Yumeko POV
Die ganze Nacht weinte ich. Ich weinte, weil ich mich in Yukine geirrt hatte. Ich weinte, weil er meine Liebe nicht erwiderte und ich weinte, weil ich gehen musste. Am nächsten Morgen, ganz pünktlich, standen Ronin und Ryota vor der Tür. Ronin kam direkt auf mich zu und legte seine jämmerlichen Lippen auf meine. Als ich kapierte, was er da tat, knallte ich ihm eine und putzte mir mit meinen Händen die Lippen sauber.
„Was soll das?" er lachte. „Na, du gehörst jetzt mir. Ich darf machen was ich will." „Nur über meine Leiche." er zuckte mit den Schultern. „Das lässt sich einrichten. Jetzt verabschiede dich. Wir gehen." Ryu hatte schützend, einen Arm um meine Schultern gelegt. „Yato? Ihr dürft ruhig hier bleiben. Kümmert euch um alles, ja?" mein Bruder nickte und nahm mich weinend in den Arm. „Es tut mir so leid, Yuiechan." „Nicht doch. Ist schon gut." sanft legte ich meine Hand an seine Wange.
Und dann wandte ich mich Yukine zu. Stumm sahen wir uns in die Augen. Ich lächelte und nahm ihn in den Arm. „Pass auf ihn auf, ja?" er nickte und drückte mich fest an sich. Wir lösten uns von einander. Ryu und ich nahmen uns an der Hand und gingen zu dem Todesgott. Zusammen teleportierten wir uns in unser neues Leben.
Ronin's Schrein war das komplette Gegenteil von meinem. Er war riesig und schwarz. Was für ein großes Ego musste man haben, um so einen riesigen Schrein zu besitzen? Ryu blieb mir dicht auf den Fersen und ließ den Todesgott nicht aus den Augen. „Das ist euer neues zu Hause." Ronin breitete seine Arme aus und drehte sich einmal um sich selbst. Ich sah mich nicht um. Ich sah nur zu dem Mann, der mich hergeholt hatte.
Ryu zuckte mit den Schultern. „Ist nichts besonderes. Unser Schrein ist schöner." Ronin knirschte wütend mit den Zähnen. „Yumeko, darf dein Shinki etwa so mit anderen Göttern sprechen?" ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Natürlich darf er das. Gewöhn dich dran." mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und stand schon wieder nah bei mir. „Hör mal zu. Du gehörst jetzt mir. Du und dein Sklave macht gefälligst das was ich sage." dieser Scheißkerl. Wie konnte er es wagen Ryu, Sklave zu nennen.
„Ryu ist niemandes Sklave. Und wir haben immer noch unseren eigenen Willen. Du bist nicht unser Meister." fest griff er mein Kinn. „Nochmal, du gehörst mir." ich grinste frech. „Ich gehöre niemandem. Ryu? Wir gehen wieder nach Hause." sein Griff wurde fester. „Ihr geht nirgendwohin!" „Mein Schrein ist und bleibt unser zu Hause, daran wird sich nichts ändern."
Er schubste mich von sich und gab mir eine ordentliche Backpfeife. Da ich immer noch nicht ganz bei Kräften war, fiel ich um. „Grenzlinie!" Ryu schoss eine gewaltige Linie und schnitt so Ronin die Hand ab. Dann zog er eine ganze Blockade um uns. Ronin schrie vor Schmerz, doch lange hielt das nicht. Der Todesgott, ließ sich einfach eine neue wachsen. „Wie kannst du es wagen? Shogo!" er rief sein Shinki! Shogo war ein zu groß geratener Wurfstern, doch sie hatte keine Chance gegen Haiki. Wir machten uns bereit zum Kampf, doch dann fing Ronin an zu lachen. „Was ein Tag. Lebt euch ein. Doch gehen dürft ihr nicht. Ich verbiete es." und schon wieder ein Verbot. Wütend schnappte ich mir Ryu's Hand und folgte Ryota, die uns unsere Zimmer zeigte, aber natürlich blieb Ryu bei mir.
In den nächsten Wochen, kam es immer wieder zu solchen Auseinandersetzungen. Einmal kämpften wir sogar wirklich ernst gegeneinander, doch als Ronin merkte, dass er gegen mich und meinen Wegweiser keine Chance hatte, zog er das alles wieder ins Lächerliche. Danach die Wochen verliefen ruhiger. Ryu und ich hatten uns unserem Schicksal ergeben. Wir ließen uns nicht alles gefallen, definitiv nicht, aber wir diskutierten nicht mehr über alles mit ihnen.
Ich dachte viel an Yukine. Da Yato sein Verbot zurück genommen hatte, krampfte mein Herz nicht mehr. Aber so weit von ihm entfernt zu sein, schwächte mich trotzdem. Ob er auch noch an mich dachte? Er mochte mich, doch er liebte mich nicht. Er liebte mich nicht. Immer wenn ich daran dachte, wurde mir schlecht. Wenn er es erwidert hätte, wäre ich befreit gewesen. Aber das hatte er nicht. Nach einigen Monaten, hatten wir uns einigermaßen eingelebt. Ich wurde immer schwächer, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Nur Ryu bemerkte es und wie immer half er mir wo er konnte.
An einem schönen Tag stand ich an einem der wenigen Fenstern und sah raus in die Nacht. Ich beobachtete die Sterne und dachte wieder mal an Yukine. Ob es ihm gut ging? Seitdem ich hier war, hatte ich nichts mehr von ihm oder Yato gehört. Ich vermisste ihn so sehr. Ich schloss die Augen und seufzte. „Schlechten Tag gehabt?" genervt öffnete ich meine Augen wieder und sah Ronin's Spiegelbild. Er stand direkt hinter mir. Er legte eine Hand auf meine Schulter, die ich sofort wieder abschüttelte.
„Fass mich nicht an!" er grinste fies. „Ganz ruhig. So langsam solltest du dich mir hingeben." „Nie im Leben." ich drehte mich zu ihm um und reckte ihm mein Kinn entgegen. "Tu nicht so, als wärst du noch genauso stark wie damals. Als du noch die gefürchtete Unheilsgöttin Yumeko warst, die mit ihrem Hafuri ihr Unwesen trieb. Seit du dich dazu entschieden hast eine Glücksgöttin zu sein, hast du viel von deiner Macht verloren." wütend starrte ich ihn an. "Nein, habe ich nicht. Ich bin noch viel mächtiger als vorher. Du machst mir und Ryu keine Angst."
"Du hast deinem Shinki einen Teil deiner Macht übertragen. Natürlich hat er keine Angst. Was hattest du davon, ihm diese Macht zu verleihen?" "Ich hatte damals keine andere Wahl. Wir steckten in der Klemme und ich war zu geschwächt um uns zu retten. Er kann sich für eine kurze Zeit in Haiki verwandeln, ohne das ich ihn rufen muss. Er kann sich auf eine gewisse Distanz eigenständig teleportieren. Er ist mächtiger als jedes andere Shinki oder Hafuri. Und weißt du was? Ich würde es immer wieder machen! Wir brauchen dich nicht."
„Du wirst dich schon noch in mich verlieben, du musst dich nur auf mich einlassen." schallend fing ich an zu lachen. Ich drehte mich wieder zum Fenster. „Nein. Das wird nicht passieren." meine Stimme nahm einen traurigen Ton an. Er packte mich an meinen Schultern und drehte mich wieder zu sich. „Was soll das heißen? Doch nicht etwa? Nein, das ist nicht möglich." erschrocken wich er zurück. Ich lächelte schelmisch in seine Richtung. „Bingo, Sherlock." „Wer ist es? Ryu? Nein. Das wäre allen schon früher aufgefallen. Ein Gott? Oder... nein, doch nicht etwa... der kleine blonde? Das Shinki deines Bruders?" „Sein Name ist Yukine. Und jetzt hörst du mir mal zu, Todesgott. Mein Herz wird niemals dir gehören, denn es gehört schon jemandem. Und deshalb, wirst du niemals so eine Macht über mich haben, wie du gerne hättest."
Wütend starrten wir uns an. Dann lachte er wieder so böse. „Und das Beste an der Geschichte? Du wirst ihn nie wieder sehen. Du wirst an deinem gebrochenen Herzen sterben und nach dem Generationswechsel, wirst du vollkommen mir gehören." erschrocken weiteten sich meine Augen. „Was? Das kannst du doch nicht ernst meinen!" er strich mit seiner Hand über meine Wange. „Du gehörst mir. Und zwar für immer, liebe Yumeko. Gewöhn dich dran."
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Forbidden Love
RomanceYukine trifft auf Yato's kleine Schwester. Yumeko, eine Glücksgöttin. Was passiert, wenn sie ihnen erlaubt einige Zeit bei sich und ihrem Hafuri, Ryu, zu leben? Und was passiert, wenn eine Göttin ihren Seelenverwandten ausgerechnet in einem Shinki f...