1. Kapitel (Eloise)

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Ich hielt kurz inne und atmete noch einmal tief ein, dann drückte sie die Tür zum Thronsaal auf. "Da bist du ja endlich!", mein Vater klang genervt. Ich lief durch den Raum, rechst und links von mir standen Soldaten, die Leibwache des Königs. Der Raum war groß doch heute kam mir der Weg nach vorne viel zu kurz vor. Mein Bruder James grinste mich bösartig an, er stand hinter meinen Vater. Ich verbeugte mich, dann versuchte ich meinen Vater fest anzusehen. "Du hast mich rufen lassen, Vater?" Ich spürte seinen Blick auf mir, "Eloise, als Mitglied der Königsfamilie und General der 1 Armee bist du dazu verpflichtet dich zu benehmen! James hat mir berichtet, dass du und die anderen Vier, sich geweigert haben an der Zeremonie teilzunehmen letzte Woche. Was ist deine Entschuldigung?!", In seinen dunklen Augen spiegelte sich Zorn. Seine schwarzen Haare und sein Bart warfen Schatten auf sein Gesicht und ließen es kantig wirken. Ich spannte mich an, meine Hände hatte sie auf ihrem Rücken auf einander gelegt, eine Haltung mit der ich gelernt hatte meine Unsicherheiten zu überspielen. Ich versuchte so ruhig wie möglich zureden, "MyLord, es war eine Hinrichtung! Wir wollten so etwas schreckliches nicht mit ansehen." Der König änderte nichts an seinem Blick, doch er setzte sich noch aufrechter. Seine schwarze Robe, machte ihn noch noch bedrohlicher. James grinste und blickte auf den Boden. "Du wirst seit dem du klein bist zur Soldatin ausgebildet, töten gehört dazu und du warst immer dabei und hast dich nie gewehrt." entgegnete Vater genervt. "Das ist etwas anderes, es geht darum, dass Land und sich selbst zu schützen. Doch eine Hinrichtung?! Es ist eine schreckliche Art zu sterben und das wird zur Unterhaltung genutzt!" "Dieser Mann hatte ein Verbrechen begangen! Sein Tod war gerecht!", ich schluckte, "Vater, dieser Mann hatte den Mörder seiner Schwester umgebracht! Das Entschuldigt die Tat nicht aber macht sie noch verständlich. Das Gefängnis wäre doch auch ausreichend gewesen." "Zweifelst du mein Urteil an?!", mein Vater war jetzt wirklich wütend. Ich wusste, dass sie zu weit gegangen war. "Nein, Sir! Ich meine nur, dass an manchmal die Hintergründe der Tat ansehen muss." James schüttelte lächelnd den Kopf. "Das reicht! Alles Wachen raus.", rief der König, die Soldaten verließen augenblicklich den Saal. Mir wurde flau, wenn keine Wachen im Raum waren, war sein Temperament unberechenbar. "Verzeih mir, Vater! Wir...", weiter kam ich nicht. "Ich will nichts mehr hören. Offenbar geht es euch hier zu gut! Ihr fünf werdet, noch heute Abend abreisen. Ihr kehrt zurück zu den Armeen, ihr werdet alle abreisen.", er sprach jetzt so laut, dass seine Stimme im Raum wieder hallte. Mein Blick viel auf James, er wirkte auch überrascht über diese Entscheidung doch er lächelte immer noch. Er hatte es geschafft, er war mich wieder los geworden. Ich schluckte erneut, "Mylord, ich bin dafür verantwortlich, ich habe die anderen dazu gebracht! Es war meine Schuld." "Das ist mir egal, auch die anderen haben meinen Befehl missachtet." Ich nickte, "Sir, ich muss euch noch einmal um Gnade bitte.", ich sprach schnell weiter bevor er mich wieder unterbrechen konnte, "Unsere Pläne und Strategien sind noch nicht fertig. Ich will mich nicht vor der Strafe drücken. Aber es geht um die Sicherheit des Landes! Wir wollten erst in zwei Wochen abreisen." Der König verlagerte sein Gewicht, sein Blick ruhte weiter auf mir, während er sich die Meinung meines Bruders einholte, "James, was sagst du dazu?" James trat nach vorne neben den König. "Sie hat Recht, eine grundlegende Strategien sind noch nicht ganz aus gearbeitet. Wir brauchen noch etwa vier Tage." Ein Nicken zeugte davon, dass er einsah, dass es nachteilig wäre uns jetzt wegzuschicken. "Also schön. Ihr habt drei Tage Zeit. Danach seid ihr weg und jetzt geh!" Ich verbeugte sich kurz, dann verließ ich den Raum. Kurz bevor die Tür zuviel hörte ich wie ihr Vater anfing mit James zu reden.

Die Tür fiel hinter mir zu und ich atmete erleichtert auf. Meine Freunde saßen auf dem Boden im Flur ihre Gespräche brachen ab als sie mich sahen. Sie standen auf und warteten bis ich vor ihnen war. Zur Etikette gehörte es, dass sie wann immer wir sich draußen oder auf den Gängen aufhielten, ich vorne zu laufen hatte. Ich hasste diese Regel, aber ich konnte nichts ändern. Wir gingen in die Bibliothek und setzten uns um einen Tisch. "Wir müssen bereits in drei Tagen abreisen." Die Vier sahen mich geschockt an. Samantha fand als erstes wieder ihre Stimme, "Was ist passiert?" "James, hat Vater verraten, dass wir nicht bei der Hinrichtung waren. Ich hab versucht es ihm zu erklären, aber wollte es nicht hören. Es tut mir leid, ich hätte euch nie dazu überreden dürfen!" Alexander sah mich eindringlich an, "Lu, wir sind nicht hingegangen, das war alleine unsere Entscheidung und wir sind alle Schuld." Die anderen nickten zustimmend. "Warum reisen wir erst in drei Tagen ab?", Elena war verwirrt. "Damit wir noch die Strategien für die Armeen noch fertig ausarbeiten konnten. Eigentlich hätten wir heute Abend, abreisen sollen. Doch James bestätigte, dass es nicht sicher wäre uns jetzt weg zuschicken.", Sam sah mich kritisch an, "James war auf deiner Seite?" Ich nickte, "Er kann seinen Hass auf mich und seine Pflichten als 1. General gut auseinander halten." Mags, stand auf, "Wir sollten keine Zeit verlieren." Wir anderen erhoben sich ebenfalls, ich bestätigte es, "Du hast Recht, bringt alles her und sagt euren Eltern, dass ihr früher abreist. Sam, Mags könnt ihr eure Mutter fragen, dass sie uns heute Abend etwas zu essen bringt?", die beiden nickten. Wir verließen den Raum und ich ging in mein Arbeitszimmer. Ich rollte alle Pläne auf die auf meinen Schreibtischen lagen und versuchte alle zu greifen doch, es waren zu viele, ich wohl musste zweimal laufen. Als ich das zweite mal auf dem Weg in die Bibliothek war kam James mir entgegen. Seine Uniform war ein wenig eingestaubt und er rieb sich sie linke Schulter. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er in mich rein lief. Mir fiel alles aus der Hand und rollte über den Boden. "Tut mir leid.", murmelte er. Er half mir alles aufzuheben, "Hier.", sagte er leise, "Entschuldige mich, ich werde gleich alles vorbei bringen, was Armee 6 betrifft. Bring mir alles wenn es fertig ist, ich werde es dann nach Durchsicht genehmigen." "Ja, Sir!", murmelte sie. Dann gingen wie in entgegengesetzte Richtung.

In der Bibliothek angekommen, war ich alleine. Die anderen wohnten weiter unten in der Stadt und brauchten länger um überhaupt dort hin zu kommen. Ich breitete die Karten aus und beugte mich darüber. Doch nur mit meinen Sachen konnte ich noch nicht viel anfangen, deshalb stand ich auf und ging um einige Bücher zu holen zwischen die Regale. Ich hörte, dass die Tür sich wieder öffnete. "Komm schon James, es kann doch nicht so weiter gehen.", die Stimme gehörte Lukas, James Leibwächter und bester Freund. Ich blieb zwischen den Regalen stehen lauschte und beobachtete sie durch die Bücher. "Wozu bin ich denn da?!" "Luke, sei still. Eloise kann jeder Zeit wiederkommen." "Ja, aber..." "Ich hätte dir nie davon erzählen dürfen und wenn du auch nur ein Wort zu irgendwem sagst, bring ich dich um! Niemand, absolut niemand darf es jemals erfahren!" James packte ihn am Kragen und drückte ihn an die Wand. "Verstehst du? Niemand! Jemals!" Lukas nickte, "Natürlich, es tut mir leid. Ich werde es nicht mehr erwähnen." "Gut!", James ließ ihn los und strich ihm Dreck von der Schulter. Als beide wieder den Raum verlassen hatten ging ich zurück zum Tisch. James Angelegenheiten gingen mich nichts an und normalerweise interessierten ich sich auch nicht dafür, doch ich fragte mich diesmal schon um was es ging. Vielleicht gerade weil ich es nicht wissen sollte.

Zur Ehre des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt