13. Vier Wochen Freiheit

27 0 0
                                    

Yumeko POV

Trotz dieses doofen Vertrages ging es mir fantastisch. Die Schmerzen waren weg und meine Kraft kam langsam wieder zurück. Ich war noch lange nicht wieder so stark wie vorher, aber ich gab die Hoffnung nicht auf. Yukine wich mir nicht mehr von der Seite. Doch geküsst hatten wir uns immer noch nicht. In dieser einen Woche, die vergangen war, versuchten wir die ganze Zeit eine Lösung zu finden. Doch bisher war uns das nicht gelungen. Aus irgendeinem Grund, war mir das erstmal egal. Die Zeit, die ich mit Yukine verbringen konnte, war viel wertvoller als alles andere.

Leise summend, lief ich durch den kleinen Wald. Die Sonne schien zwischen den Ästen hindurch und spendete Wärme. Lächelnd sah ich in den Himmel hinauf und seufzte. „Yumeko!" verwundert drehte ich mich um. „Yukine! Was machst du denn hier? Ich dachte, Yato und du hättet einen Auftrag." lächelnd wandte ich mich zu ihm. „Ach, das war nur eine Kleinigkeit." langsam kam er auf mich zu und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich wich zurück. „Das solltest du vielleicht besser lassen. Jetzt wo ich von dem Vertrag weiß, muss ich mich daran halten."

Yukine kaute an seiner Unterlippe. Es fiel ihm sichtlich schwer, mir fern zu bleiben. Doch mir ging es ja genauso. Mehr als Gespräche, war nicht mehr drin. Keine Berührungen. Auf einmal, überbrückte er die letzten Schritte zwischen uns und blieb direkt vor mir stehen. „Yukine." ich flüsterte seinen Namen, doch ich wusste, er hatte mich gehört. Er nahm meine Hand und drückte sie sich an die Brust. Ich spürte seine Wärme und seinen Herzschlag durch sein Shirt. Sein Herz raste wie verrückt, doch mir ging es nicht anders.

„Yukine, ich will nicht, dass dir etwas passiert." er lächelte. „Yumeko, er sagte doch, dass du deine letzten vier Wochen in Freiheit genießen sollst. Vier Wochen, Yumeko. Das ist doch besser als nichts oder?" er hatte Recht. Ich kicherte und nickte. „Willst du ein Stück mit mir gehen?" Hand in Hand spazierten wir etwas durch den Wald und setzten uns irgendwann unter einen Baum. Er zog mich zwischen seine Beine und legte seine Arme um mich. Glücklich lehnte ich mich an ihn.

Yukine fing an mit meinen Händen zu spielen. Ab und zu strich er durch meine Haare. Irgendwann hatte ich das Bedürfnis, ihn anzusehen. Also drehte ich mich zu ihm und sah in seine wunderschönen Augen. Und da war er, der magische Moment. Mal wieder. Der Moment, bevor man sich küsst. Ich hatte 1000 Schmetterlinge im Bauch, als ich bemerkte, wie sein Gesicht meinem näher kam. Aber wie das nun mal so war, hasste mein bester Freund mich.

„Yuie!" ich sprang auf und rannte auf ihn zu. Panisch drehte er um und rannte in unseren Schrein. „Ich mach dich kalt, Ryu!" „Aber ich hab doch gar nichts gemacht, du Verrückte!" ich verfolgte ihn eine ganze Weile, bis er sich umdrehte und einfach eine Grenzlinie hochzog. „Wie kannst du es wagen, du Feigling?" er hob seine Hände. „Was auch immer ich gemacht hab, es tut mir leid!" und dann grinste er plötzlich ganz dreckig. „Oh, jetzt verstehe ich. Ich habe euch bei etwas unterbrochen." „JA, verdammt! Vollidiot! Vollpfosten! Mistkerl!" Ryu lachte mich aus!

„Hör auf zu lachen, man!" das brachte ihn nur mehr zum lachen. Ich raufte mir die Haare und ließ mich einfach auf den Boden fallen. Sofort kniete Ryu neben mir. „Hey, es tut mir wirklich leid." traurig sah ich zu ihm. „Ich weiß. Wir waren schon so oft, so kurz davor uns zu küssen und jedes mal kam etwas dazwischen. So langsam habe ich das Gefühl, das Schicksal gönnt uns unser Glück nicht."

Jetzt schüttelte er an meiner Schulter. „Ey! Du beruhigst dich jetzt mal, klar? Deswegen bin ich zu dir gekommen! Ich habe ein Buch gefunden. Da steht vielleicht etwas hilfreiches drin. Aber ich verstehe die Sprache nicht." sofort war ich Feuer und Flamme. „Warum sagst du das nicht sofort? Los geht's!"

Die Zeit verging schneller als uns allen lieb war. Ich verbrachte viel Zeit damit, in diesem Buch zu lesen, aber fand einfach nichts. Ich musste etwas finden. Morgen war es soweit. Ich stöberte wieder in dem Buch, was Ryu gefunden hatte und stockte. Ganz hibbelig quietschte ich und sprang auf. „Ryu!" ich knallte die Tür zu seinem Zimmer einfach auf. „AAAh!" er erschrak und fiel vom Bett."Spinnst du total?" ich sprang auf sein Bett und zog ihn schnell wieder auf's Bett zurück.

Ganz aufgeregt drückte ich ihm das Buch in die Hand und zeigte auf eine Stelle. „Lies! Lies schon!" er nahm das Buch und las die Stelle, die ich extra für ihn übersetzt hatte. Als er es gelesen hatte, sah er nicht so begeistert aus wie ich. Mit einem zweifelndem Blick sah er mich an. Etwas verunsichert, versuchte ich mein Lächeln aufrecht zu erhalten. „Yuie, das wird nicht funktionieren." geschockt richtete ich mich etwas auf. „A-aber wieso denn nicht? Meinst du er liebt mich nicht?" Ryu seufzte. „Doch, das glaube ich. Aber als Mensch wäre er gerade mal 17 Jahre alt. Also noch sehr jung. In dem Alter, gibt man nicht zu, wenn man sich verliebt hat."

Ich wurde wütend. Trotzig riss ich ihm das Buch aus den Händen. „Du hast ja keine Ahnung. Nur weil du jede Woche eine andere hast, muss das doch nicht für jeden das Richtige sein. Ich vertraue Yukine und ich bin fest davon überzeugt, dass er es erwidern wird." ich stand auf und verließ das Zimmer. Ich suchte Yukine in seinem Zimmer, doch da war niemand. Ich fand ihn, an einen Baum gelehnt draußen.

„Yukine!" freudig warf ich mich ihm in die Arme und lachte. Etwas verwirrt lachte er auch. „Was ist denn los, Yumeko?" ich lächelte ihn breit an. „Ich muss dir etwas sagen." „Was denn?" ich hielt seine beiden Hände in meinen. „Yukine, ich weiß, es ist komisch, aber ich muss es jetzt loswerden. Yukine, ich liebe dich." ich grinste breit, doch es erstarrte, als ich Yukine's Gesicht sah. Er hatte die Augen weit aufgerissen und den Mund geöffnet. „Yu-Yukine? Alles in Ordnung?"

Er schüttelte den Kopf. „J-ja. Alles in Ordnung. Yu-Yumeko. I-ich... ich mag dich wirklich gerne, aber ich weiß nicht ob-." meine Welt zerbrach. Das konnte doch nicht sein. Doch anstatt wütend zu sein, fühlte ich nichts. „Yumeko? E-es tut mir leid." ich schloss die Augen.

Ich fing an gequält zu lächeln und legte Yukine meine Hand an die Wange. „Schon gut, Yukine. Danke. Danke für alles. Danke, für die schönen Gespräche nachts. Danke, für den Tanz im Mondschein beim Stadtfest. Und für alles andere. Ich hoffe du wirst glücklich, Yukine." ein letztes mal, betrachtete ich seine Gesichtszüge. Dann drehte ich mich um und machte mich für meine Abreise morgen bereit. Ab morgen, würden Ryu und ich ein neues Leben führen. Ein Leben mit dem Todesgott.

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt