuhause. Oder vielleicht auch nur einer von ihnen, aber du musst verschwinden", sagte er panisch und sprang hastig auf, um Jimin seine Klamotten zu geben. "Jetzt schon?" "Du bist doch der Lehrer hier oder nicht? Du weißt doch, dass sie dich nicht sehen dürfen. Außerdem, wenn es mein Vater ist dann..." "Was?", fragte Jimin besorgt. "Erklär ich dir später, zieh dich erst einmal an." Schnell zwang sich Jimin in seine Hose und warf sich seinen Sweater über. "Und jetzt?" "Ehm...", Jungkook hörte die Stimme seines Vaters von unten. "Scheiße, das ist mein Vater", denkend knabberte er an seinen Fingernägeln herum. Jimin berührte ihn sanft an seinem Arm. "Atme tief durch." Er tat was der andere ihm sagte. 

"Ich geh runter, du wartest hier. Ich bitte Timothy auf meinen Vater zu achten, wenn er im Wohnzimmer ist und dann schleuse ich dich raus", er klatschte in die Hände. "So klappt's." "Wer ist Timothy?", fragte Jimin nebenbei. "Unser Butler." "Ihr habt einen Butler?! WOW, jetzt bin ich neidisch." Das brachte Jungkook zum grinsen, doch sofort wurde er wieder ernst. "Warte hier."

Er bat Timothy darum, auf seinen Vater aufzupassen und ihm bescheid zu geben, sobald er das Zimmer verlässt. Um die Uhrzeit las er normalerweise Zeitung im Wohnzimmer und trank seinen Schnaps. 

Jetzt fehlte nur noch Jimin. Leise huschte er die Treppen wieder hinauf und holte Jimin aus seinem Zimmer. Dieser schlich dem Jungen auf Zehnspitzen und ohne Schuhe hinterher. Vorsichtig gingen sie die Treppe hinunter, während Jungkook konzentriert die Tür des Zimmers beobachtete, indem sein Vater saß.

Als sie endlich durch die Haustür waren, gab der Jüngere Jimin einen schnellen Kuss. "Ich komm später bei dir vorbei und dann mache ich dir Mittagessen", flüsterte er in sein Ohr. Jimin nickte lächelnd und drückte ihn nochmal an sich, bevor er flink vom Hof rannte.

Erleichternd atmete er aus und schloss die Tür. "Jungkook? Bist du das?", hörte er seinen Vater rufen. Innerlich fluchte er, dass er nicht leise geblieben war.

Jimins POV.

Am späten Nachmittag klopfte es dann endlich an seiner Tür. Jimin hatte seine Wohnung extra aufgeräumt gehabt und sich fertig gemacht. Aufgeregt hüpfte er zur Tür. Doch als er sie öffnete, verging ihm sein Lächeln. "Jungkook?! Was ist passiert?" Neue blaue Flecke und Wunden schmückten sein Gesicht. Jungkook blieb still und schaute einfach nur zu Boden. "Komm erstmal rein, ich hol ein Kühl pack." Sie schlossen die Tür hinter sich und sofort viel der Junge dem Älteren in die Arme. Er zitterte, aber blieb stumm. Vorsichtig lief Jimin mit ihm zu seiner Couch und sie setzten sich. Eine Weile übertönte die Stille den Raum und sie verweilten so. "Jungkook..." Jungkook fing an zu schluchzen und drückte den anderen noch näher an sich. "War das...dein Vater?", fragte Jimin vorsichtig und streichelte seinen Rücken. Leicht nickte der Junge. "Auch das letzte Mal?" Wieder nickte er. Wut brodelte in Jimin hoch. "Ich bring ihn um." Dies lies Jungkook hochschrecken. "Nein! Nein...es ist ja nicht so, als ob ich mich noch nie gewehrt hätte. Das letzte Mal hat er auch ziemlich viel abbekommen. Aber...wenn ich etwas mache, dann...tut er meiner Mutter weh." Jimin biss sich auf die Lippe. "Habt ihr schonmal daran gedacht die Polizei zu rufen?" "Meine Mutter will das nicht. Sie sagt, dass er nicht immer so ist und es nur an dem Alkohol liegt...Und dass sie ihn nicht verlassen möchte. Außerdem ist er reich und kann sich aus fast allem rauskaufen." "Was ist mit dem Jugendamt?" "Nein, das geht nicht. Er kann Menschen gut manipulieren." Jimin drückte den Jungen leicht von sich. "Ich hol dir erstmal was zum kühlen." 

Vorsichtig drückte er den Kühl pack an sein Gesicht. "Sag wenn es weh tut." Jungkook lächelte. "Du bist wie ein Engel." Sein Lehrer verdrehte die Augen. "Bin ich gar nicht. Ich bin gefährlich und ich...ich... rauche", sagte er und versuchte bedrohlich zu klingen. "Damit müsstest du vielleicht mal aufhören." "Ist eine alte Angewohnheit. Ich gebe mein bestes." Es wurde still.

"Willst du...vielleicht zu mir ziehen?" Stille. "Meinst...du das ernst?", fragte Jungkook ungläubig. "Ja..." "Aber mein Vater würde mir bestimmt kein Geld geben und...was wird dann aus meiner Mutter?" "Ich kann die Miete alleine weiter bezahlen und sobald du einen Job später hast, können wir in eine größere Wohnung. Und wegen deiner Mutter...können wir mit ihr ja reden." Ein Glücksgefühl breitete sich in Jungkook aus und er konnte nicht anders als zu strahlen. "Ja, würde ich gerne." Er drückte den Kleineren an sich, doch hielt wieder inne. "Was ist mit deinem Lehrer Job? Wenn das rauskommt, dann..." Jimin grinste amüsiert. "Ach jetzt interessierst du dich für meinen Job?" "Tut mir ja leid, dass ich mich bei dir einfach nicht kontrollieren konnte", verdrehte er die Augen. Der Ältere lachte. 

"Aber keine Sorge wegen meinem Job. Da habe ich mir schon was überlegt."