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Jungkooks POV.

"Mom?", rief er ins Haus hinein und ließ die Tür ins Schloss fallen. "Mr. Jeon", Timothy kam um die Ecke. "Ihre Mutter kommt heute eine halbe Stunde später." "Sie hätte mir auch schreiben können. Sag ihr bitte, dass ich mit ihr reden muss, wenn sie da ist." "Jawohl." Jungkook lief gerade an ihm vorbei, als er inne hielt und Timothy anschaute. "Bitte pass auf meine Mutter auf, sollte ich nicht mehr hier sein." Der Butler lächelte und nickte. "Immer."

1 Stunde später hörte Jungkook endlich wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. "Jungkook Liebling?", rief sie und ihre Stimme gab ein leichtes Echo von sich. Sofort kam er aus der Küche geflitzt und schlitterte etwas auf den Fliesen. "Mom, willkommen Daheim." "Du wolltest mit mir reden?", fragte sie und zog sich den Mantel aus. "Ja, ich...habe uns Abendessen gemacht. Pancakes." "Ohh, selten, dass du kochst mein Schatz. Timothy hätte das doch übernehmen können." "Nein, ich wollte es."

"Also? Worum geht es?", sie schnitt sich ihren Pancake zurecht und nahm ein Stück in den Mund. "Lecker, du wirst immer besser. Früher hast du die immer anbrennen lassen, weißt du noch", lachte sie. "Ja", er musste Lächeln bei der Erinnerung. 

"Mutter, ich werde ausziehen." Seine Mutter blieb still, ihr Blick immer noch auf den Teller gesenkt. "Ich habe jemanden kennengelernt und ich werde mit ihm zusammenziehen." Er versuchte entschlossen zu klingen, doch er war viel zu verkrampft. "Behandelt er dich gut?" "Was?", fragte er überrascht. Die Frage hatte er nicht erwartet. "Ist er gut zu dir? Ob Mann oder Frau ist mir egal, aber macht er dich glücklich? Du erwartest doch nicht, dass ich meinen Sohn einfach jedem überlasse." Jungkook starrte sie erst verdutzt an, Kinnlade unten, doch dann musste er lauthals lachen. "Ich hätte alles erwartet, aber nicht diese Reaktion", lachte er und wischte sich die Tränen weg. Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte er: "Ja, er behandelt mich gut. Ich bin überglücklich mit ihm." "Dann ist gut." 

"Eigentlich habe ich mir mehr Sorgen um dich gemacht", sagte Jungkook jetzt besorgt und traf den Blick seiner Mutter. "Um mich? Wieso?" "Wegen Vater." Seine Mutter wurde still. "Ich habe Angst, dass er dir weh tut und ich dich nicht beschützen kann. Bitte Mom, bitte verlass ihn. Verschwinde mit mir. Du kannst alles hier zurück lassen und glücklich werden." Sie schmunzelte. "Ich bin doch glücklich, Schatz. Du verstehst es vielleicht nicht, aber ich liebe deinen Vater noch. Wir kennen uns seit meiner Jugend. Er war nicht immer so hitzig", lächelte sie und dachte nostalgisch an die alten Zeiten. "Aber...", sie unterbrach ihn. "Mach dir keine Sorgen. Ich komme schon länger mit ihm aus als du. Und noch dazu ist er selten Zuhause. Und wenn wir uns sehen, dann sind die Momente, in denen er nüchtern ist, wie Gold für mich. Weißt du...manchmal sitzen wir draußen im Garten und beobachten Sterne oder wir kochen zusammen und tanzen. Du magst deinen Vater vielleicht so nicht kennen, aber ich kenne ihn. Und ich verstehe ihn. Er ist kein schlechter Mensch. Und ich bin auch nicht perfekt. Wir ergänzen uns gut." 

"Mutter, du lebst in einer Fantasie! Er wird dir weh tun! Du weißt genauso gut wie ich, dass er auch eine Affäre hat." Er wurde wütend. Wie konnte seine Mutter nur so blind sein? "Ich weiß, mein Schatz. Das lässt du schön meine Sorge sein. Ich bin zufrieden so wie es ist. Und es ist nicht so, als ob ich noch keine Affäre gehabt hätte. Ich bin auch nicht ganz unschuldig an allem. Ich...wünsche mir für dich, dass du frei bist. Und ich verspreche dir, dass ich von hier verschwinde, sollte es schlimmer werden." "Versprichst du es mir wirklich?", seine Stimme zitterte. "Ja, ich verspreche es."

"Wie sage ich es Vater?", überlegte er und aß seinen letzten Pancake. "Da musst du dir keine Sorgen machen. Du denkst zwar, dass er es nicht gut aufnehmen wird, aber...Bekomme das nicht in den falschen Hals, aber er wäre wahrscheinlich über glücklich dich nicht mehr hierzuhaben." "Wirklich?" Sie lächelte. "Immer, wenn er Streit mit dir hatte oder dir weh getan hat, bereute er es. Er wurde wütend auf sich selbst und weinte fürchterlich." "Kann ich mir nicht vorstellen." "Doch, wirklich. Er bereut es immer, wenn er sich nicht kontrollieren kann. Er entschuldigt sich auch immer bei mir. Deswegen glaube ich, dass es ihm lieber wäre, wenn du jemanden hast, den du liebst und bei dem du wohnen kannst. Er will dir nicht noch mehr weh tun. Und nicht böse gemeint, aber du bringst ihn ziemlich oft auf die Palme", lachte sie amüsiert und tupfte sich mit der Servierte den Mund ab. "Also wird er nicht sauer sein?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich werde es ihm sagen und du kannst wenn es so weit ist, deine Sachen packen und gehen. Wir werden dich natürlich weiterhin finanziell unterstützen." "Wirklich?", er stand auf und nahm seine Mutter vor lauter Dankbarkeit in den Arm. "Natürlich, ich dreh meinem einzigen Sohn doch nicht den Geldhahn zu." "Danke! Ich danke dir so sehr. Ich habe dich lieb", ihm kamen Tränen vor Glück. Seine Mutter drückte ihn ebenfalls fest an sich. "Ich dich auch. Du bist mein ein und alles, das weißt du ja." 

"Und wenn er dir doch was tun sollte, komm ich her und versohl seinen Arsch." "Deine Wortwahl wird hoffentlich noch besser", lachte seine Mutter. "Niemals, damit nimmst du mir ja alles was mich ausmacht", beschwerte sich Jungkook. Sie lösten sich aus der Umarmung. "Tu mir aber noch einen Gefallen. Ich will deinen Zukünftigen wenigstens kennenlernen, bevor ihr mal heiratet." Jungkook grinste. "Mach ich."


~1 Woche später~

"Ich geh dann", sagte Jimin nervös, während er versuchte sein Hemd zu richten. "Warte, Babe." Jungkook zupfte noch etwas an ihm rum und richtete seine Krawatte. "So, jetzt bist du perfekt", lächelte er und gab seinem Geliebten einen Kuss. "Viel Glück, du schaffst das. Angel dir den Job." "Danke, ich bin nur so nervös." "Alles wird gut." Kurz bevor Jimin zur Haustür rausging, gab Jungkook ihm einen lauten Klaps auf den Hintern. "Ich warte dann auf dich und deinen Hintern Zuhause", grinste er dreckig. Jimin lief rot an und wollte sich erst beschweren, doch er grinste einfach nur zurück und zwinkerte. "Bis dann Baby."




~Teach me how to love~ (JIKOOK)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt