1. Die Göttin des Glücks und ihr Shinki

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Yukine POV

Mir war so kalt. Hungrig war ich auch. Wieso musste ich auch unbedingt bei Yato landen? Hätte mich nicht irgendein bedeutsamer Gott finden können? Mein Magen knurrte laut und ich versuchte das Geräusch ein bisschen zu dämmen, indem ich fest auf meinen Magen drückte. „Yato! Yukine-kun hat Hunger! Und kalt ist ihm auch. Ihr könnt nicht weiter bei Tenjin übernachten!" Hiyori schimpfte mit Yato und er wirkte verzweifelt. „Hiyori, wo sollen wir denn hin? Ich habe nun mal keinen eigenen Schrein." ich seufzte schwer. Es war so kalt. „Aber ich weiß, wo wir eventuell heute Nacht bleiben können. Es wird Zeit euch jemanden vorzustellen." Hiyori und ich sahen fragend zum Kriegsgott. Er nickte, nahm unsere Hände und teleportierte uns zu einem mir unbekannten Schrein.

Wir standen auf einem kleinen Hügel, auf dem unzählige Sakura Bäume standen. Wir durchquerten den kleinen Wald und gingen über eine kleine Brücke, die über einen kleinen Fluss führte. Auf der anderen Seite des Flusses, stand ein kleiner, aber wunderschöner Schrein. Er war nur leicht mit goldenen und roten Ornamenten geschmückt, ansonsten war er weiß. Mir stand der Mund offen, so einen schönen Schrein hatte ich noch nie gesehen. „Na, los." Yato wollte gerade den Schrein betreten, als sich vor uns eine gewaltige Grenzlinie bildete.

Ich erschrak und sprang die 3 Stufen, die zu dem Schrein führten, wieder runter. Ein großer, schlanker Typ, mit dunkel blauen Haaren stand vor uns. Sein Pony fiel ihm lässig ins Gesicht. Mit verschränkten Armen stand er da und sah auf uns herab. „1. Was willst du hier, Yato? 2. Wer sind die zwei?" seine Stimme war dunkel und fest. „Ryu! Wie schön dich zu sehen. Sag mal, ist meine Schwester zu Hause?" „Schwester?!" Hiyori und ich drehten uns zu Yato und sahen ihn ungläubig an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und grinste blöd.

Gerade wollte dieser Ryu wieder etwas sagen, als eine Stimme hinter ihm ertönte die so schön war, dass ich kurz dachte ich hätte sie mir eingebildet. „Ryu? Wer ist denn da?" ein zierliches Mädchen stellte sich an die Seite des jungen Mannes. Sie hatte sehr langes weißes Haar und rote Augen. „Vor mir stehen zwei Götter der Schönheit!" Hiyori war völlig aus dem Häuschen. Ja die beiden sahen wirklich gut aus, doch das Mädchen zog meine Aufmerksamkeit komplett auf sich. In mir kam ein Gefühl auf, als würde ich sie kennen und mein totes Herz fing an zu rasen. „Das meine Lieben ist meine Schwester. Yumeko, Göttin des Glücks und der Schönheit. Der komische Kerl neben ihr, ist ihr Shinki."

„Sein Name ist Ryu. Yato? Was willst du hier?" streng sah sie zu ihm und verschränkte auch ihre Arme. „Ich wollte meine Schwester besuchen?" sie schnaubte. „Jetzt auf einmal? Was brauchst du wieder? Geld? Von mir kriegst du nichts." mit diesen Worten drehte sie sich um und betrat wieder ihren Schrein. „Yumeko, warte bitte!"

Ohne sich umzudrehen winkte sie uns zu. „Tschau, Brüderchen." Ryu lachte schadenfroh und fuhr sich lässig durch seine Haare. Dann drehte auch er sich um. Die Grenzlinie vor uns verschwand, aber Yato wagte es nicht den Schrein zu betreten. Das hieß also, wieder frieren und hungern. Musste der es sich eigentlich mit allen so versauen? Sogar mit seiner Schwester?


Yumeko POV

Wer war das? Dieser blonde Junge? Wieso schlug mein Herz so schnell, dass ich Sorge hatte, es würde mir aus der Brust springen? Ich rieb mir über die Stelle, an der sich mein Herz befand und seufzte. „Yuie? alles in Ordnung?" Ryu, mein Shinki, sah mich besorgt an. „Ja. Nur so ein komisches Gefühl." er nickte. Ich wollte mich gerade wieder in die Bibliothek begeben, als mich eine Stimme daran hinderte. „Yumeko-sama! Warten sie, bitte." schwungvoll drehte ich mich um und sah wie der blonde Junge auf mich zu gerannt kam. Er warf sich direkt vor mir auf die Knie, was mich zusammen zucken ließ.

„Bitte, schicken sie uns nicht weg! Draußen ist es so kalt und was richtiges zu essen hatte ich auch schon seit einer Woche nicht mehr. Immer nur dieser getrocknete Fisch. Ich halte das nicht mehr aus! Bitte, helfen sie uns." erstaunt weiteten sich meine Augen. Wütend wanderte mein Blick zu meinem Bruder. Dieser zog seine Schultern hoch und seinen Kopf ein. Sanft legte sich mein Blick wieder auf den Jungen vor mir. Ich kniete mich vor ihn und legte meine Hand unter sein Kinn.

Als wir uns berührten ging ein Stromschlag durch meinen Körper und auch er merkte es, denn sein Kopf schnellte zu mir hoch. Jetzt knieten wir hier auf dem Boden meines Schreins und sahen einander an. „Wie heißt du?" fragte ich ihn leise. „Yu-Yukine." ich nickte, unfähig etwas zu sagen. Irgendetwas war an diesem Jungen, was mich verwirrte. Ich nahm sanft seine Hand und zog ihn mit mir hoch.

„Ryu?" „Ja?" „Bitte zeig Yukine wo er heute Nacht schlafen kann." „Natürlich. Folg mir, Kleiner." Yukine strahlte mich an und folgte dann meinem Wegweiser. Wieder raste mein Herz, so als wolle es mir etwas sagen. „Schwesterchen!!!" Yato sprang auf mich zu, doch kurz bevor er mich erreichte, baute sich eine hohe Grenzlinie zwischen uns auf. Natürlich, knallte er voll mit dem Gesicht da vor. Ich seufzte genervt und verdrehte die Augen. Ich drehte mich um und sah wie Ryu, Yato grinsend betrachtete. Er zuckte mit den Schultern. „Ups!" lachend ging er mit Yukine weiter, in Richtung der Schlafzimmer.

„Aua. Man, Yuie! Such dir mal ein netteres Shinki. Ich mag ihn immer noch nicht." mit hochgezogener Augenbraue sah ich zu meinem Bruder. „Er mag dich auch nicht. Außerdem ist Ryu schon seit 1500 Jahren bei mir. Denkst du wirklich ich schicke ihn weg, nur weil er dir nicht in den Kram passt? Wir sind-." „-das am längsten bestehende Team aus Göttin und Shinki. Blah blah. Ja, ich weiß." beleidigt saß er auf dem Boden und machte ne Schnute. Leicht musste ich grinsen, ich hatte ihn ja doch irgendwie vermisst.

Erst jetzt bemerkte ich, dass noch eine weitere Person in meinem Schrein stand. Ein Mädchen. Mit einem Schwanz. „Ein Halbayakashi?" diese Worte flüsterte ich, doch es brachte nichts. Nur eine Sekunde später stand Ryu vor mir und hob schützend seine Arme. „Ayakashi! Komm meiner Herrin nicht zu nah, sonst mach ich dich fertig!" lächelnd legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich, mein Freund. Sie ist nur ein Halbayakashi." Ryu atmete tief durch, blieb aber vor mir stehen.

„Mein Name ist Hiyori! Ich bin nicht gefährlich, ich schwör's!" tief verbeugte sie sich. Ich lachte und ging zu ihr. Ryu wollte mich davon abhalten, doch ich sah ihn mahnend an. „Siehst du, Ryu? Sie ist nicht gefährlich." ich lächelte und deutete ihr an, dass die Verbeugung unnötig wäre. „Willst du auch hier übernachten, Hiyori?" „Yumeko-sama!" ich ignorierte Ryu's Einwände. Ich hasste es eh, wenn er mich so nannte. Das tat er immer, wenn wir nicht allein waren. „N-nein. Ich gehe wieder nach Hause. Yato wollte sie uns nur vorstellen." „Bitte, sag einfach Yumeko zu mir." ich nahm ihre Hand und grinste sie an. Sie lächelte zurück.

Nachdem Hiyori ging, widmete ich mich wieder dem schmollenden Gott auf dem Boden. „Hey, du! Steh schon auf. Du versaust den ganzen Boden! Ryu hat heute erst geputzt! Er versohlt dir den Hintern, wenn alles wieder dreckig ist." schnell stand Yato auf. Tja, vor dem stärksten Hafuri der Welt, hatten auch die Götter Respekt.

Sanft legte ich eine Hand auf seine Wange. „Yato. Geh auf dein Zimmer und schlaf dich aus. Natürlich, dürft ihr hier bleiben." in Yato's Augen bildeten sich Tränen. Wie übertrieben. „Ich wusste doch, dass du mich liebst, Schwesterchen." „Ich will Yukine helfen, nicht dir." er erstarrte und fing wie ein Blöder an zu heulen. „Du bist so gemein, Yuiechan!" „Hey, nenn sie nicht so!" Ryu verpasste ihm eine ordentliche Kopfnuss. Yato rieb sich die schmerzende Stelle und ging auf sein Zimmer. Ich seufzte und rieb mir über's Gesicht. Das konnte ja witzig werden.

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