10. Kapitel (Magdalena)

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Ich würde als Dieb sterben in Ikaria, ohne das jemand wissen würde wer ich bin. Meine Schwester würde nie erfahren was mit mir geschehen war und auch meine Eltern würden nie erfahren was genau passiert war. Dennoch versuchte ich alles nochmal zu ordnen. Wir waren nachts von Männer überfallen worden, sie trugen arnotanische Uniformen, aber es waren keine Soldaten, das hatten wir relativ schnell gemerkt. Es musste sich um eine dritte Partei handeln, nach dem wir eine Nacht in ihrem Lager verbracht hatten, wurden wir hier her gebracht. Sie behaupteten wir seien gesuchte Diebe. Wir wurden hier eingesperrt und jetzt waren wir hier. Ihre Idee war echt gut gewesen, sollte James hier auftauchen, würde Christoph behaupten wir seien nicht hier, so würde man hier nicht nach uns suchen. Hier waren keine Fenster und ich konnte die Sonne nicht sehen, meinem Gefühl nach waren wir jetzt einen ganzen Tag hier gewesen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als der Major neben mir laut auf stöhnte. "Was ist passiert?", er fasste sich an den Kopf und versuchte sich aufzusetzen. "Wir sind im Kerker in Ikaria. Hey, pass auf, bleib liegen." "Zu Befehl."murmelte er und ließ sich wieder auf den Boden sinken. "Und was hab ich getan, dass es mir jetzt so dreckig geht?", er versuchte zulachen. "Die Männer die uns entführt haben, haben uns in die Stadt gebracht und behauptet wir seinen gesuchte Diebe. Sie haben uns hier eingesperrt. Wir haben uns gewehrt, ich konnte mich kurz befreien, doch sie erwischten dich und drohten dir das Genick zu brechen wenn ich nicht aufgebe, dann haben sie dir einmal auf den Kopf geschlagen und du verlorst das Bewusstsein. Sie haben dich in die Zelle hier geworfen, deshalb tut dir alles weh, aber die Fahrt vorhin war auch nicht gerade angenehm für dich. Es tut mir leid." Ich sah wie er nachdachte und sich in seinem Kopf wieder alles zusammenfügte. "Wieso tut es euch leid?", fragte er nach einigen Sekunden. Ich schluckte, "Weil es meine Aufgabe wäre auf sie aufzupassen Major." "Thomas, mein Name ist Thomas." "Ich bin Mags." Ich hörte wie sich die Tür zu unserer Zelle aufgeschlossen wurde, ich sprang auf auch wenn ich ebenfalls noch ein wenig angeschlagen war. Ich half Thomas auf zustehen, er hielt sich besser auf den Beinen als ich gedacht hatte. Die Tür öffnete sich und zwei Wachen traten in den Raum, entgegen meiner Erwartungen waren sie unbewaffnet. "Kommt mit!", sagte einer von ihnen grob. Sie packten uns an den Armen und führten uns aus dem Kerker, ich wehrte mich nicht, Thomas war nicht in der Lage noch mehr einzustecken und an ihm würden sie alles auslassen. Als wir das Ende der Treppe erreichten und auf den Innenhof traten musste ich die Augen zukneifen, die Sonne war schien hell und ich musste mich erst an das Licht gewöhnen, deshalb sah ich auch zunächst nicht wer auf dem Hof stand. Ich hörte nur einige Stimmen. "Das sind sie, ihr hattet sie also doch!", war das James? "Es tut mir leid, ich hab es nicht gewusst und es war nicht meine Absicht eure Leute gefangen zu halten." Diese Stimme kannte ich nicht, aber sie wirkte angespannt. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und ich konnte sehen, dass wirklich James hier war. Sowie Eloise, Lukas und einem weiteren Oberst, der Uniform nach zu urteilen. Die Wachen ließen mich los, Thomas hielten sie weiterhin fest, er hätte sich vermutlich nicht alleine auf den Beinen halten können. Wir gingen unseren Leuten und salutierten. Lukas und der andere Oberst salutierten kurz mir dann wandten sie sich Thomas zu und stützten ihn. Thomas war kleiner als die beiden, sie nahmen seine Arme und legten sich jeweils einen um die Schulter, die beiden sahen auch nicht gerade fit aus aber Thomas war nicht so schwer, dass ich mir Sorgen machte. Ich sah mich um und bemerkte, das ein Haus ausgebrannt und zusammen gebrochen war. "Setzt ihn in die Kutsche.", befahl James und die beiden brachten ihn zu einer der Kutschen. "Prinz James, wir haben ein Problem!", James nickte, "Ja, ich weiß." Ich wusste nicht genau worum es geht, aber wir waren im Krieg mit Arnota, das war das einzig gemeinsame Problem, das wir hatten. "Prinz James, ich weiß ich habe heute nicht das Recht euch um etwas zu bitten, aber da ihr nun wisst, das wir keinen Angriff planen." James unterbrach ihn, "Ich vertraue euch nicht Christoph und auch, dass es ein Lager von Rebellen ist habe ich nicht ganz geschluckt." Die umstehende Menge raunte, James hatte den Prinzen ohne Titel, direkt angesprochen. Christoph spannte sich an, "Aber", James fuhr fort. "ich versichere euch, dass ich keine eigenen Angriff plane. Solange ihr euch ruhig verhaltet, werden wir das auch tun." Christoph sah erleichtert aus, "Ich danke euch!" James nickte. "Wollt ihr den Rebellen haben, der euch in den Tod locken wollte?", fragte Christoph doch James schüttelte den Kopf, "Nein, ihr habt ein größeres Problem als wir mit ihnen, er ist kein starker Mensch, ihr solltet Informationen von ihm bekommen." "Danke.", antwortete Christoph etwas überrascht. "Wir sollten uns wieder auf den Weg nach hause machen.", sagte James schließlich. Eloise nickte bejahend und Christoph und das Mädchen, das neben Christoph stand wirkten erleichtert. "Ich verdanke euch mein Leben und das der Kinder, Vielen Dank, Prinz James, Prinzessin Eloise und euch natürlich auch Oberst Lukas.", aus dem Kontext konnte ich schließen, dass es sich wohl um Prinzessin Amanda handeln musste. Sie lächelte so perfekt, dass man sie auch für ein Gemälde halten könnte. "Ja Danke.", murmelte Christoph aufrichtig. "Niemand sollte auf diese Weise sterben oder jemanden verlieren.", James Worte waren ehrlich und auch wenn wir Feinde waren, darin waren wir uns alle einig. "Eloise und Henry, ihr fahrt mit mir. Magdalena und Lukas ihr fahrt mit dem Major.", ich sah das Eloise und Lukas nicht damit einverstanden waren, aber sie sagten nichts sie würden seine Entscheidungen nicht ihn Frage stellen, nicht hier. Henry wurde von einer Frau angestarrt, die ich nicht kannte. Wir stiegen in die Kutschen und fuhren nach einigen Minuten ab. Thomas saß zunächst neben Lukas, doch er war immer noch angeschlagen und war immer wieder kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, weshalb ich Lukas bat sich neben mich zu setzten damit Thomas sich hinlegen konnte. Lukas war blass, er wirkte ein wenig benommen, "Lukas, ist alles in Ordnung bei dir?", er zuckte mit den Schultern, "Ich hab viel Rauch eingeatmet als ich in dem brennenden Haus war und ich war für einige Minuten bewusstlos, General Eloise war aber noch ein einige Minuten länger bewusstlos, ich glaube ihr geht es noch schlechter sie ist nur gut darin es zu überspielen. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie wir es aus dem Haus geschafft haben, Eloise... General Eloise ist gestolpert und ich hab sie hinter mir her gezogen. Ich dachte die Decke wäre über uns zusammen gebrochen. Mir wird ständig schwindelig und ich hab schrecklichen Durst." Ich stand auf und griff in eine der Kisten über mir, dort lagerten Trinkbeutel ich hatte Glück und erwischte noch einen gefüllten. Ich gab ihn Lukas und er trank daraus hektisch. "Woher kommt der?", fragte er dann nach dem er die Hälfte getrunken hatte. "Das ist Eloise Kutsche, sie hat immer einen Vorrat von Wasser dabei, aber sie sollte ihn wieder auffüllen, das war der Letzte. "Dann lass ich lieber noch was übrig, Thomas sollte auch was trinken wenn er wieder aufwacht." Ich nickte, "Gute Idee." Lukas lehnte sich zurück, "Wie ist es euch ergangen?", fragte er nach ein paar Sekunden des Schweigens. "Wir wurden nachts überfallen, es ging alles sehr schnell und sie waren uns überlegen. Wir wurden zu einer Kutsche im Wald gebracht und von dort aus erst in ein Lager gebracht. Dort..." Ich brach kurz ab um die passenden Worte zuwählen, "Dort hat Thomas am meisten gelitten, meinetwegen. Als sie uns aus der Kutsche raus zogen, haben wir angefangen uns zu wehren. Eigentlich wussten wir, dass wir keine Chance hatten aber wir wollten nicht kampflos sterben." Ich stockte, so hatte ich es noch nicht in Worte gefasst aber wir hatten wirkliche Todesangst gehabt. Lukas hörte mir aufmerksam zu, "Ich war geschickt und überraschte sie mit damit. Doch Thomas hatte auf der Fahrt schon einiges einstecken müssen. Sie haben ständig auf ihn eingeprügelt und ich konnte nichts tun und je lauter ich wurde, das doch mich nehmen sollen, desto heftiger wurden sie. Im Lager haben uns relativ schnell gepackt bekommen und sie drohten, dass wenn ich mich noch einmal weigerte, würde sie ihn umbringen.", meine Stimme brach ab. Lukas sagte immer noch nichts. "Am nächsten morgen wurden wir in die Burg gebracht und auch dort hat Thomas wieder einstecken müssen. Ich hab auch was abbekommen, aber meine Verletzungen sind nur oberflächlich." "Es tut mir leid, das hätte nie passieren dürfen." "Ich weiß. Wie geht es Sam? Hast du etwas von ihr mitbekommen?" Lukas lachte auf, das verwirrte mich. "Als wir davon erfuhren stand sie unter Schock und war völlig fertig, ich glaube in der Nacht hat sie nicht gut geschlafen. Am nächsten morgen als Alex aufstand war sie nicht in ihrem Bett. Alex hat sie im ganzen Lager gesucht. Letztendlich fand sie Sam wie sie im Trainingszelt, die einen Soldaten nach dem Anderen im Faustkampf besiegte.", jetzt musste ich auch lachen, ich kannte meine Schwester und ich wusste, dass sie das gebraucht hatte um wieder klar denken zu können. "Sie hat einem sogar dem Arm ausgekugelt und das alles in der Trainingsuniform eines Leutnants. Du kannst dir denken, wie die Soldaten sie gefeiert haben, weil sie sogar einem Major, die Rippen geprellt hat." Ich musst weiter lachen. Wir unterhielten uns weiter, während Thomas weiter schlief, hin und wieder sahen wir nach ihm aber er schlief so tief, das er sich nicht von uns stören ließ. 

Plötzlich hielten wir an. Ich griff unter den Sitz und zog zielsicher ein Schwert hervor. Lukas schaute mich mit großen Augen an, ich zuckte mit den Schulter, "Eloise hat sich auf alles vorbereitet." Wir stiegen aus der Kutsche nach dem wir Thomas geweckt und bewaffnet hatten, er sollte aber in der Kutsche bleiben. Der Kutscher wirkte ratlos, er deutete auf die andere Kutsche, sie stand nur etwas 50 Meter vor uns und war stehen geblieben. Ich musste genau hinsehen, aber dann sah ich ein Baum auf dem Weg lag, es hatte in den letzten Tagen nicht gestürmt und die Kröne war noch grün, er musste gefällt worden sein. Das hier war eine Falle!

Zur Ehre des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt