17.Bab-y?

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Mit immer noch zusammen gezogenen Augenbrauen starrte ich auf den ein paar Monate alten Post. Wes hatte inzwischen den Dreh für heute auf morgen verschoben, was mir nur sehr Recht war. Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür ein zweites mal an diesem Tag aufgerissen wurde. 

Thomas sah fassungslos aus. Mit sorgenvoller Miene ging ich auf ihn zu. Vorsichtig, als wäre er ein aufgescheuchtes Tier, legte ich meine Hand auf seinen Arm. Es sah nicht so aus, als hätte er mitbekommen, dass überhaupt noch andere Leute im Raum waren, denn er zuckte zusammen, als meine Hand seine Haut berührte.

,,Was ist passiert Thomas", hörte ich Dylan vorsichtig nachfragen.

,,I-ich muss nach denken", stieß dieser nur aus und verlies dann völlig aufgelöst den Raum.

Fassungslos starrte ich auf den Fleck, wo er gerade eben noch gestanden hatte.

,,Was war das denn", meldete sich Chuck jetzt zu Wort.

,,Es muss ja mit Isabella zusammen hängen, oder was glaubt ihr", murmelte Ki Hong mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

Eine unbändige Wut machte sich in mir breit. Was dachte sich die Bitch sich eigentlich hier einfach aufzutauchen und alles durcheinander zu bringen. Mit diesen Gedanken machte ich es Thomas gleich und rannte aus dem Raum, nur nicht um mich zurückzuziehen, sondern um diese Schlampe zu finden, die, wenn ich Glück hatte, noch hier auf dem Gelände war. Natürlich war sie nocht hier, sie muss ja zu ihrem "Thommy-boy", dachte ich verbittert und biss die Zähne zusammen. Jealous.

Ich fand sie auch gleich, wie sie auf dem gleichen Sessel, wie ich eben, saß und sich ungeniert irgendeine beliebige Zeitschrift gegriffen hatte. Gott wie mich das rasend machte, allein schon ihr Anblick provozierte mich mich bis aufs äußere.

Mit zwei großen Schritten war ich bei ihr und riss ihr die Zeitung aus der Hand. Sie zuckte einmal zusammen, blickte dann aber mit einem selbstgefälligen Grinsen nach oben, welches ich ihr am liebsten aus dem Gesicht schlagen wollte.

,,Ja bitte", fragte sie zuckersüß.

Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich selbst.

,,Worüber habt ihr beide Geredet", fragte ich kalt.

,,Wieso fragst du ihn nicht selbst. Ihr scheint ja wirklich wundervolle Freunde zu sein", entgegnete sie falsch lächelnd.

,,Ich schwöre bei Gott, dass wenn du mir nicht gleich sagst worüber ihr geredet habt, hole ich die Security und dann musst du erstmal gehörig Strafe zahlen", am liebsten hätte ich noch Tausend andere Dinge gesagt, aber ich riss mich zusammen.

,,Ich bin hier wegen Thomas und man darf ja wohl Familienmitglieder besuchen"

,,Isabelle, du hast sie gehört geh jetzt und zum aller letzten mal wir sind keine Familie, in keinster Weise"

Das war Thomas Stimme und sie klang hohl, so ohne Emotionen.

,,Was? Ich glaube du verstehst nicht ganz, durch unser Baby sind wir automatisch eine Familie", zuerst zitterte ihre Stimme noch, doch am Ende war sie so hart, dass sie durch den Raum schnitt.

Mein Kopf war wie leer gefegt nur diese zwei Wörter spuckten in meinem Kopf. Unser Baby.

,,Bab-y", fragte ich und mich wunderte es kaum, dass meine Stimme von so weit weg klang.

,,Ja, ich hab auch gerade erst heraus gefunden. Die Ärztin meinte es ist eineinhalb Monate alt", erwiderte sie mit einem Gewinnenden Lächeln.

,,Geh", meinte Stimme zitterte vor Wut und Traurigkeit.

,,Aber-", fing sie wieder an.

,,Ich sagte Geh jetzt", schnitt ich ihr das Wort ab und meine Stimme zitterte bedrohlich.

,,Wie du willst, bis Morgen Thommy-boy"

Da war es schon wieder dieses Gewinnende Lächeln und am liebsten hätte ich ihr den Hals umgedreht.

Ich hörte wie die Tür sich schloss und wie ein Motor startete, nur um sich dann wieder zu entfernen.

Ich drehte mich langsam um und blickte genau in seine Augen, welche mit Sorge und Traurigkeit gefüllt waren.

Langsam liefen mir die ersten Tränen über die Wangen und mit schnellen Schritten kam Thomas auf mich zu gerannt, um mich aufzufangen, als ich zusammenbrach.

Und ich weinte. Nicht nur darüber das sie ein Baby hatten, sondern auch das es mir anscheinend nicht erlaubt war Glücklich zu sein. Über all die schrecklichen Sachen, über die ich nie Redete, weil es einfach zu sehr schmerzte. Die Dinge die ich in mich hineinfraß, weil ich mich niemanden anvertraute, die ich nie an mich ran ließ. Aber anscheinend kann man Gefühle nicht für ewig verstecken, irgendwann kommt immer die Zeit in der alle Dämme brechen. 

Isn't It Love? (TBS ff x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt