24. Bye

602 37 10
                                    

Eine dumpfe Stille hatte sich zwischen uns ausgebreitet, nur mein, immer noch schneller, Atem durchbrach sie immer wieder. Nach meinem Wutausbruch regte sich erst einmal keiner mehr, zu geschockt waren sie. Ein weiteres Geräusch unterbrach die Stille, ein leichtes schniefen gefolgt von eine hoch gezogener Nase. 

Ich blickte auf und sah in das Tränennasse Gesicht von Isabella. Wie sie da so stand, an der Wand gekauert und mit hochgezogenen Schultern, hätte sie einem schon leid tun können, aber auch ihr Gesicht, welches von Schuldgefühlen verzerrt war, konnte mein Herz nicht erweichen.

Sie hatte es sich selbst zuzuschreiben, dass sie in dieser unangenehmen Situation steckte und davon ließ ich mich auch nicht abbringen.

Ki Hong räusperte sich und seine Gesichtsmuskeln waren angespannt und man sah, dass er sich ziemlich anstrengte nicht die Fassung zu verlieren. 

,,Stimmt das", fragte er und seine Stimme schwankte gefährlich.

Isabella blickte mit großen, nassen Augen nach oben und sie nickte leicht, fasst unscheinbar und trotzdem erkannten es alle. 

Will drehte sich weg, als wollte er nicht glauben was sich uns gerade offenbart hatte. Auch in den anderen Gesichtern spiegelte sich Enttäuschung und Unglaube.

Dexter der bis dato noch gar nichts gesagt hatte, erhob jetzt seine Stimme.

,,Isabella ich bitte dich jetzt zugehen und auch bitte nicht mehr wieder zukommen"

Anstatt, wie immer, zu widersprechen und Streit anzufangen, nickte sie erschlagen und, obwohl ich mich dafür verhasste, spürte ich Mitleid in mir aufsteigen. Mit zusammen gezogenen Augen klärte ich meine Kehle und schluckte alle aufsteigenden Gefühle runter.

Schweigend beobachtete ich wie sie in sich zusammen gesunken, den Kopf hängend, ihre Sachen einsammelte und mit einem letzten Blick in Richtung uns allen, machte sie sich auf den Weg vom Gelände weg. 

Doch plötzlich schien sie es sich anders zu überlegen, da sie auf einmal abrupt stehen blieb und dann mit schnellen Schritten auf uns zu kam. Tränen überströmt und mit schüchternem Blick kam sie vor uns zum stehen.

Ich ließ ein überraschtes Geräusch frei und zog meine Augenbrauen zusammen. Es war irgendwie zur Gewohnheit geworden und ich war mir sicher das sich da bald eine Falte bilden wird, wenn ich damit nicht aufhöre und bei den vielen Gründen, die sich bei mir bildeten, sollte das wohl auch so sein.

Dieser Gedanke veranlasste mich nur dazu sie noch fester zusammen zu ziehen, als sich das Bild in meinen Kopf brannte. Diese Ironie ließ mich einmal schwer aufseufzen und ich entspannte meine Muskeln.

,,Ich-", fing Isabella an, und meiner Meinung klang es wirklich wie etwas, was ihr wirklich auf der Seel lag, doch Will blockte sie.

,,Hast du uns nicht gehört? Wir haben dich gebeten zu gehen und nach dem was du getan hast, ist das ja wohl das mindeste was du tun kannst"

Als ich mich umdrehte sah ich in die zustimmenden Gesichter der anderen und schon wieder kam Mitleid in mir auf. Nur dieses mal konnte ich es nicht einfach runterschlucken, so sehr ich es auch versuchte und bevor ich es realisiert hatte sprudelten die Worte auch schon raus.

,,Lasst sie doch reden!"

Mein Kopf schoss nach oben und ich runzelte meine Stirn und schüttelte meinen Kopf, konnte ich nicht einfach leise sein.

Ich spürte die verwirrten und ungläubigen Blicke auf mir und auch Isabella sah mich mit einem unverständlichen Blick an. 

,,Na Gut dann rede", grummelte Dylan.

Ich sah ihn dankbar an und er zwinkerte mir zu, kopfschüttelnd richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Isabella. 

Unsicher räusperte sie sich.

,,Ich will- Nein ich muss mich bei euch allen entschuldigen, aber vor allem bei Thomas und Cassiopeia! Und ic-ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich das alles bereue und ihr glaubt mir jetzt bestimmt, das ist ok und total verständlich, aber ich schwöre ich wollte es auflösen. Wirklich! Ich habe nach dem zweiten Tag solche Schuldgefühle und ich bin durchgedreht und- und . Ich war einfach viel zu ängstlich, ich wusste einfach nicht was ich tuen sollte."

,,Und das ist nicht genug und das weiß ich. Ich wollte einfach nur das ihr das wisst und..", ihre Stimme wurde am ende immer leiser und unsicherer.

,,Ist ok, ist vergeben, aber ganz sicher nicht vergessen. Ich würde dich jetzt trotzdem bitten zu gehen", erhob Thomas zu meinem Erstaunen seine Stimme, sie klang ruhig wie immer, trotzdem sah ich den Schmerz in seinen Augen aufblitzen.

Den hatte Dylan, der neben Thomas stand, bemerkt und legte ihm seinen Arm um seine Schulter und drückte ihn gegen seine Brust. Thomas lächelte dankbar und ließ er es zu. 

Wüsste ich es nicht besser wäre ich jetzt definitiv vor Eifersucht gestorben, aber so konnte ich nicht anders, als seelig zu lächeln.

Isabella nickte und flüsterte ein leises Danke, dann drehte sie sich um.

Zusammen sahen wir zu wie sie immer weiter in die Ferne rückte.

Blake, der von allem nichts mitbekommen hatte und mal wieder so unschuldig war wie eh und je, hatte sich zu uns gesellt und lehnte sich verwirrt an mich an. Als seine Augen die gehende Isabella erblickten, hellte sich sein Gesicht auf. Ich musste grinsen. 

,,Ist sie weg", flüsterte er mir fragend zu.

,,Jap", erwiderte ich und zwinkerte ihm zu.

Blake seinerseits ließ ein dankbares seufzen hören und wir kicherten los.


Isn't It Love? (TBS ff x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt